Podcast-Episoden im Überblick
Achtsamkeitswanderung
Raus aus dem lärmenden Alltag. Für ein paar Sekunden dem Trubel und Stress entfliehen. Einen Moment einfach nur bei sich selbst sein. Kommen Sie mit uns auf eine Achtsamkeitswanderung und lassen Sie die Sorgen und den Stress für ein paar Sekunden hinter sich.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
Herzlich Willkommen zur Achtsamkeitswanderung. Wie oft ist Laufen für uns nur noch ein Mittel der Fortbewegung, um von einem Ort zu einem anderen zu gelangen. Wie oft erreichen wir unser Ziel ohne überhaupt den Weg dorthin wahrgenommen zu haben, weil wir so im Alltagstrott oder unseren Gedanken gefangen sind. Deswegen wollen wir jetzt üben im „Hier und Jetzt" anzukommen und präsent unsere Umgebung aufsaugen. Wenn du möchtest und der Weg es zu lässt, kannst du auch für ein paar Minuten deine Schuhe ausziehen.
Bleibe einen Moment stehen und versuche in der Gegenwart anzukommen. Schließe deine Augen und nehme ein paar tiefe Atemzüge. Erlaube dazu allem, was im in deinem Gedankenfeld auftaucht, zu kommen und auch wieder zu gehen: innere Bilder, Erinnerungen, Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen, Geräusche…
Stelle dir deinen Geist jetzt als ein Fließband vor. Deine Gedanken, Körperempfindungen und Gefühle laufen nun auf diesem Fließband an dir vorbei. Sobald ein Gedanke, eine Empfindung oder ein Gefühl auftaucht, geben Sie ihm ein Etikett, indem Sie innerlich zu sich sagen „Gedanke“, „Empfindung“, „Gefühl“. Spüre wie deine Gedanken und Gefühle mit dem Fließband immer weiter von dir wegtransportiert werden. Dein Geist kommt langsam im „Hier und Jetzt" an.
Deine Augen sind immer noch geschlossen. Konzentriere dich nun bewusst auf deine Atmung. Spüre wie die Luft die du einatmest, in deiner Nase immer wärmer wird, bis tief in deine Lunge aufgesogen wird und wie die verbrauchte Luft durch deinen Mund wieder abgegeben wird. Spüre wie bei jedem Atemzug jede Zelle deines Körpers mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff versorgt wird und beim ausatmen alles was aufgebraucht ist und nicht mehr benötigt wird wieder nach außen abgegeben wird.
Nun lenke deine Aufmerksamkeit auf deine visuelle Wahrnehmung. Deine Augen sind noch geschlossen, aber vielleicht nimmst du schon die Helligkeit wahr, die du selbst durch deine Augenlider hindurch spüren kannst. Nun kneife die Augen zusammen, blinzle ein paar Mal und spüre, wie das Licht durch deine Augenlieder bricht. Öffne nun deine Augen. Was siehst du? Was umgibt dich? Sind da Wiesen oder Bäume? Welche Farben haben Sie? Wie unterscheiden sich die einzelnen Farbnuancen voneinander? Welche Farbe gefällt dir am besten? Wende deinen Blick langsam in Richtung Himmel. Ist es ein strahlender Tag oder sind da auch Wolken? Welche Formen haben Sie? Blendet dich die Sonne etwas und musst du dabei die Augen zusammenkneifen?
Richte deinen Blick nun auf den Weg vor dir und fange an deinen Weg fortzusetzen. Versuche jeden Schritt bewusst vor den nächsten zu setzen. Gehe langsam und setze deine Füße behutsam auf dem Boden auf. Falls du barfuß bist, was spürst du? Ist es ein weicher Untergrund? Läufst du auf einer Wiese, einem weichen Waldboden, auf Laub oder Moos? Verändert sich dein Untergrund? Was fühlt sich angenehm an und was weniger? Wenn du möchtest kannst du auch für ein paar kleine Schritte deine Augen noch einmal schließen, um dich besser auf deine Empfindungen konzentrieren zu können.
Wenn du merkst, wie auch deine Gedanken während dieser Achtsamkeitswanderung auf Wanderschaft gehen, nehme diese einfach zur Kenntnis, wohin sie abgeschweift sind, und gehe dann behutsam in die Gegenwart zurück.
Während du weiter gehst spüre die Luft um dich herum. Ist sie warm und schwitzt du vielleicht etwas? Oder ist sie kalt und du hast eine leichte Gänsehaut? Oder ist sie gerade angenehm? Kannst du eine leichte Brise auf deiner Haut oder in deinen Haaren spüren oder ist es windstill? Hat sich deine Atmung etwas beschleunigt seit du begonnen hast du gehen?
Gehe noch ein paar Schritte weiter und hebe etwas vom Boden auf. Es kann eine Blüte sein, ein Blatt von einem Baum, ein Stückchen Rinde, ein Grashalm oder ein Stein. Schließe nochmals deine Augen und taste den Gegenstand ab. Wie fühlt er sich an? Ist er weich oder rau? Welche Form hat er? Spüre den Kontakt von deiner Haut zu deinem Gegenstand. Führe deinen Gegenstand jetzt langsam an deine Nase. Was kannst du riechen? Magst du den Geruch? Öffne nun deine Augen wieder und schau dir den Gegenstand, den du aufgehoben hast, genau an. Welche Farbe und Schattierungen hat er? Was erkennst du sonst noch?
Setze nun deinen Weg fort und lenke deine Aufmerksamkeit auf alles, was du hören kannst. Ist da Blätterrascheln? Hörst du das Plätschern irgendeines Gewässers? Sind da Vögel, die munter vor sich hin zwitschern? Oder kannst du noch andere Menschen oder entfernten Verkehrslärm hören? Welche Geräusche klingen gut für dich, welche eher nicht? Nehme jedes Geräusch auf und nehme es an. Nehme einfach nur wahr.
Nun wollen wir die Achtsamkeit abwechselnd auf bestimmte Sinne lenken und unser Wahrnehmung benennen. Finde 3 Dinge, die du siehst, 3 Dinge, die du hörst, 3 Dinge, die du tastest. Nach dem ersten Durchlauf fahre fort mit 2 Dingen, die du siehst, 2 Dingen, die du hörst und so weiter…
Lenke deine Aufmerksamkeit zum Schluss noch nach innen auf deinen Körper beim Gehen. Genießt du es dich zu bewegen? Kannst du spüren, wie deine Beinmuskeln sich bei jedem Schritt anspannen? Bleibt dein Becken stabil beim Gehen? Wandere mit deiner Aufmerksamkeit über deinen Oberkörper und deine Schultern zu deinen Armen. Spüre wie deine Arme beim Gehen locker neben dir herschwingen. Lenke deine Aufmerksamkeit weiter zu deinem Schultergürtel. Rotiert dein Oberkörper beim Gehen oder bleibt er stabil? Was macht dein Kopf? Bewegt sich dein Nacken leicht beim Gehen? Wie fühlen sich deine Gesichtsmuskeln an? Lächelst du vielleicht sogar? Gehe bewusst ein paar Schritte weiter und konzentriere dich auf deine körperlichen Empfindungen.
Wir sind am Ende der geführten Achtsamkeitswanderung angelangt. Nun denke an den Weg, den du zurückgelegt hast. Wie weit bist du schon gekommen? War es steil oder waren da Kurven? Oder bist du vielleicht sogar leicht bergab gelaufen? Erinnerst du dich noch an den Verlauf deines Weges? Bleibe kurz stehen, schließe deine Augen und versuche alles Versuche dir diese Minuten der Achtsamkeit und Ruhe für dich zu verinnerlichen. Sie sind wie dein geheimer, innerlicher Ort der Stille und Geborgenheit, an den du dich jederzeit zurückziehen kannst. Nimm noch 3 tiefe Atemzüge, öffne die Augen und setze gestärkt und achtsam deinen Weg fort.
Atemmeditation
In dieser Atemmeditation können Sie ihr inneres Gleichgewicht finden und die eigene Körpermitte stärken. Bauen Sie Stress ab und fühlen Sie für ein paar Minuten in Ihren Körper hinein. Lösen Sie durch richtiges Atmen Verspannungen im Körper, lassen Sie die Gedanken schweifen und konzentrieren Sie sich auf sich selbst.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
Begib dich in eine sitzende Position, die sich für dich angenehm anfühlt. Deine Hände legst du locker auf deinen Oberschenkeln ab. Schaue dich noch einmal im Raum um und nehme die Umgebung, in der du dich befindest für einen Augenblick wahr... Dann schließe deine Augen. Untersuche deine Umgebung noch auf etwaige Geräusche… und lasse sie dann in den Hintergrund treten…
Auch aufkommende Gedanken lässt du für die nächsten Minuten wie auf einer Wolke von dir wegziehen. Nehme nun einige tiefe Atemzüge und komme in der Entspannung an. Atme durch die Nase ein. Atme durch den Mund aus.
Lass die Atmung jetzt etwas ruhiger werden, aber beobachte sie trotzdem weiterhin… Kannst du den Zyklus der Atmung verfolgen? Wie die Einatmung durch die Nase und den Rachen in die Lunge strömt… und wie die dich die verbrauchte Luft mit jedem Atemzug auf dem gleichen Weg verlässt… Versuche auch den Übergang zwischen Aus- und Einatmung und wiederrum zwischen Ein-und Ausatmung zu beobachten… Diesen sich ständig wiederholenden kurzen Augenblick der Stille, in dem nichts passiert. Falls du bemerkst wie du gedanklich abschweifst, nehme dies einfach nur wahr und komme wieder zur Übung zurück.
Kannst du spüren wo deine Atemzüge entstehen? Lege deine Hände nun auf den Bauchraum und spüre wie sich deine Bauchdecke mit jeder Ein- und Ausatmung hebt und senkt. Platziere deine Hände oberhalb deiner Brust und spüre wie sich deine Lunge mit jeder Ein-und Ausatmung ausdehnt und wieder zusammenzieht.
Lege dann deine Hände wieder auf deinen Oberschenkeln ab und versuche einfach für eine Minute deine Atemzüge zu zählen. Immer wenn du die Zahl 10 erreichst, startest du wieder von vorne.
Jetzt lass deine Fokus los und lass deine Gedanken kurz frei schweifen. Richte dich dann langsam drauf ein die Übung zu beenden… Nimm die Geräusche um dich herum wieder war, bemerke wie das Licht durch deine Lider flackert und fange an deine Hände und Füße leicht zu bewegen. Nimm noch drei tiefe Atemzüge, öffne deine Augen und komm wieder in der Gegenwart… Das Gefühl der Ruhe und Stille ist dir jederzeit über deine Atmung zugängig.
Autogenes Training
Beim Autogenen Training lenken wir die Aufmerksamkeit weg von unseren Gedanken hin auf unsere Körperempfindungen. Dazu möchten wir einen kleinen Einblick geben.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
Herzlich willkommen zur Einheit Autogenes Training mit der BKK ZF & Partner. Beim Autogenen Training lenken wir die Aufmerksamkeit weg von unseren Gedanken hin auf unsere Körperempfindungen. Heute möchten wir dir einen kleinen Einblick geben.
Nimm eine bequeme Position ein. Du kannst die Übung im Sitzen oder auch im Liegen machen. Mache es dir so bequem wie möglich. Schließe die Augen und mache dir bewusst wie du daliegst.
Gehe durch deinen Körper und suche nach Anspannungen… nach unbequemen Haltungen, mache es dir so bequem wie möglich… lasse alle Muskeln ganz locker und entspannt.
Versuche die Muskeln noch etwas mehr loszulassen und entspanne so gut wie möglich.
Du bist ganz ruhig und gelassen.
Spüre deine Knie, deine Oberschenkel und wie das Gesäß aufliegt. Sind die unteren Rückenmuskeln entspannt? Ist der Bauch noch angezogen? Prüfe, ob die Schultern locker sind und deine Arme ganz locker sind. Die Gesichtsmuskeln lässt du auch entspannen, der Unterkiefer ist ganz locker. Sei ganz locker und lasse alles los.
Konzentriere dich auf den Punkt zwischen deinen Augen, genau da, wo die Nase anfängt. Spüre diesen Punkt. Konzentriere dich auf diese Stelle.
Und jetzt gehe in deinen Körper hinein.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Gedanken kommen und gehen, ich lasse sie ziehen.
Ich gehe in meinen rechten Arm.
Der rechte Arm ist angeneeeeehm schwer.
Der rechte Arm ist angeneeeeehm schwer.
Der rechte Arm ist angeneeeeehm schwer.
Der rechte Arm ist angeneeeeehm schwer.
Der rechte Arm ist angeneeeeehm schwer.
Der rechte Arm ist angeneeeeehm schwer.
Ich lasse die Schwere geschehen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Ich wandere in den linken Arm.
Der linke Arm ist angenehhhhhm schwer.
Der linke Arm ist angenehhhhhm schwer.
Der linke Arm ist angenehhhhhm schwer.
Der linke Arm ist angenehhhhhm schwer.
Der linke Arm ist angenehhhhhm schwer.
Der linke Arm ist angenehhhhhm schwer.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Die schwere wandert durch meinen Körper in mein rechtes Bein.
Mein rechtes Bein ist angenehm schwer.
Mein rechtes Bein ist angenehm schwer.
Mein rechtes Bein ist angenehm schwer.
Mein rechtes Bein ist angenehm schwer.
Mein rechtes Bein ist angenehm schwer.
Mein rechtes Bein ist angenehm schwer.
Ich lasse die Schwere geschehen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
Ich wandere in das linke Bein.
Mein linkes Bein ist angenehm schwer.
Mein linkes Bein ist angenehm schwer.
Mein linkes Bein ist angenehm schwer.
Mein linkes Bein ist angenehm schwer.
Mein linkes Bein ist angenehm schwer.
Mein linkes Bein ist angenehm schwer.
Ich lasse die Schwere geschehen.
Ich bin ganz ruhig und gelassen.
(1 Minute Pause)
Nimm langsam wieder den Raum um dich herum war.
Bringe Bewegung in deinen Körper. Spanne bewusst die Arme und Beine an. Atme tief ein und wieder aus. Öffne deine Augen.
Vielen Dank fürs Mitmachen.
Frühlingsspaziergang am See
Der Frühling und die erblühende Natur lösen in uns viele positive Gedanken aus. In diesem Podcast machen wir gemeinsam einen Ausflug an den See und genießen die Frühlingsstimmung. Lehnen Sie sich für einen kurzen Moment zurück und vergessen Sie den Alltag um sich herum.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
Hallo, schön, dass du da bist! Ich freue mich sehr, dich heute auf einen frühlingshaften Spaziergang an den See begleiten zu dürfen. Begib dich aber zunächst in eine für dich komfortable Position. Liegend oder sitzend bleibt dabei dir überlassen, Hauptsache du fühlst dich wohl. Deine Arme legst du locker neben deinem Körper oder auf deinen Oberschenkeln ab. Schließe deine Augen und lass einen Augenblick deine Gedanken fließen. Wie fühlst du dich? Stelle dir dann vor du stehst vor einem See und hast ein kleines Papierschiffchen bei dir. Deine Gedanken legst du sanft in das kleine Boot, setzt es ins Wasser und beobachtest wie das Schiffchen mit samt deiner Gedanken gemächlich von dir weg segelt. Nimm ein paar tiefe Atemzüge zu und nimm ganz bewusst wahr wie du ein und ausatmest.
Stelle dir dann vor es ist früher Abend, und die Luft die in deine Lunge strömt ist frisch, aber angenehm lauwarm. Zum ersten Mal dieses Jahr trägst du keine Jacke und fühlst eine kaum merkliche Brise auf deiner Haut. Du hörst einige Vögel zwitschern… und lauschst dem ruhigen Rauschen des Sees, der neben dir. Dir fällt auf wie lebendig und fröhlich deine ganze Umgebung aussieht. Sie ist in das sanfte Gold einer bald untergehenden Sonne getaucht. Vor dir ist ein großer See, der mit leichten Wellen an das Ufer schwappt. Kannst du die unterschiedlichen Farbschattierungen des Sees sehen? Das Helle blau, das je weiter du nach hinten auf den See schaust immer dunkler wird bis zu einem satten marineblau. Der Himmel spiegelt sich im See. Kannst du die kleinen Wolken am Horizont entdecken, die die Farbe des Himmels annehmen? Du siehst auch einige Möwen über den See fliegen. Du beobachtest sie einige Moment beim Gleiten. Am Ufer liegen Steine, in verschiedenen Größen und Formen. Wie einzigartig ihre Form doch aussieht! Hinter dem Steinufer blühen die ersten Blumen und unterstreichen die Frühlingsgefühle, die in dir aufsteigen. Welche Farben haben sie?
Du bist sehr froh, diesen Moment erleben zu dürfen, alles ist perfekt genauso wie es gerade ist. Du atmest tief und versuchst diesen Moment aufzusaugen. Die Dinge die du sehen kannst, aber auch das sanfte Kreischen der Möwen, das Rauschen der Wellen und der Geruch von Frühling in der Nase… Du gehst einige Schritte und bemerkst, dass sich der Himmel verändert hat: Die Sonne steht jetzt viel tiefer und es zeichnet sich ein unglaubliches Farbenspiel ab. Der ganze Himmel, aber auch der See sind getaucht in Lila, rosa, rot und orange. Vereinzelt bemerkst du, dass auch andere Menschen am See entlanggehen. Sie alle lächeln über diesen einzigartigen Augenblick und verstärken die freudvolle Atmosphäre. Unwillkürlich ziehen sich deine Mundwinkel nach oben und beschließt deinen Weg am See entlang fortzusetzen. Schritt für Schritt und ohne Zeitdruck läufst du immer weiter und lässt ganz entspannt nun auch deine Gedanken wieder fließen.
[1 Min Stille]
Komme nun zurück zu dir selbst und deinem Atem. Vertiefe deine Atemzüge nochmals und zähle dabei in Gedanken deine Atemzüge bis du bei 10 ankommst. Wie fühlst du dich jetzt? Hat dir die kleine Auszeit gutgetan? Denke daran du kannst in Gedanken jeder Zeit zu diesem Ort zurückkehren, der nur dir gehört. Stelle dich dann darauf ein wieder im hier und jetzt anzukommen. Nimm deine Umgebung wieder bewusst war und öffne deine Augen. Bis zum nächsten Mal!
Der innere Schweinehund
Warum kämpfen wir gegen unseren inneren Schweinehund? Ob Sport machen oder die Wohnung putzen, da muss man manchmal erst den "inneren Schweinehund" überwinden. Doch worauf geht dieser Ausdruck zurück? Hat er tatsächlich etwas mit einem Tier zu tun? Das und vieles mehr erfahren Sie in der neuen Folge unseres BKK Gesundheitspodcasts.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
00:00:00
Julia Kaffka: Hallo und ein herzliches Willkommen auch von mir. Ich bin Julia Kafka und ich führe euch jeden Monat durch euren Gesundheits Podcast der BKK, ZF und Partner. Wie ihr ja wisst, haben wir hier schon einige spannende Themen besprochen und heute geht es um ein Tier, ein Tier, das keiner von uns leiden kann. Auch die Tierliebe von uns nicht. Es geht um den inneren Schweinehund. Und zu diesem Thema habe ich heute einen Mann zu Gast, der in seinem Leben schon so einige Hürden überwunden hat und inzwischen seine Passion und Leidenschaft gefunden hat. Und da gab es sicher auch den einen oder anderen Moment im Leben, an dem der innere Schweinehund am Hosenbein gezerrt hat. Herzlich willkommen Live Coach Marco Recher!
00:00:36
Marco Recher: Ja, hallo liebe Julia, Schön, dass ich da sein darf.
00:00:38
Julia Kaffka: Hallo. Schön, dass du da bist. Erzähl uns doch mal zum Anfang, Marco. Ganz kurz. Was zu deinem Background. Wie bist du denn Live Coach geworden? Und warum?
00:00:47
Marco Recher: Ja, warum bin ich Live Coach geworden? Also angefangen hat das Ganze natürlich in meinem vorherigen Leben. Ich war früher Führungskraft bei Airbus und hatte da so ziemlich alles, was man zum vermeintlich Glücklichsein braucht, einen tollen Job, war Führungskraft, hatte viele Leute unter mir, hab gutes Geld verdient, sichere Job etc. und irgendwie hat aber immer was gefehlt. Innerlich habe ich gemerkt, es fehlt was. Das hat sich dann ausgebreitet in Unzufriedenheit. Und heute kann ich das ganz klar benennen. Das ist der Sinn, der mir gefehlt hat in meinem Tun. Damals wusste ich das nicht und ich habe einfach weitergemacht und bin dann letztlich auch krank geworden, bin im Burnout gelandet, war zwei Jahre raus aus dem Leben und bin da dann an meinem Tiefpunkt und bin da dann selbst mit Persönlichkeitsentwicklung in Kontakt gekommen. Und in dieser Zeit habe ich so viel über mich gelernt. Ich wusste plötzlich Warum bin ich, wie ich bin, warum ticke ich wichtig und warum bin ich im Burn auch gelandet? Und dieses, diese Erkenntnis, das war für mich so ein Game Changer. Ich habe ein komplett neues, neue Sichtweise Seite aufs Leben. Und da habe ich gemerkt, okay, das ist meine Leidenschaft, das ist meine Passion. Und das möchte ich gerne auch an die Menschen weitergeben. Natürlich. Und so war dann der Live Coach Marco Rächer geboren.
00:01:58
Julia Kaffka: Sehr schön. Also habe ich das mit der Beschreibung ja ganz gut getroffen.
00:02:00
Marco Recher: Eigentlich stimmt da.
00:02:02
Julia Kaffka: Ja. Und kannst du denn auch sagen, dass du mit dem Schweinehund in diesem ganzen Prozess mal in Kontakt gekommen bist?
00:02:09
Marco Recher: Na ja, nicht nur einmal. Also da gab es schon viele, viele Hürden, viele Herausforderungen. Und der Schweinehund war auch mal größer, mal kleiner. Aber definitiv ja.
00:02:18
Julia Kaffka: Jeder kennt ihn von uns. Irgendwie, glaube ich. Richtig? Definitiv. Was ist denn aus deiner Sicht grundsätzlich dieser Schweinehund? Was ist das für ein mieser Typ?
00:02:26
Marco Recher: Na ja, du sagst es ja schon. Die meisten Menschen glauben ja, dieser Schweinehund ist ein richtig mieser Typ. Und für mich ist da eigentlich so ein bisschen die Perspektive wichtig. Die meisten Menschen haben so das Bild von diesem inneren Schweinehund, dass er immer dann in Dialog mit uns tritt, wenn wir irgendetwas nicht tun wollen. Also beispielsweise morgen um 6:00 klingelt der Wecker, dann kennst du das? Der Dialog kommt. Ach, bleib doch noch liegen. Oder du willst zum Sport gehen, zum Laufen gehen, Du schaust raus, es regnet und der Schweinehund sagt Ach du Schande, es regnet, du wirst krank. Also dieses Bild von diesem inneren Schweinehund, das ist einfach ein mieser Typ ist das. Macht das Ganze auch ein Stück weit. Ähm, ja, schwer. Weil wenn du glaubst, er ist ein mieser Typ, dann musst du auch ständig mit dem kämpfen.
00:03:06
Julia Kaffka: Das stimmt.
00:03:06
Marco Recher: Vielleicht machst du es ein bisschen von der anderen Perspektive. Vielleicht siehst du diesen Typ, diesen miesen Typ, gar nicht so mies. Vielleicht siehst du ihn eher ein bisschen freundlicher, nämlich aus der Sicht, dass er für dich da ist, dass er vielleicht dich sogar unterstützen will. Wenn du das so rum drehst, dann musst du auch nicht ständig gegen diesen riesen miesen Typen kämpfen. Und wenn man das mal herunterbricht, dann ist der innere Schweinehund eigentlich nichts anderes als ein Bild, als eine Metapher für diese ganzen inneren Dialoge, die wir Menschen täglich führen. Und das passiert unzählige Male am Tag.
00:03:40
Julia Kaffka: Ist ja auch irgendwie einfacher, so diesem Schweinehund dann die Verantwortung zu geben und zu sagen Ja, dieser böse Schweinehund und die Eigenverantwortung ist vielleicht auch gar nicht so unwichtig in dem Ganzen, dass man auch vielleicht sagt Ja, ich muss was tun.
00:03:53
Marco Recher: Absolut. Definitiv. Es ist immer leichter, die Schuld auf jemand anderen zu wälzen, als selbst in die Pötte zu kommen. Eigenverantwortung ist gerade auch in diesem oder bei diesem Thema ein wichtiger Punkt.
00:04:03
Julia Kaffka: Warum tun wir uns denn da so schwer? Also wie du schon gesagt hast, es ist ja egal ob beim Sport, also da kenne ich es so beim Laufen gehen zum Beispiel fällt es einem so wahnsinnig schwer, wie du sagst, da draußen regnet es, ist kalt, ich erkennt mich bestimmt auch. Ich werde ganz nass oder in der Arbeit oder wo auch immer. Warum tun wir uns denn da so schwer? Weil wir wissen ja eigentlich, es tut uns gut.
00:04:22
Marco Recher: Also eigentlich spielen hier zwei Aspekte eine Rolle. Das eine ist so ein bisschen die Polarität. Die Polarität des Lebens kennst du vielleicht hält dunkel an aus eins null Mann Frau. Und das gleiche gibt es natürlich auch bei den Gefühlen in der Gefühlswelt. Es gibt gute Gefühle und es gibt weniger gute Gefühle. Und es gibt auch zwei Arten von Motivation. Die eine ist, schlechte Gefühle zu vermeiden oder gute Gefühle zu erleben. Und die meisten Menschen, und das ist sehr spannend, leben nach der Motivation, schlechte Gefühle zu vermeiden. Das mal das eine. Und weil wir also in unserem Alltag relativ durchorganisiert sind, weil wir die. Abläufe kennen, gewisse Routinen haben Gewohnheiten, Gewohnheiten ist Der zweite Aspekt, den es dazu gibt, tun wir uns relativ schwer. Das heißt, jede Veränderung, die wir aus, die uns aus unserer Gewohnheit rausbringen will, wäre unterbewusst ein schlechtes Gefühl. Weil wir müssen ins Tun kommen. Wir müssen handeln, wir müssen uns verändern. Und die Motivation, schlechte Gefühle zu vermeiden, hindert uns letztlich auch daran. Und das ist der Punkt, schlechte Gefühle zu vermeiden in Verbindung mit den Gewohnheiten, die wir haben. Und genau deswegen tun wir uns da auch so schwer.
00:05:31
Julia Kaffka: Verstehe. Da hilft es wahrscheinlich erst mal am Kern anzusetzen und die eigenen Ziele zu definieren. Da tun sich aber viele sehr, sehr schwer damit. Wie finde ich denn heraus, was meine Ziele sind?
00:05:42
Marco Recher: Ja, das ist tatsächlich auch bei vielen Menschen ein Thema und das liegt meistens. Und jetzt kommt dieser Begriff wieder an der Weg von Motivation, also Schmerzen zu vermeiden, weg vom Schmerz, Motivation. Viele Menschen wissen ganz genau, was sie nicht mehr wollen. Aber das Spannende ist Sie können gar nicht benennen, was sie denn überhaupt wollen. Wo wollen sie hin? Im Leben? Und das ist bei vielen Menschen tatsächlich ein Thema. Um Ziele zu definieren, hast du letztlich würde ich sagen, zwei sehr effektive Möglichkeiten. Das eine ist, Du kannst dich mal fragen Wie geht es denn dir, wenn du das, was du nicht mehr willst, auch nicht mehr hast? Und vor allem wie fühlst du dich? Also über die Gefühle zu gehen ist sehr, sehr effektiv. Und am besten gehst du dazu mal in die Stille, bist ganz für dich und machst auch mal die Augen zu und gehst mal und spürst mal in dich hinein. Wie geht es dir? Wie fühlst du dich, wenn du das, was du nicht mehr willst, nicht mehr hast? Und schau mal, was da hochkommt. Und meistens kommen da Gefühle hoch wie Glück, wie Freiheit, wie Freude, wie Leichtigkeit usw, Also diese positiven Gefühle, die du dann auch benennen kannst, die du in dein Leben integrieren willst, die du dann auch haben willst. Und effektiv ist diese Herangehensweise deswegen, weil du schon weißt, welche Person du sein wirst, wenn du dieses Ziel erreichst. Und wenn du dann noch den Aspekt dazu betrachtest, dass alles möglich ist, weil viele Menschen begrenzen sich ja selbst bei der Zieldefinition. Ich habe kein Geld für Weiterbildungen oder sonstiges. Und wenn du einfach diese Begrenzung mal loslässt und so heran gehst, dass alles möglich ist, dann wird auch in Verbindung mit diesen guten Gefühlen Dinge aufkommen, wie zum Beispiel Na ja, wenn ich diesen schlechten Job, der mich vielleicht krank macht, nicht mehr will, dann ist die Lösung die Selbstständigkeit beispielsweise. Oder ich muss abnehmen oder oder oder. Also so kannst du an die Ziele herangehen von der einen Seite. Die andere Seite, die du betrachten kannst, ist Welchen Traum hast du denn? Viele Menschen haben ja Träume, große Träume, Visionen. Und so weiter. Und du nimmst einfach mal diesen Traum her und gibst diesem Traum ein konkretes Datum, weil ein Datum oder ein Traum, versehen mit einem Datum ist ein Ziel. Und dann machst du folgendes Natürlich soll dieses Ziel auch realistisch sein. Also wenn du beschließt, morgens selbstständig zu machen und du bist heute noch angestellt und du willst morgen dann deine Selbstständigkeit Millionär sein, dann funktioniert es nicht. Also realistisch. Und dieses Ziel brichst du dann runter auf einzelne Steps Einzelschritte. Was musst du ab heute täglich tun, um dieses Ziel zu deinem Datum zu erreichen und schon hast du ein Plan dazu. Eigentlich ganz einfach.
00:08:16
Julia Kaffka: Also quasi erst mal den Raum dafür schaffen und auf die Gefühle achten und mal wirklich in sich gehen und auch sich auch die Ruhe wahrscheinlich gönnen, damit diese Gedanken auch wirklich fließen können. Weil ganz oft sind wir ja in unserem Alltag so, ja. Vor lauter lauter spüren wir ja gar nicht auf was wollen wir eigentlich wirklich? Und dann quasi auch sozusagen das Datum, die Deadline setzen und das konkret machen.
00:08:39
Marco Recher: Dadurch ganz genau zu sagen so ist.
00:08:40
Julia Kaffka: Es okay. Wie ist es denn mit solchen Tricks quasi? Es gibt ja einige Tricks, wie man sich da so ein bisschen helfen kann. Da gibt es zum Beispiel die Wenn Dann Regel. Viele von uns kennen die nur aus dem Büro, aus dem Programm Excel. Richtig, aber diese Regel gibt es ja auch abseits des Computers. Also da kann die auch helfen. Was steckt denn hinter dieser Regel und was hältst du denn von der Regel?
00:09:01
Marco Recher: Ja, das ist sehr gute Frage. Also zum einen ist die Wenn dann Regel, die sagt ja einfach ganz einfach aus. Was tust du, wenn Situation A, B, c eintritt? Ich finde, bei Excel und bei Ablauf Diagramm ist diese Regel sehr, sehr gut aufgehoben. Warum? Weil sie da ihren Zweck natürlich erfüllen und gut aufgehoben sind. Da beim Thema inneren Schweinehund sehe ich das ein bisschen differenzierter. Das hilft dir vielleicht gut, wenn du ein bisschen ja, ich formuliere es mal schön vergesslich bist, ein bisschen schusselig bist und wenn du sagst, wenn ich Feierabend habe, dann geh ich laufen, da macht es vielleicht Sinn oder dann gehe ich ins Fitness oder was auch immer. Da kann ich diese Regel sehr, sehr gut unterstützen. Ein bisschen kritischer sehe ich das Ganze. Wenn du beispielsweise das Ziel hast, zum Beispiel abzunehmen, gesünder, dich zu ernähren, fitter zu werden oder was auch immer. Und du sagst dir, wenn ich ein Stückchen Schokolade esse, dann gehe ich anschließend eine halbe Stunde spazieren. Das heißt, du schaffst eigentlich schon eine Eventualität, eine gewisse Ausrede. Was da passiert und gibst dadurch natürlich auch schon wieder deine Eigenverantwortung ab, die ganz wichtig ist und hast immer so ein Schlupfloch. Deswegen sehe ich das ein bisschen ein bisschen kritisch an der Stelle. Für mich ist die Wenn dann Regel eine wenn, dann Falle, Falle. Warum? Ich hab schon erzählt, du gibst deine deine Eigenverantwortung ab und natürlich auch den Erfolg des Erreichens des Zieles. Tatsächlich? Ich gebe dir ein Beispiel An Silvester rauche ich meine letzte Zigarette. So, das heißt, wenn der 1. 01. da ist, dann höre ich mit dem Rauchen auf. So, jetzt hast du vielleicht an Silvesterabend ein bisschen was getrunken. Na, wie es halt so ist. Da wird immer ein bisschen mehr getrunken und dann hast du Streit mit deinem Freund, mit deiner Freundin. So, du trinkst noch mehr, weil er oder sie dich so aufregt. Und damit du wieder runter kommst. Was tust du? Du rauchst erst mal eine, weil morgen ist ja auch noch ein Tag. Jetzt gehst du irgendwann in die Arbeit, wieder nach den Feiertagen und hast vielleicht den ersten Kollegen, der dir blöd kommt. Hasten, anstrengenden Kunden am Telefon oder sonst der macht dich richtig runter. Und was machst du, weil du es ja gewohnt bist? Du rauchst erst mal eine, damit du wieder runter kommst und schwuppdiwupp sind deine guten Vorsätze schon passe. Das heißt, alles was nach dem dann kommt, kannst du getrost in die Tonne treten, weil du wirst es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht tun. Andere Beispiele Wenn ich mal im Lotto gewinnen, was sehr unwahrscheinlich ist, dann mache ich die Weltreise. Wenn ich erst mal in Rente bin, dann mache ich jenes. Wenn ich mal den richtigen Partner, die richtige Partner finde, dann mache ich das. Das ist auch wieder so, den Erfolg auf andere zu schieben, die Eigenverantwortung abzugeben. Und deswegen finde ich die nicht so gut, hier anzuwenden. Es gibt für mich nur eine Wenn dann Regel. Wenn du was ändern willst, wenn du was tun willst, dann tu es auch. Kommen die Pötte und fang an.
00:11:46
Julia Kaffka: Das ist gut, das gefällt mir. Da gibt es ja noch einige andere Regeln, die man so finden kann oder Möglichkeiten, die man anwenden kann. Kennst du das? Du Something Prinzip? Und das ist ja quasi so ein bisschen dieses kleinen erst mal anfangen. Was hältst du denn davon? Kann das helfen?
00:12:01
Marco Recher: Das heißt mach wirklich kleine Schritte. Und die Regel, die finde ich super, weil die meisten Menschen setzen sich sehr, sehr große Ziele. Also was weiß ich. Ich will in einem Monat und ich rede jetzt bewusst ein bisschen überspitzt 20 Kilo abnehmen. Ich will morgen einen Marathon laufen und das funktioniert einfach nicht. Und wenn du dir große Ziele setzt, dann musst du die herunterbrechen, um dich selbst nicht zu überfordern. Du könntest diese Regel auch nennen Das Prinzip der Minimal Konstanz, das heißt wichtiger, effektiver ist es wirklich. Kleine Schritte, aber dafür kontinuierlich bricht das Ganze auf Etappen runter. Und dann hast du auch immer wieder Teilerfolge. Warum? Du wirst diese Etappen relativ in Anführungszeichen leicht erreichen und dann hast du Erfolge, die du feiern kannst. Das macht dich glücklich, Du schießt es Dopamin etc. aus Endorphine. Und so weiter. Und das hält dich auch ja, in der Aktivität, im Tun. Und das macht dich dann auch ein Stück weit stolz. Und so bleibst du dran und das ist einfach wichtig. Okay, also wenn du ambitionierte Ziele hast, bringt dich wirklich runter.
00:13:03
Julia Kaffka: Okay. Und wenn wir im Alltag noch mal schauen, so bei den kleinen Sachen wie zum Beispiel beim Sport machen. Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich so ein bisschen auch den Druck von außen brauche. Also wenn ich mich mit einer Freundin zum Joggen verabrede, da fällt es mir deutlich leichter, mich aufzuraffen, als wenn ich jetzt das alleine mit mir ausmache und mich nur vor mir rechtfertigen muss, wenn ich mal wieder nicht gehe. Wie wichtig ist es denn aus deiner Sicht da vielleicht auch, sich so Unterstützung von Freunden und Familie zu suchen?
00:13:30
Marco Recher: Na ja, ist ja auch ein wichtiger Punkt, denn wie du vielleicht weißt, geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude. Und der richtige Sparringspartner da kann ich da natürlich schon beflügeln. Da bringe ich dann nach vorne, der bringt dich ins Tun. Und es ist dann natürlich auch viel leichter dran zu bleiben, am Ziel dran zu bleiben, dabei zu bleiben und das Ziel letztlich auch zu erreichen. Ein wichtiger Punkt ist Ich habe gesagt der richtige Partner. Viele scheitern auch tatsächlich am Umfeld. Was heißt das? Vielleicht kennst du das Sprichwort Zeig mir deine Freunde und ich sag dir, wer du bist. Das heißt, du bist letztlich der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich regelmäßig um gibst. Und jetzt kannst du einfach mal in dein Umfeld schauen, beispielsweise und schauen, Wer sind denn diese fünf Leute? Und jetzt durchleuchtet du die mal, schau mal, welche Beziehung führen, die beispielsweise sind, die glücklich in ihrer Beziehung führen, die eine liebevolle Beziehung? Lieben sie ihren Job oder ist das nur ein Mittel zum Zweck? Wie fit sind die? Wie gesund sind die? Und dann bricht es mal auf dich runter und du wirst erstaunt sein, was du da siehst.
00:14:35
Julia Kaffka: Spannend.
00:14:36
Marco Recher: Genau. Mach mal den Versuch.
00:14:37
Julia Kaffka: Tatsächlich gescheitert.
00:14:39
Marco Recher: Und hast. Hast du. Ein paar Köpfe.
00:14:43
Julia Kaffka: Sind schon dabei.
00:14:46
Marco Recher: Ja, sehr gut. Genau.
00:14:47
Julia Kaffka: Ich auch. Kannst mir sagen.
00:14:49
Marco Recher: Wo.
00:14:51
Julia Kaffka: Und warum scheitern jetzt da die meisten? Ganz einfach, weil auch dein Umfeld keine Veränderung will. Du kannst also sagen, auch das Umfeld hat. Einen inneren Schweinehund und ein Umfeld will in der Regel nicht, dass du dich, dass das Umfeld sich verändert und deswegen halten die dich lieber in Anführungszeichen klein und bei sich, anstatt dich zu verändern. Wenn du also schaust, welche Freundinnen, welche Freunde, welche Sparringspartner suchst du dir? Such dir Leute und gib dich mit Leuten, die an dich glauben, die an dein Ziel glauben, die dich nach oben bringen, Die, die nach vorne bringen, die dich beflügeln und die dich pushen. Das ist wichtig. Und wenn du solche Leute hast, dann hast du die richtigen und dann wirst du dein Ziel sicherlich auch erreichen.
00:15:33
Marco Recher: Okay. Wow, das wird wirklich spannend. Gibt es denn auch irgendwie so Trick, wie ich Gewohnheiten und Rituale etablieren kann, die mir irgendwie helfen könnten?
00:15:44
Julia Kaffka: Absolut, ja. Das Zauberwort hat letztlich drei Buchstaben und heißt tun tun. Du musst es einfach tun. Es ist eigentlich ganz einfach, aber doch nicht ganz so leicht. Und die Mutter der Gewohnheit heißt letztlich Wiederholung. Du musst es immer wieder tun, immer wieder tun. Und das auch regelmäßig. Das heißt, damit sich wirklich eine Gewohnheit ausbildet, musst du etwas immer wieder tun, am besten täglich und regelmäßig. Und dann, wenn du das beherzigt, hast du nach etwa drei Monaten eine neu ausgebildete positive Gewohnheit. Das heißt tun, tun, tun und vor allem regelmäßig, was dich dabei unterstützen kann. Und auch wird es, wenn du schon positiv in deinen Tag startest. Alle Menschen haben Routinen, die meisten wissen es nur nicht. Wenn also morgens dein Wecker klingelt und dein Schweinehund meldet sich beispielsweise und sagt, du sollst erst mal noch mal draufdrücken, dann machst du das und du bleibst eine Viertelstunde länger liegen. Dann kommst du vielleicht relativ, naja, unausgeschlafen oder wie auch immer aus dem Bett, schüttet dir vielleicht gerade noch einen Kaffee so runter und hetzt erst mal ins Büro, damit du ja noch pünktlich ankommst. Dann ist das eine Routine. Nein, nicht so gute, aber es ist eine Routine. Abends das Gleiche. Wie kommst du abends nach Hause? Gehst du erst mal rein, machst ein Bierchen auf, setzt dich auf die Couch und schaust die Nachrichten. Auch das ist eine Routine. Und je nachdem, wie du in den Tag startest, wirst du auch durch den Tag kommen. Deswegen meine Empfehlung Such dir eine positive Morgenroutine. Was heißt das? Ich stehe zum Beispiel um sechs auf, das heißt, da klingelt der Wecker. Dann gebe ich dem Tag erst mal eine Bedeutung. Das mache ich jeden Tag, da liege ich noch im Bett. Die heutige Bedeutung ist Ich habe mich total gefreut, heute mit dir diesen Podcast aufzunehmen. Meine Bedeutung ist heute, diesen Podcast gut aufzunehmen und und das ist meine Bedeutung und das mal jeden Tag. Dann spiele ich das erst mal mental durch. Ich spiele ständig meinen Tag mental durch. Wie wird es ablaufen, was wird passieren? Und so weiter. Und erst dann stehe ich auf. Dann trinke ich einen halben Liter lauwarmes Wasser, dann gehe ich laufen, eine halbe Stunde circa, danach dusche ich, dann meditiere ich. Dann frühstücke ich und erst dann gehe ich in meinen Tagesablauf rein. Das hat den Vorteil, Ich bin jeden Tag letztlich gut drauf. Bei mir gibt es natürlich auch mal Tage, da funktioniert das weniger gut, weil du mal krank bist oder sonstiges. Aber wichtig ist auch die Grundstimmung. Und wenn du schon mal positiv in den Tag startest, dann wirst du ganz anders durch den Tag gehen und dann werfen dich auch Herausforderungen nicht so leicht um und dann kannst du auch ganz anders und viel leichter mit deinem inneren Schweinehund umgehen. Deswegen such dir eine Morgenroutine. Das muss jetzt nicht die gleiche sein wie ich habe, aber finde das, was für dich passt.
00:18:29
Marco Recher: Und wenn du mal miesen Tag hast, wie ist das? Fällt dir das dann auch schwer, die Routine vielleicht auch durchzuziehen?
00:18:35
Julia Kaffka: Na ja, definitiv. Also ich bin ja davor nicht gefeit. Auch ich habe meinen Schweinehund.
00:18:41
Marco Recher: Na ja, er.
00:18:42
Julia Kaffka: Wird es auch. Die ganzen oder unser Schweinehund begleitet er uns ja auch das Leben lang. Also der verschwindet ja nie. Und auch ich habe das. Und ich habe auch mal einen miesen Tag und ich schaue auch mal aus dem Fenster, denke mir Ach nee, jetzt regnet's. Ich erinnere mich dann einfach Wie geht es mir, wenn ich das durchziehe? Nämlich richtig gut. Und das macht es mir leichter.
00:19:01
Marco Recher: Ja, da fällt mir auch das Selbstwertgefühl ein. Ich meine, das ist ja auch super wichtig bei dem Thema. Also Selbstwert, der wächst wahrscheinlich auch, wenn ich wirklich merke, okay, alles klar, ich tue das wirklich, Ich ziehe das durch. Oder wie wichtig ist es für uns?
00:19:17
Julia Kaffka: Absolut. Also dein Selbstwertgefühl, aber auch dein Selbstvertrauen wird, wenn du dich immer wieder nicht selbst austrickst, aber deinen inneren Schweinehund überwindest, enorm in die Höhe schießen. Warum ist das so? Wenn du deinen Schweinehund, deinen inneren Schweinehund nicht überwindest, dann bleibst du letztlich in einer Komfortzone kleben und du machst es dir in deiner Komfortzone richtig gemütlich. Du kennst ja deine Abläufe, da ist alles so wie gewohnt. Du musst nicht großartig was ändern. Und wie so jemand ist oder wie sich so jemand fühlt, kannst du dir ausmalen. So jemand hat wahrscheinlich sehr wenig interessante Momente in seinem Leben oder aufregende Abenteuer oder was auch immer. Ja, lebt. Nach seinem Schema F. Die Frage ist jetzt Was passiert denn, wenn plötzlich etwas Überraschendes passiert, also etwas Unvorhergesehenes? Dann musst du oder da bist du gezwungen, eine Veränderung anzustoßen. Du musst ins Handeln kommen. Und die meisten tun dann Folgendes Sie sind erst mal gelähmt. Sie wissen gar nicht Oh Gott, was muss ich jetzt tun? Und viele treten dann auch in die Opferrolle. Was dann passiert, ist dein innerer Schweinehund. Der hat dich dann mit voller Wucht getroffen und den wirst du nicht mehr so leicht überwinden. Was das für dein Selbstwertgefühl bedeutet? Ich glaube, liebe Julia, das brauche ich dir an dieser Stelle nicht sagen.
00:20:34
Marco Recher: Ja, das ist klar. Ja, absolut nicht gut.
00:20:36
Julia Kaffka: Und Wachstum, persönliches Wachstum, aber auch die Entwicklung des Selbstwertgefühls. Das Selbstvertrauen passiert immer nur außerhalb deiner Komfortzone. Das heißt, je öfter du diese Zone verlässt, je öfter du deinen inneren Schweinehund überwindest, umso größer ist auch dein Wachstum und umso mehr wird sich natürlich auch dein Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen etc. ausbilden. Ganz klar.
00:20:59
Marco Recher: Okay. Klingt gut. Was sind denn deine persönlichen Tipps? Also wenn du jetzt mit Menschen arbeitest im Coaching, die mit solchen Themen zu dir kommen, was ist denn für dich das Effektivste?
00:21:11
Julia Kaffka: Also Schritt eins ist immer die Eigenverantwortung. Du musst zu 100 % Eigenverantwortung für dein Leben übernehmen. Ich Mag zwar dieses Wort müssen nicht, aber es ist so Warum? Es wird keiner für dich tun. Du musst es tun. Und das ist in jedem Lebensbereich so, nicht nur beim inneren Schweinehund dann natürlich auch. Aber auch bei deiner Gesundheit, bei den Finanzen, bei deinem Job, in deiner Beziehung. Du bist dafür verantwortlich, kein anderer. Und viele glauben ja auch wenn ich zu mir ins Coaching komme oder in den Seminare, dass die einfach ihre Eigenverantwortung mit der Jacke an der Garderobe ablegen können. Aber so funktioniert das Ganze leider nicht. Da muss ich dich leider enttäuschen an der Stelle. Schade. Wenn ich das wissen würde, wie es funktioniert.
00:21:53
Marco Recher: Einfach. Marko, kannst du bitte. Hier ist mein Päckchen.
00:21:58
Julia Kaffka: Genau dann richtig.
00:21:59
Marco Recher: Da.
00:22:00
Julia Kaffka: Aber so funktioniert es nicht. Und das ist wichtig. Ich als Coach bin auch nicht dafür verantwortlich, dass du glücklich bist. Beispielsweise. Ich gehe zwar gerne den Weg mit dir ein Stück, aber die Verantwortung trägst du. Und völlig egal, ob du jetzt abnehmen willst, deine Fitness steigern willst, einen anderen Job oder dich selbstständig, völlig egal. Das kannst nur du für dich tun. Deswegen ist ein wichtiger Satz den sollten sich alle Zuhörer auch merken. Übernimm zu 100 % Eigenverantwortung für dein Leben. Das mal der erste Schritt, weil ohne funktioniert es nicht. Der nächste Schritt ist dann ganz einfach tun. Du musst es tun. Du musst den Stier ganz einfach bei den Hörnern packen. Komm ins Tun und am besten sofort. Da gibt es die sogenannte 72 Stunden Regeln. Ich weiß nicht, ob du die kennst.
00:22:48
Marco Recher: Nein.
00:22:49
Julia Kaffka: Die besagt ja Folgendes Wenn du ein Ziel hast, wenn du einen Entschluss gefasst hast, etwas zu tun, dann solltest du die ersten Maßnahmen innerhalb der ersten 72 Stunden anleiern. Also, du solltest planen. Such dir ein Fitnessstudio, wo du hingehen willst. Vereinbart dort einen Termin zum Probetraining oder wie auch immer. Du musst etwas anleiern, weil alles, was du nicht innerhalb von 72 Stunden tust oder anleiern wirst, du mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, die fast gegen 100 geht, nie mehr tun. Und wenn du es doch tust, dann mit enormen Widerständen, also mit enorm großen inneren Schweinehund. Also das heißt, wenn du etwas tun willst, dann tu es einfach am besten innerhalb von 72 Stunden. Fang an damit.
00:23:31
Marco Recher: Und gibt es denn sonst noch Tipps und Tricks, die du deinen Schäfchen quasi an die Hand gibst, wo du sagst, das hilft bei den meisten? Ich meine, es gibt natürlich keinen Blanko Generalplan, aber jeder ist anders. Logisch. Aber so grundsätzlich.
00:23:47
Julia Kaffka: Wichtig ist auch Stell dir mal die Frage, warum willst du etwas tun? Das ist ein ganz wichtiger Tipp und wichtiger Hinweis. Die meisten Menschen wissen eigentlich gar nicht, warum sie etwas tun. Die jagen dem Ideal nach, weil sie ein Model sehen, im Fernsehen oder sonst was. Und das will ich jetzt auch. Und so weiter. Warum tust du, was du tust? Warum willst du tun, was du tun willst? Das heißt, wenn du ein starkes Warum hast, dann wird dich das tragen. Wieso? Weil durch ein starkes Warum? Wenn du deinem Ziel einen Sinn gibst, dann schüttet unser Körper Dopamin und Endorphine aus. Und allein schon dadurch entsteht in unserem Kopf zwischen unseren Ohren ein regelrechtes Feuerwerk. Und das bringt dich ins Tun. Das bringt dich in die Handlung. Das aktiviert dich. Das sorgt dafür, dass du das Du aufbrechen willst, dass du losgehen willst. Und deswegen ist ein starkes Warum auch wichtig. Das ist die Euphorie. Und so weiter. Und dadurch wird es dir leichter fallen, loszugehen. Wenn du auch mal einen Rückschlag hast, dann ist auch ein starkes Warum wichtig. Warum? Es wird dich dadurch tragen. Rückschläge sind überhaupt nicht tragisch, die werden dir auch passieren. Das ist die Illusion. Möchte ich dir gleich mal nehmen. Du wirst Rückschläge erleiden. Definitiv.
00:24:59
Marco Recher: Verdammt.
00:24:59
Julia Kaffka: Verdammt! Die Frage ist Liebe Julia, wie gehst du damit um? Gibst du auf? Sagst du Verdammt, das war's jetzt. Ich kann das eh nicht. Oder sagst du? Na ja, jetzt habe ich ein Learning draus. Was will mir das jetzt sagen? Und dann geht es weiter. Und wenn du dich da auch an dein Warum erinnerst, dann wird dich das dadurch tragen. Ein starkes Warum setzt enorme Kräfte in uns frei.
00:25:20
Marco Recher: Also, es wird Rückschläge geben. Was kann ich denn aber tun? Gibt es einen Erste Hilfe Tipp, den ich anwenden kann, wenn ich mich sehr anstrenge und es wochenlang gut läuft? Und dann kommt der Rückschlag?
00:25:31
Julia Kaffka: Der wichtigste Tipp, den ich dir an dieser Stelle mitgeben möchte, ist ganz einfach erst mal Ruhe zu bewahren, durchzuatmen und dich selbst nicht runterzumachen. Die meisten Menschen machen den Fehler, wenn es nicht so läuft, wie sie sich das vorstellen. Dann machen sie sich selber runter, putzen sich runter, sagen sich Dinge wie Ich bin nicht gut genug, ich schaff das nicht, ich kann das nicht, Ich habe es probiert, ich scheitere sowieso. Du machst dich dadurch klein, macht dich runter. Dann hat dein innerer Schweinehund natürlich eine sehr, sehr große Gewalt über dich. Der schlägt dich dann um. Bildhaft gesprochen Tatsächlich. Wichtig ist erst mal Das ist überhaupt nicht schlimm. Rückschlag. Ich gehe mit diesem Mindset daran oder mit diesem Verständnis. Ja, was lerne ich daraus? Frag, Was lerne ich jetzt aus diesem Rückschlag? Was muss ich vielleicht sogar korrigieren? Wo muss ich meinen Weg ein Stück weit korrigieren? Und dann ist es überhaupt nicht tragisch, wenn du daraus aus deinem Rückschlag ein Learning mitnimmst. Wichtig Mach dich nicht selbst runter und was dich dann unterstützt, weil dadurch wird die Dopamin die Endorphin Produktion eingestellt, wenn du dich runter machst. Erinnert dich, ich habe es vorher schon erwähnt. Erinnert dich an dein Warum? Warum tust du was du tust und dadurch kommst du wieder so ein bisschen in den Flow zustand. Dein Körper schüttet wieder Dopamin und Endorphine aus, das bringt dich wieder in die Aktivierung. Das aktiviert dich und dadurch bist du wieder handlungsfähig.
00:26:45
Marco Recher: Man hat das Ziel, Man muss sich das Ziel wieder auch vor Augen führen. In dem Moment.
00:26:48
Julia Kaffka: Im Grunde richtig, richtig, definitiv. Und führ dir bitte auch vor Augen Den schwierigsten Schritt hast du schon hinter dir. Die meisten Menschen haben den Denkfehler. Ja, wenn ich jetzt was veränder, wenn ich jetzt anfange, dann wird es richtig schwierig. Das ist ein Fehler oder ein Denkfehler den viele haben. Der erste Schritt ist immer der schwierigste und danach wird es leichter. Danach kommst du in eine Art Flow Zustand.
00:27:12
Marco Recher: Wie wichtig ist denn da eigentlich auch das Thema Belohnung?
00:27:16
Julia Kaffka: Absolut wichtig natürlich auch hier wieder, wenn wir uns selbst belohnen. Ich wiederhole mich da jetzt, aber so ist es nun mal da schüttet der Körper Dopamin Endorphine aus, Glücksgefühle werden in uns wach. Und so weiter. Und das macht uns euphorisch. Das bringt uns in die Aktivität, treibt uns an und deswegen ist Belohnung absolut wichtig. Ein wichtiger Hinweis oder ein Tipp an dieser Stelle ist ganz einfach, dass du dir nicht jetzt mal was, was neue Klamotten kaufst, neue Schuhe oder weiß der Kuckuck was, sondern Mist.
00:27:46
Marco Recher: Sondern das dachte ich mir an dieser Stelle.
00:27:50
Julia Kaffka: Nein, weil wir wollen uns ja oder wir belohnen uns ja für große Erfolge. Das lehren wir so! Darauf sind wir konditioniert. Wenn wir was erreichen, dann gibt es diese Belohnung. Ist auch wichtig. Das will ich gar nicht abreden an dieser Stelle aber genauso, wenn ich noch mehr oder viel mehr. Wichtiger ist, dass du dich mal selbst feierst, auch für kleine Erfolge, wenn du deinen ersten Kilometer gelaufen bist, beispielsweise wenn du sagst okay, ab morgen starte ich mein Walking Programm oder mein Fitnessprogramm und du hast die erste Einheit hinter dir, dann feiere dich mal, weil das ist auch schon Erfolg, dass du überhaupt startest, klopft dir auf die Schultern, Sei stolz auf dich, schau mal in den Spiegel und sagt der Person, die dich da anschaut Ich bin stolz auf dich. Und auch das schüttet wieder Dopamin Endorphine aus. Und so weiter und bringt dich weiter. Und das ist, glaube ich, die wichtigste und schönste Belohnung. Wenn du dir einfach selbst sagst, wie stolz du auf dich bist. Feiert dich für kleine Erfolge, feiert dich einfach nur, weil es dich gibt. Und das ist ganz wichtig.
00:28:46
Marco Recher: Sehr schön. Sehr schöner Gedankengang, Wenn du es jetzt zum Schluss zusammenfassen müsstest Was sind die drei effektivsten Mittel gegen den inneren Schweinehund?
00:28:55
Julia Kaffka: Also 0.1 definitiv. Übernimm die Eigenverantwortung und zwar zu 100 %. Du hast es in der Hand, Du musst es tun. Der zweite ist Tu es einfach. Und zwar am besten innerhalb von 72 Stunden. Fang an, bricht dein großes Ziel, wenn du ein großes Ziel hast, runter auf kleine Schritte. Und der dritte wichtige Tipp ist ganz einfach Wähle ein Umfeld, das dich unterstützt, das an dich und an deine Ziele glaubt. Und wenn du diese drei Tipps oder diese drei wichtigen Mittel beherzigt, dann hast du gute Chancen, dass du deinen inneren Schweinehund auch dauerhaft überwinden kannst.
00:29:31
Marco Recher: Lieber Marko, vielen, vielen lieben Dank, dass du heute mein Gast warst.
00:29:36
Julia Kaffka: Ich danke dir für die Einladung.
00:29:37
Marco Recher: Das war sehr, sehr schön. Ich fühle mich sehr motiviert. Du hast mir persönlich viele richtig gute Denkanstöße gegeben. Ich ziehe mir jetzt sofort gleich meine Laufschuhe an, habe ich gerade beschlossen, bevor ich wieder nach.
00:29:48
Julia Kaffka: Obwohl es regnet.
00:29:50
Marco Recher: Genau richtig. Ich werde das auf jeden Fall tun. Ich hoffe, ihr da draußen wurdet heute auch wieder inspiriert und ihr könnt aus unserem Gesundheits Podcast wieder was für euer Leben mitnehmen. Und wenn ihr nichts verpassen wollt, abonniert unseren Kanal unbedingt in eurer Podcast App und bis dahin bleibt gesund, bleibt gesund.
00:30:08
Julia Kaffka: Jaja.
Gedicht zum Einschlafen
Einschlafprobleme betreffen viele Menschen. Ein Grund warum wir uns überlegt haben, uns dem Thema etwas mehr zu widmen. Gesunder Schlaf ist so wichtig für unsere körperliche Gesundheit. Umso schlimmer, wenn man nicht richtig einschlafen kann. Mit diesem „Gedicht zum Einschlafen" wollen wir genau das versuchen - besser in den Schlaf zu finden.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
Herzlich Willkommen zum Podcast der BKK ZF & Partner. Ich heiße Lisa und lese dir heute etwas vor, damit du auf andere Gedanken kommst und einschlafen kannst. Einschlafprobleme betreffen wohl echt viele… Ein Grund warum wir uns überlegt haben uns dem Thema etwas mehr zu widmen. Schlaf ist sooo wichtig für uns und es ist echt doof wenn man nicht einschlafen kann…
Man sagt ja immer so schön, dass man zum Einschlafen monotone Dinge tun sollte. Dinge, die uns beruhigen. Dinge die uns müde machen. Bügeln soll zum Beispiel helfen. Oder Aufräumen. Vielleicht willst du auch Schafe zählen oder Einhörner. Oder du lauschst einfach einem Hörbuch. Hörbücher sind manchmal aber vielleicht doch zu spannend und mal will gar nicht einschlafen. Hmmm. Ja man könnte doch sogar etwas verpassen. Wie wäre es heute dann mal mit einem kleinen Gedicht? Du fandest Gedichte schon in der Schule langweilig und einschläfernd? Na dann erfüllen Sie ja in diesem Fall genau den Zweck. Ich versuche mir auch echt Mühe zu geben möglichst (anfangen) ruhig und gleiiiihmäääßig vorzulesen. Viel Spaß.
Zum Einschlafen zu sagen von Rainer Maria Rilke
Ich möchte jemanden einsingen,
bei jemandem sitzen und sein.
Ich möchte dich wiegen und kleinsingen
und begleiten schlafaus und schlafein.
Ich möchte der Einzige sein im Haus,
der wüßte: die Nacht war kalt.
Und möchte horchen herein und hinaus
in dich, in die Welt, in den Wald.
Die Uhren rufen sich schlagend an,
und man sieht der Zeit auf den Grund.
Und unten geht noch ein fremder Mann
und stört einen fremden Hund.
Dahinter wird Stille. Ich habe groß
die Augen auf dich gelegt;
und sie halten dich sanft und lassen dich los,
wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt.
Flüstern: Schlaf schön! Bis zum nächsten Mal!
Die Macht des positiven Denkens
In dieser Episode beschäftigen wir uns mit der Macht des positiven Denkens und welches Potenzial in uns steckt, wenn wir das richtige Mindset geschaffen haben. Unser Gast wird uns verraten, wie wir das Beste aus uns rausholen können, aber auch, was der Ozean mit Langeweile zu tun hat. Ein herzliches Willkommen an einen Mann, der vor positiver Ausstrahlung nur so strotzt und der Menschen jeden Tag motiviert und inspiriert. Herzlich Willkommen Paul Johannes Baumgartner.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
00:00:01
Julia Kaffka: Schön, dass ihr wieder dabei seid. Ich bin Julia Kafka und ich bin eure Gastgeberin in eurem Gesundheits Podcast. Hier geht es jeden Monat um ein spannendes Thema rund um die Gesundheit. Heute beschäftigen wir uns mit der Macht des positiven Denkens und welches Potenzial in uns steckt, wenn wir das richtige Mindset geschaffen haben. Mein heutiger Gast wird uns verraten, wie wir das Beste aus uns rausholen können, aber auch, was der Ozean mit Langeweile zu tun hat. Ein herzliches Willkommen an einen Mann, der vor positiver Ausstrahlung nur so strotzt und der Menschen jeden Tag motiviert und inspiriert. Herzlich Willkommen Paul Johannes Baumgartner.
00:00:37
Paul Johannes Baumgartner: Hallo liebe Julia.
00:00:39
Julia Kaffka: Hallo Paul, lüfte doch mal den Nebel, den ich hier gerade so versprüht habe und erzähl uns mal, was genau du machst und was dich eigentlich dafür qualifiziert, hier bei uns zu dem Thema zu sprechen.
00:00:49
Paul Johannes Baumgartner: Das mache ich sehr gerne. Also seit mittlerweile über 20 Jahren beschäftige ich mich mit dem wundervollen Thema Begeisterung. Also was ist Begeisterung? Wie bereichert Begeisterung unser Leben? Wie kann man sich selbst begeistern? Auch ganz wichtig und wie kann man andere Menschen begeistern? Kunden, Mitarbeiter und das ist es, was ich in meinen Coachings, Vorträgen und Seminaren weitergebe. Und Grundlage für alles ist die Wissenschaft. Ist die Forschung der positiven Psychologie.
00:01:19
Julia Kaffka: Okay. Und ist dein Ansatz dann? Also das hört man ja oft. Man soll ganz oft und intensiv genug an was denken und dann wird es auch Realität.
00:01:28
Paul Johannes Baumgartner: Ja, das wäre natürlich schön. So nach dem Motto Ich mache meine Augen zu, wünsch mir was. Und wenn ich die Augen wieder öffne, dann ist alles genau so, wie ich es mir erträumt habe. Also, was wir auf jeden Fall brauchen, das ist Fantasie. Und davon brauchen wir in Zukunft noch viel mehr. Denn das ist etwas, wo wir gegenüber künstliche Intelligenz einen eindeutigen Vorsprung haben. Aber das mit dem positiven Denken, das ist so eine Sache. Die positive Psychologie und auch ich, wir halten jetzt nicht so wahnsinnig viel davon.
00:01:56
Julia Kaffka: Also du trennst das ganz klar von diesem New Age Gedanken, der ja eher esoterisch angehaucht ist und stützt sich quasi tatsächlich auf die Wissenschaft. Da gibt es ja seit Jahren sogar Forschungen dazu und Studiengänge. Also das war mir unbekannt vorher. Wie muss ich mir das denn genau vorstellen? Und wo genau liegt der Unterschied zwischen dem positiven Denken und der positiven Psychologie?
00:02:19
Paul Johannes Baumgartner: Also per se find ich, wie ich glaube alle die zuhören heute positive Gedanken schon für wichtig und auch für richtig. Aber die Bewegung des positiven Denkens halte ich für eher verkehrt. Es gab 2011 eine große Gallup Studie in den USA. Da wurden 80.000 Menschen befragt, wie sie zum Beispiel zu der Aussage stehen Zitat Menschen können sich in allem entwickeln, wenn sie nur wollen. Das wäre so der Ansatz des positiven Denkens. Also ich kann alles erreichen, wenn ich es mir nur vorstellen kann. Das stimmt aber nicht, weil Menschen können sich eben nicht in allem entwickeln, wenn sie sich es nur vorstellen können. Zum Beispiel kann ich mir als 10-jährige noch so vorstellen, dass ich das Zeug zum Weltfußballer habe. Aber wenn ich objektiv betrachtet das Tor nur in zehn Prozent der Fälle treffe, dann wird das nichts aus dieser Karriere. Also vielleicht, wenn ich hart trainiere, komme ich auf 20 % oder 30 % Trefferquote. Aber es reicht halt nicht zum Weltmeister.
00:03:15
Julia Kaffka: Eigentlich.
00:03:17
Paul Johannes Baumgartner: Ja, absolut. Also ich finde das ja auch schön. Also die die Bestellung als Universum und das Ganze dann hoffentlich sehr erfolgreich bis ans Lebensende machen zu können. Aber es gibt limitierende Faktoren. Also Talent zum Beispiel gehört eindeutig zu den limitierenden Faktoren oder auch das Alter. Also ich habe mit 30 keinen Teenies da mehr, mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 40, kein Pilot bei der Lufthansa, mit 50 kein Oberarzt, auch wenn ich es mir noch so vorstellen kann. Und das zu akzeptieren, und da sind wir beim Thema Akzeptanz, das zu akzeptieren, halte ich persönlich für extrem wichtig und auch sehr gesund. Zum Beispiel Alternativen zum positiven Denken gibt also die positive Psychologie, die einen anderen Weg geht. Die sagt also sich nicht so sehr auf das konzentrieren, was man sich vorstellen könnte, was man gerne hätte, sondern sich auf das zu konzentrieren. Und jetzt wird spannend, was bereits da ist, also was man schon richtig gut kann und darauf aufbauen. Also positive Psychologie ist nicht defizit orientiert, sondern ganz klar stärken orientiert.
00:04:15
Julia Kaffka: Okay, das klingt spannend. Wie finde ich aber denn raus, was meine Stärken sind und was sind dann Stärken?
00:04:23
Paul Johannes Baumgartner: Da gibt es eine wunderbare Definition in der positiven Psychologie. Also eine Stärke ist etwas, das aus dir heraus drängt. Etwas, das du ausleben möchtest. Und das ist für mich ein gut nachvollziehbarer Umkehrschluss, was dich Energie kostet, wenn du es zurückhalten musst. Also wenn du Menschen wahnsinnig gerne Entertainer, aber du hast einen Beruf, in dem du nicht Entertainer sein sollst, dann musst du es zurückhalten und das kostet dich Energie, das zurückzuhalten.
00:04:52
Julia Kaffka: Archiv ist sozusagen. Wenn ich jetzt im Archiv arbeiten würde, wäre das quasi konträr zu meinen Stärken im Sinne von, dass ich jetzt gerne spreche zum Beispiel.
00:05:04
Paul Johannes Baumgartner: Absolut. Genau. Also, du würdest leiden. Wahrscheinlich. Du würdest nicht mit großer Freude, nicht motiviert in die Arbeit gehen. Du würdest wahrscheinlich. Wenn du länger dieser Tätigkeit nachgeht, die nicht zu dir passt, würdest du wahrscheinlich krank werden. Und das ist auch interessant, weil natürlich immer wieder die Frage gestellt wird Ja, wie findet man denn seine Stärken heraus? Das hat man ja nicht im Geburtshaus stehen, oder wie findet man die Stärke bei anderen Menschen heraus? Die haben es ja nicht auf die Stirn tätowiert.
00:05:28
Julia Kaffka: Weil ganz oft ist es ja tatsächlich auch so, dass Menschen in Berufen stecken und erzählen einem ganz oft und lange auch ich bin unglücklich, ich weiß nicht, was ich machen soll, aber ich habe keine Ahnung, was meine Stärken sind, was ich sonst noch machen kann. Das ist wahrscheinlich der Ansatz, oder.
00:05:42
Paul Johannes Baumgartner: Das ist der Ansatz. Genau. Und das ist der Ansatz, zum einen bei sich selber in sich selber hineinzuhorchen. Also was ist es denn, was ich ausleben möchte? Was ist es denn, was aus mir heraus drängt? Und was ist es denn, was ich, was mich Energie kostet, wenn ich es zurückhalten muss? Es ist aber auch Liebe Julia, weil du gerade den den Kontext angesprochen hast, ist gesagt im Archiv. Es ist aber auch, und das ist immer wieder ein Appell an die Führungskräfte auch Aufgabe einer Führungskraft, die Stärken der Mitarbeiter herauszufinden und die Mitarbeiter im Unternehmen dort einzusetzen. An dieser Position, wo genau diese Stärken benötigt werden, also durchaus auch die zwei Seiten der Medaille.
00:06:22
Julia Kaffka: Macht es.
00:06:22
Paul Johannes Baumgartner: Sinn. Und was natürlich immer hilft, ist ein stärken Coaching, um gemeinsam herauszufinden Was ist denn die Stärke? Das kann man privat machen, das kann man auch im Berufsleben machen.
00:06:31
Julia Kaffka: Okay, die positive Psychologie ist die Wissenschaft des gelingenden Lebens. Ja, quasi. Das finde ich. Klingt super. Aber du hast es eben schon mal angedeutet Die Psychologie beschäftigt sich auch heute noch mit der Bekämpfung von Krankheiten, Depressionen, Schizophrenie, Phobien. Also da ist das Kind ja quasi schon in Brunnen gefallen, statt sich auf die Potenzial entfaltung der Menschen zu konzentrieren. Da liegt ganz viel ungenutztes Potenzial, oder?
00:07:00
Paul Johannes Baumgartner: Ja. Wobei ich sagen muss, beide Zweige sind wichtig, also beide Zweige haben ihre Berechtigung. Die klinische Psychologie, also die Lehre vom Leiden der Seele, die Lehre von den psychischen Erkrankungen, beschäftigt sich ja mit der Frage. Um es kurz zu formulieren Also wie bringe ich Menschen von -5 auf null? Und die positive Psychologie, also die Richtung, die das Wachstumspotenzial gesunder Menschen betont, die beschäftigt sich mit der Frage Wie bringe ich Menschen von null auf plus fünf jetzt? Wenn ich aber bei mir im Coaching einen Klient habe, der bei -5 ist, es geht ihm wirklich schlecht, dann hilft ihm die positive Psychologie erst mal herzlich wenig. Also im Übrigen genauso wenig wie positives Denken, weil wir es vorher hatten. Erst wenn ich mich stabil fühle, wenn ich gefühlt bei einer Null bin, dann sollte ich mich mit positiver Psychologie näher befassen.
00:07:51
Julia Kaffka: Okay, meine Psyche sollte gesund sein, weitestgehend. Und dann baut man darauf auf, sozusagen.
00:07:58
Paul Johannes Baumgartner: Genau deswegen sind beide Richtungen wichtig, sowohl die klinische, die pathologische Psychologie als auch die positive.
00:08:05
Julia Kaffka: Und in der.
00:08:06
Paul Johannes Baumgartner: Humanistische.
00:08:07
Julia Kaffka: Okay. In der positiven Psychologie, da begegnen einem ja immer wieder spannende Begriffe wie zum Beispiel der Helios tropische Effekt. Ich habe das in der Biologie mal gehört, aber was zum Geier hat das mit positiver Psychologie zu tun? Was hat es denn damit auf sich?
00:08:22
Paul Johannes Baumgartner: Ich liebe diese, diese Metapher des tropischen Effekts. Helios Altgriechisch Die Sonne tropische Wendung. Also du stellst eine Pflanze ins Fenster und nach kurzer Zeit passiert, was sehr sehr spannend ist. Die Pflanze richtet sich Richtung Licht. Also die lechzt nach dem Licht. Jedes Lebewesen, jeder Organismus hat erst die Tendenz hin zum Licht und weg von der Dunkelheit. In der Natur ist die Sonne, die die Quelle der positiven Energie, wenn man so möchte. Sie ist eine lebensspendende Kraft in der Evolution. Alle Spezies werden angezogen von allem, was Leben spendet und vermeiden alles, was Leben tötet oder eben eine Bedrohung ist. Und wenn es jetzt wahr ist, dass jedes Lebewesen, jeder Organismus in der Gegenwart des Positiven aufblüht. Und in der Gegenwart des Negativen verblüht. Dann hat diese Erkenntnis oder sollte diese Erkenntnis natürlich schon Einfluss darauf haben, wie wir unsere Beziehungen gestalten, also wie wir zum Beispiel unsere Kinder unterrichten, wie wir unsere Kinder großziehen, wie wir unsere Kunden behandeln, unsere Kollegen, unsere Freunde oder unsere Mitarbeiter führen. Ich sage immer Die Sonne, das sind sie. Und wenn sie strahlen, dann richten sich die Menschen nach ihnen.
00:09:41
Julia Kaffka: Das ist ein sehr, sehr schönes Bild. Kann man sich gut vorstellen. Meine Pflanzen im Wohnzimmer machen das auch immer. Ja, das ist super und hilft wahrscheinlich sehr, sehr stark, wenn man sich das mal verinnerlicht. Ja, also eigentlich geht es ja immer nur darum, um das Zwischenmenschliche.
00:09:55
Paul Johannes Baumgartner: Absolut.
00:09:56
Julia Kaffka: Dann gibt es da auch noch ein spannendes Modell, das sozusagen der Nährboden dafür ist, wie jeder Einzelne von uns aufblühen kann. Das nennt sich Perma Modell. Wie kann ich das denn im Alltag anwenden, so als Privatperson als auch in der Arbeit? Und was ist das überhaupt? Was? Was ist das Perma Modell?
00:10:15
Paul Johannes Baumgartner: Also die Pflanze braucht nicht nur Licht, sondern die Pflanze braucht auch einen Nährboden, in dem bestimmte Dinge enthalten sein müssen, damit sie sich entwickeln kann. Also Perma ist ein Akronym und die fünf Buchstaben stehen für fünf Aspekte, die dafür sorgen, dass Menschen aufblühen können, sowohl im Privatleben als auch im Berufsleben. Ich fang mal an mit P im Perma. Das steht für positive Emotionen. Also das regelmäßige Erleben positiver Emotionen wie zum Beispiel Dankbarkeit ist wichtig, damit wir aufblühen können. Zuneigung ist wichtig, Genuss auch wichtig. Also Momente des Glücks erleben oder des Glücklichseins. Das gefällt mir noch besser, weil Glück klingt immer so nach Spielcasino. Momente des Glücklichseins erleben und die auch genießen können. Und da gibt es bei ganz, ganz vielen Menschen ein Phänomen zu beobachten. Nämlich Viele Menschen haben zwar diese Momente, aber die viel größere Herausforderung für sie ist die, auch wirklich genießen zu können, also wirklich im Hier und Jetzt zu sein und zum Beispiel in der Kantine zu sagen, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Aber danke, lieber Cappuccino, du schmeckst heute hervorragend. Ja, dass man das bewusst wahrnimmt, so kleine Makro Momente oder wenn man im Urlaub ist, mal am Strand sitzt. Also nicht schon Gedanken darüber zu machen, wo der nächste Urlaub hingehen könnte, sondern erst mal diesen Urlaub zu genießen. Das Meer, die Geräusche, die Gerüche, das E für im Perma Modell, das steht für Engagement und da geht es darum, eben die eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen. Also positive Psychologie, ich habe es ja gesagt, ist nicht Defizit orientiert, sondern Stärken orientiert. Also welche Stärken machen mich denn letzten Endes zu dem Menschen, der ich bin? Was kann ich richtig gut? Also habe ich eine Sache, für die ich brenne zum Beispiel. Und durch das Ausleben der Stärke kommt man eben in diesen Flow, also wenn man komplett in der Tätigkeit aufgeht. Das ist ein ganz, ganz wunderbarer Zustand. Das kann im Privaten zum Beispiel sein, dass ich leidenschaftlich gerne fotografiere. Und wenn ich durch den Sucher schaue, das sieht man oftmals bei leidenschaftlichen Fotografen, dann vergessen sie Raum und Zeit. Du sprichst die an, die reagieren überhaupt nicht, weil sie so im Tunnel sind, weil sie so im Flow sind. Gibt es aber auch in der Arbeit. Es gibt Menschen, die lieben Excel Tabellen.
00:12:32
Julia Kaffka: Ich gehöre nicht dazu.
00:12:34
Paul Johannes Baumgartner: Für viele unvorstellbar. Aber es gibt Menschen, die die gehen in ihrer Arbeit mit Excel Tabellen auf die lieben Excel Tabellen. Man möchte ihnen fast schon ein erotisches Verhältnis zu Excel Tabellen nachsagen. Und ich liebe Julia. Ich gehöre im Übrigen auch auch nicht dazu.
00:12:49
Julia Kaffka: Überrascht mich nicht sehr gut.
00:12:54
Paul Johannes Baumgartner: Dass er eben Perle Modell, das steht für relationship. Also das sind positive Beziehungen, die sind für die meisten der Glücksfaktor Nummer eins. Also wir Menschen, wir sind soziale Wesen, wir sind keine Roboter. Wir brauchen diese Nähe, also Teil eines sozialen Umfelds, eines sozialen Netzwerks zu sein, sich auf andere verlassen zu können und auch denen von Nutzen zu sein, also denen zu helfen. Das gibt uns Menschen auch ganz viele. Blühen wir auch auf? Und der amerikanische Organisationspsychologie, der Kim Cameron, hat man die Studie veröffentlicht? Das fand ich total spannend. Ich habe es erst mal nicht geglaubt, habe erst mal nur gegoogelt, weil ich mir gedacht habe, das kann ich so nicht erzählen. Aber die hat die Studie veröffentlicht, nach der bei Menschen, die so gut wie keine oder gar keine oder schlechte soziale Beziehungen haben, die Wahrscheinlichkeit, dass die früher sterben, ist um 70 % erhöht, im Vergleich dazu bei Rauchen um 50 % und bei starken Trinkern um 30 %. Also positive Beziehungen wirken sich also auch stark auf die Gesundheit von uns Menschen aus.
00:13:56
Julia Kaffka: Liegt dein Ernst? 70 %?
00:13:59
Paul Johannes Baumgartner: 70 % erhöht früher zu sterben, wenn Menschen gar keine sozialen Beziehungen haben, schlechte oder so gut wie keine.
00:14:07
Julia Kaffka: Das unterschätzt man total. Das hätte ich nie gedacht.
00:14:10
Paul Johannes Baumgartner: Da Glücklichkeit. Faktor Nummer.
00:14:12
Julia Kaffka: Eins. Okay, also müssen wir alle an unseren Beziehungen arbeiten. Das steht mal fest.
00:14:17
Paul Johannes Baumgartner: Das M. Soll ich weiter machen? Bitte? Das M im Perma Modell steht für Mining. Da geht es um nichts Geringeres als um den Lebenssinn. Also die Antwort auf die Frage Warum, wofür diene ich im Leben? Also was ist mein Platz in der Welt? Was will ich hinterlassen in der Arbeit, weil wir auch darüber gesprochen haben, wäre das der Arbeit Sinn, also den Sinn zu kennen und zu wissen, wofür man im Unternehmen gebraucht wird. Das gibt halt letzten Endes Orientierung und auch Sicherheit. Und da wurden ganz spannende Interviews mit Reinigungskräften zum Beispiel gemacht, also Menschen, die keine wahnsinnig große Lobby haben im deutschsprachigen Raum, die nicht wirklich gut bezahlt werden. Und diese Reinigungskräfte, die wurden gefragt und das Ergebnis war bei diesen Reinigungskräften, bei dieser Umfrage. Also manche mögen ihren Job wirklich nicht, die machen ihn, weil sie eine Familie zu ernähren haben. Die sehen da keinen Sinn drin, aber andere wiederum, und das war auch total spannend zu beobachten, die sehen das ja. Einen Sinn darin, nämlich Ihre Aufgabe sehen Sie als Beitrag zur Patienten Gesundheit an und das darf man natürlich auch nicht ausblenden. Ich habe es vorher auch schon kurz erwähnt, das ist natürlich auch eine Führungsaufgabe. Also was trage ich als Führungskraft dazu bei, dass meine Mitarbeiter den Sinn ihrer Tätigkeit erkennen?
00:15:33
Julia Kaffka: Wichtig Jetzt bin ich aufs AA gespannt.
00:15:36
Paul Johannes Baumgartner: Und zu guter Letzt genau das A. Das steht für Kompliment. Das bedeutet übersetzt Zielerreichung und Erfolgserlebnis. Also wir Menschen brauchen Ziele, damit wir uns entwickeln können. Also eine Frage an unsere Zuhörer könnte heute sein Gibt es Ziele im Leben, die Sie persönlich gerne erreichen möchten? Und so als Tipp auf dem Weg zum großen Ziel Am besten ist es wirklich, Ziele in kleine Ziele Einheiten einzuteilen. Und auch dafür steht das A in Perma. Diese Ziele wirklich bewusst abzuschließen, dass man sagt Ja, ich habe mir dieses Ziel vorgenommen und jetzt, justament heute, habe ich dieses Ziel erreicht. Also nicht gleich fünf Ziele gleichzeitig beginnen, sich vornehmen, sondern wirklich erst mal nur eins. Und wenn man das dann erreicht hat, dann wird die Party gemacht, zweimal tief durchgeatmet und dann kann das nächste Ziel kommen.
00:16:22
Julia Kaffka: Hilft es auch, das aufzuschreiben, also sich das auch wirklich schriftlich irgendwo hinzulegen? Die Ziele, die man sich so macht.
00:16:29
Paul Johannes Baumgartner: Definitiv. Denn eine wichtige Sache ist auch bei bei der positiven Psychologie oder wie wir Menschen aufblühen, dass wir ein Commitment haben, also mit uns selber, dass wir mit uns selber im Reinen sind, dass wir selber wissen, wofür wir stehen, was wir gerne machen, auch was wir können und auch ein Commitment mit unseren Zielen haben. Also gerne notieren zum Beispiel Ich empfehle immer wieder Macht euch einen Ausdruck DIN A4 Blatt. Da steht drauf, was ist die eine Sache. Da schreibst du dann ein Ziel drauf und guckst immer wieder auf den Zettel und legst den Fokus also auf diese eine Sache.
00:17:05
Julia Kaffka: Spannend. Ich werde es mal ausprobieren. Wie wichtig ist denn aus deiner Sicht das richtige Mindset? Man hört das Wort ja immer wieder.
00:17:16
Paul Johannes Baumgartner: Also das Mindset ist schon entscheidend. Ein Mindset ist ja nichts anderes als ein Gedankenmuster, also so wie wir die Welt sehen. Und wenn Menschen so gar nichts Positives sehen können im Leben, dann wird es irgendwann mal zäh. Also wenn du immer nur ein negatives Mindset hast, dann glaube ich, dann musst du auch irgendwann mal und was da ganz gut hilft, das sind eben diese Ziele. Wir haben gerade beim Perma Modell drüber gesprochen. Wir Menschen brauchen Ziele, weil sie uns Orientierung geben. Ziele sind tolle Leitplanken, an denen wir uns entlanghangeln können. Und man beschäftigt sich dann plötzlich, wenn man Ziele hat, nicht mehr so mit dem bedauernswerten Status quo, sondern womöglich mit einer rosigen Zukunft. Und mit jeder Etappe, die wir erreichen. Auf dem Weg zum Ziel fühlen wir uns einfach Selbstwirksamkeit. Und wir fühlen uns bestätigt, dass wir aus eigener Kraft was erreichen können. Und das motiviert ungemein und das kann auch das eine oder andere Mindset in die positive Richtung drehen.
00:18:10
Julia Kaffka: Du hast es vorhin schon mal angesprochen, da klang schon mal durch, dass die Gedanken auch eine Auswirkung haben auf unsere Gesundheit. Wie viel Macht oder Kraft haben denn unsere Gedanken deiner Meinung nach? Auf unser Leben und unsere Gesundheit?
00:18:25
Paul Johannes Baumgartner: Also sie haben schon sehr viel Macht und auch sehr viel Kraft. Unsere Gedanken bestimmen ja unsere Realität und die Realität, die machen wir uns ja letzten Endes selbst. Also es ist jetzt nicht so, dass ein Ding per se böse ist, aber wir messen diesen Dingen durch unsere eigenen Gedanken eben eine Bedeutung bei. So ähnlich wie in der Matrix. Also wir schaffen uns unsere eigene Realität. Und da gibt es ein wunderbares Ritual, das heißt Three Good Things, also drei gute Dinge, und das mache ich selber. Und das hat einen tollen Effekt auf die Kraft und auf die Macht meiner eigenen Gedanken. Also man setzt sich jeden Abend hin und schreibt auf, macht links eine Spalte zum Beispiel drei gute Dinge, also sprich, was sind drei Dinge, die ich heute als schön empfand, für die ich dankbar sein kann? Dann schreibst du dir auf und rechts in die zweite Spalte, daneben schreibst du rein. Und das habe ich dazu beigetragen, dass ich diesen Moment als schön empfinden durfte. Also dass so ein aktiver Partner mit reinkommt, so eine Art Dankbarkeit Tagebuch und das über einen längeren Zeitraum gemacht. Und man wird relativ schnell merken, dass die Gedanken und die Wahrnehmung der Welt sich gravierend verändern. Plötzlich.
00:19:36
Julia Kaffka: Hm.
00:19:36
Julia Kaffka: Man nennt das Journal. Ja, das ist der Überbegriff. Genau. Ja, es gibt da viele Bücher, auch dazu und schöne Sachen, wo man sich das wunderbar aufschreiben kann. Jeden Abend. Das ist ein guter Tipp. Über eine Sache müssen wir unbedingt noch sprechen, und zwar über Begeisterung. Das ist eines deiner großen Themen. Wie kann ich die denn auch mithilfe der positiven Psychologie entwickeln?
00:19:59
Paul Johannes Baumgartner: Ich würde sagen, Begeisterung ist das Ergebnis oder ein Ergebnis von positiver Psychologie. Also die positive Psychologie öffnet einen. Man nimmt das Leben wieder bewusster wahr, man wird mutiger, man traut sich wieder mehr. Eva Reck Das ist eine tolle Psychologin und Buchautorin aus Hamburg. Die hat das mal sehr schön zusammengefasst hier gesagt Wir können nur dann begeistert sein, wenn wir uns trauen und etwas riskieren, wenn wir das Leben wagen, hat sie gesagt. Nur wer etwas wagt, ins Risiko geht, hat gute Chancen, begeistert zu werden.
00:20:39
Julia Kaffka: Darüber schön.
00:20:41
Paul Johannes Baumgartner: Sollten wir nachdenken. Soll ich es noch mal wiederholen?
00:20:44
Julia Kaffka: Bitte wiederhole es noch mal!
00:20:46
Paul Johannes Baumgartner: Weil man muss es wirklich erst verarbeiten. Also, Eva, Erik hat gesagt, wir können nur dann begeistert sein, wenn wir uns trauen und etwas riskieren. Also wenn wir das Leben wagen, sagt sie. Nur wer etwas wagt, ins Risiko geht, also Sachen ausprobiert, aus der eigenen Komfortzone rausgeht, sich öffnet, auch völlig fremden Dingen wie zB der positiven Psychologie, der hat gute Chancen begeistert zu werden.
00:21:15
Julia Kaffka: Unterschreibe ich. Ein starker Satz. Ja, absolut. Ich auch. Wow! Den werde ich mir aufschreiben. Finde ich gut. Und auch von dir gibt es aber ein wunderschönes Zitat. Und zwar Ich finde es großartig. Zwischen Lachen und Weinen liegt nur eins. Der tiefe Ozean der Langeweile. Sensationell. Was meinst du genau damit?
00:21:37
Paul Johannes Baumgartner: Also erst mal muss ich Danke sagen für dieses Zitat an einen Mann namens Andreas M. Reinhard. Der war damalige Redaktionsleiter von Herzblatt vor dieser Show und ich wurde zu den Moderatoren Casting. Lange, lange her, 99 eingeladen. Und er hat zu mir gesagt, Baumgartner werde gleich rausgehst vor die Kameras. Dann denk dran Zwischen Lachen und Weinen liegt nur eines der tiefe Ozean der Langeweile. Was meine ich damit? Es geht ja immer um Beziehungen. Relationship, das r in perma. Also wenn wir bei Menschen nachhaltig im Gedächtnis bleiben möchten, dann haben wir genau zwei Möglichkeiten, um dies zu erlangen, und zwar sie entweder positiv emotional zu berühren, also sie zum Lachen zu bringen, ihnen was Gutes tun, sie zu öffnen. Oder wenn wir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wollen, haben wir auch die Möglichkeit, sie negativ zu berühren. Also eine nicht bezahlte Rechnung oder einen Anpfiff ungerechtfertigter. Das hält sehr lange und dazwischen ist der tiefe Ozean der Langeweile. Ich tendiere eindeutig zu positiv, emotional berühren, also zum Lachen zu bringen. Im negativen Bereich bin ich eher selten anzufinden. Zwar auch hin und wieder, aber ganz ehrlich ich tendiere eindeutig zu positiv. Emotional berühren und das Leben ganz ohne positive oder ganz ohne negative Emotionen. Dass das Leben ganz ohne positive Emotionen oder ganz ohne negative Emotionen, das wäre auch ziemlich langweilig. Und der tiefe Ozean der Langeweile? Der ist nicht nur tief, sondern auch sehr, sehr lebendig.
00:23:10
Julia Kaffka: Da will keiner hin.
00:23:12
Paul Johannes Baumgartner: Da will keiner.
00:23:12
Julia Kaffka: Da will keiner.
00:23:13
Paul Johannes Baumgartner: Kein schöner.
00:23:13
Julia Kaffka: Ort. Nein, das lassen wir auch einfach. Da halten wir uns einfach.
00:23:17
Paul Johannes Baumgartner: An alle Menschen.
00:23:17
Julia Kaffka: Julia Ja, ja, ja, das stimmt. Es gibt Menschen, die sind in diesem tiefen Ozean der Langeweile. Aber da müssen sie raus. Vielleicht hilft unser Podcast ja.
00:23:27
Paul Johannes Baumgartner: Wollen wir hoffen. Würde mich.
00:23:29
Julia Kaffka: Sehr freuen. Das wäre auf jeden Fall schön. Was glaubst du denn? Warum fällt es denn vielen Menschen so schwer, dieses große Potenzial der positiven Psychologie einzusetzen? Fehlt den einfach nur der Schlüssel?
00:23:43
Paul Johannes Baumgartner: Ich glaube, der Impuls. Ich glaube, oftmals ist es der Impuls. Und vielleicht, wer weiß, vielleicht ist dieser Podcast ja heute auch ein Türöffner für ganz, ganz viele Menschen, die vorher noch nichts von positiver Psychologie gehört haben. Und vielleicht sagen die jetzt Mensch, das, was die beiden da gesagt haben, das klingt schon logisch. Irgendwie scheint was dran zu sein. Oder ich könnte was für mich rausziehen und beschäftigen sich vielleicht noch mehr mit positiver Psychologie, also sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen, weil sie natürlich wir alle, wir wollen aufblühen, wir wollen Freude haben im Leben, wir wollen glücklich sein, wir wollen gut funktionierende Beziehungen haben. Und wer weiß, vielleicht ist dieser Podcast heute so ein Türöffner für ein vertieftes Buch dazu. Oder oder ein Seminar oder oder ein Coaching. Es gibt so viel zu entdecken und manchmal braucht es einfach einen Impuls dazu. Wer weiß, vielleicht ist es dieser Podcast. Würde mich. Würde uns.
00:24:35
Julia Kaffka: Freuen. Ja, das wird uns definitiv freuen. Absolut. Denn wir haben das ja jetzt auch ein bisschen anders mal angeschaut. Weg von dieser leicht esoterisch angehauchten Sichtweise des positiven Denkens. Das ist ja was, was vielen dann schwerfällt, die dann sagen Das kann man nicht greifen. Und wissenschaftlich belegt ist das ja alles. Von daher erreichen wir hoffentlich ganz viele Leute damit. Jetzt zum Schluss habe ich noch eine Frage an dich Was sind denn aus deiner Sicht die drei wichtigsten Punkte, auf die es ankommt, die du uns jetzt noch mitgeben kannst, damit wir uns ein gelungenes, glückliches Leben schaffen?
00:25:10
Paul Johannes Baumgartner: Ich würde anfangen mit Erstens Glücklichsein entsteht oft im Stillen. Also ich zB kann wunderbar mit mir selber schweigen und empfinde dabei mitunter große Momente des Glücks und habe auch wirklich gute Ideen. Also eine Idee wäre vielleicht Haltet euch von den Lauten, von den Dröhnenden fern.
00:25:33
Julia Kaffka: Hm.
00:25:33
Paul Johannes Baumgartner: Kann man mal versuchen. Als zweites. Würde ich.
00:25:37
Julia Kaffka: Sagen.
00:25:39
Paul Johannes Baumgartner: Glücklich sein ist ein Kontrast Erlebnis. Glücklich sein ist ein Kontrast. Der Leben ist. Das Erleben von Unglück, so wie wir vorher lachen und weinen. Tiefer Ozean der Langeweile. Das Erleben von Unglück ist ja die Voraussetzung letzten Endes für glücklich sein, für Glücksempfinden. Also das Empfinden von Glück funktioniert ja nur mit Unglück. Wenn wir gesund sind, dann sagen wir nicht Wow, ich bin so glücklich, weil ich gesund bin. Ja, das ist für uns selbstverständlich bedauernswerter Weise. Erst wenn wir krank werden und danach wieder gesund werden, dann empfinden wir es als Glück, dass wir wieder gesund sein dürfen. Also Glücklichsein ist ein Kontrast, der Leben ist. Und drittens, weil ich der festen Überzeugung bin, dass das der glückliche Faktor Nummer eins ist. Lasst uns unsere zwischenmenschlichen Beziehungen pflegen. Ganz bewusst kümmern wir uns um unsere Freunde, Partnerinnen, Partner. Mehret die Freuden eures Partners, Menschen, die einem zuhören und die eine helfende Hand reichen. Es ist wunderbar. Also Menschen, die gemeinsam mit einem in tiefer Verbundenheit durch eine schwierige oder auch durch eine positive Zeit gehen. Die sind unersetzlich.
00:26:41
Julia Kaffka: Sehr schön. Das war ein sehr, sehr schönes Schlusswort. Paul. Ich danke dir, dass du heute mein Gast warst. Du hast mich persönlich auf jeden Fall sehr inspiriert und neue Eindrücke in die positive Psychologie geschaffen. Vielen Dank dafür. Danke dir und ich hoffe, euch da draußen geht es genauso. Wenn ihr noch mehr zum Thema Die Macht des positiven Denkens oder besser die Macht der positiven Psychologie wissen wollt, haben wir nähere Infos in den Shownotes verlinkt. Wir freuen uns, wenn ihr beim nächsten Mal auch wieder mit dabei seid. Da wird es um ein Thema gehen, das wir wirklich alle kennen. Und zwar den Schweinehund und wie wir ihn ein für alle Mal bekämpfen oder ihn vielleicht zu unserem Freund machen. Abonniert unseren Kanal also unbedingt in eurer Podcast App, dann verpasst ihr auch garantiert nichts. Bis dahin bleibt gesund.
Gesund Führen
Wie kann ich meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen heutzutage gesund führen: Die Arbeitswelt ändert sich ständig und stellt Führungskräfte und Mitarbeiter immer wieder vor neue Herausforderungen. In dieser Folge des BKK ZF & Partner Gesundheits-Podcast sprechen wir mit Robin Heintze (morefire GmbH) darüber, wie er es schafft sein Team gesund zu führen und worauf es dabei wirklich ankommt.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
00:00:00
Julia: Ein Hallo auch von mir. Ich bin Julia Kafka und ich führe euch ab sofort einmal im
Monat durch diesen Podcast. Wir picken uns ein Thema rund um die Gesundheit raus und
laden dazu spannende Gäste ein, die uns das Leben mit ihren Tipps und Erfahrungen ein
bisschen leichter, schöner und gesünder machen werden. Unser heutiges Thema ist ein ganz
wichtiges und noch oft unterschätztes Thema und zwar gesund führen. Es geht um
Mitarbeiterführung und dazu begrüße ich heute jemanden, der es sich quasi zur
Lebensaufgabe gemacht hat, seine Mitarbeitenden glücklich und zufrieden zu sehen. Aber
wie kriegt man das hin? Herzlich willkommen, Robin Heinze.
00:00:36
Robin Heintze: Vielen Dank. Ja, spannende Frage.
00:00:39
Julia: Absolut. Erzähl uns doch erst mal ganz kurz. Was machst du und wie bist du überhaupt
dazu gekommen, dich mit dem Thema der gesunden Mitarbeiterführung zu beschäftigen?
00:00:48
Robin Heintze: Ja, Robin Heinze, ich bin einer der Mitgründer und Geschäftsführer von
Morefire. Wir sind eine Online Marketingagentur mit Hauptsitz in Köln sind knapp unter 120
Mitarbeitenden mittlerweile. Viele davon auch die Remote arbeiten inzwischen und machen
im Bereich Onlinemarketing als Agentur alles, was unsere Kunden glücklicher und
erfolgreicher dann eben auch macht.
00:01:14
Julia: sehr schön, sehr gut. In vielen Unternehmen ist ja wirklich das Thema Gesundheit noch
ein absolutes Tabuthema irgendwie. Und dabei ist es eigentlich so wichtig, wie einige ja auch
schon wissen. Warum ist das denn aus deiner Sicht so wichtig, die Mitarbeitenden auch
gesund zu führen?
00:01:30
Robin Heintze: Klingt irgendwie doof, aber die Mitarbeitenden sind unsere wertvollste
Ressource. Wir sind ein Dienstleister. Wir sind davon abhängig, dass unsere Leute einen
super Job machen. Das erst mal Aus betriebswirtschaftlicher Sinn wäre es totaler Wahnsinn,
wenn wir da nicht irgendwie ein Augenmerk drauf haben. Weil wir haben den Anspruch,
dass die Leute sich bei uns wohlfühlen und dass sie vor allem auch lange bei uns bleiben. Das
heißt, wir haben viele Leute im Team, die auch fünf, zehn und auch über zehn Jahre bei uns
sind. In der Agentur Branche eher ungewöhnlich, aber es ist für uns wahnsinnig wertvoll,
weil die Leute extrem viel Erfahrung mitbringen. Die haben die DNA der Firma aufgesaugt
und die sorgen seit vielen, vielen Jahren dafür, dass unsere Kunden happy und erfolgreich
sind. Und wenn wir mit den Leuten vernünftig umgehen und ihnen halt eben Perspektiven
geben, dass sie sich weiterentwickeln können, dass sie eine gute Balance haben zwischen sie
arbeiten. Und sie haben auch einfach mal den Kopf frei und haben Zeit, andere Dinge zu
machen. Dann bleiben sie gerne lange bei uns und wir brauchen uns keine Sorgen um sie
machen. Also dementsprechend ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht alleine schon
unglaublich wichtig, sich darum zu kümmern. Abgesehen davon wir sind ja nicht nur ein
BWLer irgendwie, sondern auch noch Menschen. Und ja, das sind Leute, mit denen ich
tagtäglich zusammenarbeite. Das ist wie wie ich bei meiner Familie, bei meinen Freunden,
bei meinen Bekannten, denen ich auch wünsche, dass es denen gut geht - psychisch und
physisch, ist das bei meinem Team natürlich auch so, ich will einfach den Leuten... ich will
sehen, dass es denen gut geht und dass sie sich wohlfühlen. Und deswegen ist das für uns
ein ganz, ganz wichtiges Thema.
00:03:04
Julia: Das schafft man aber tatsächlich heutzutage, glaube ich, nicht mehr mit dem
obligatorischen Obstkorb, der irgendwo steht, den man aus vielen Agenturen kennt. So
einfach ist es dann nicht, oder?
00:03:15
Robin Heintze: Wir haben auch den Obstkorb, den obligatorischen. Wir haben aber auch eine
eigene Kneipe im Büro. Ich weiß nicht wie gesundheitsfördernd das auf Dauer ist.
00:03:24
Julia: Bestimmt sehr.
00:03:26
Robin Heintze: Ne Kneipe mit einem Bier Kühlschrank, aber da gibt es auch alkoholfreie
Getränke drin. Also insofern, auch da legen wir großen Wert auf die Gesundheit.
00:03:34
Robin Heintze: Ja, ich glaube, das fängt halt auch sehr viel mit Wohlbefinden erst mal an,
dass man sich wohlfühlt bei den Leuten, die sich um einen rum bewegen, also dass man da
auch einfach merkt, wo man ist. Jetzt nicht einfach nur eine Ressource, die irgendwie
Projekte abwickelt, sondern man wird als Mensch da auch gesehen und als Mensch
wahrgenommen und kann so sein, wie man wirklich auch ist und kriegt halt eben diese
Wertschätzung auch von Führungskräften und von den Kolleginnen und Kollegen
drumherum. Und der Obstkorb sorgt für ein bisschen Vitamine. Aber mal ganz im Ernst Also
Vitamine sind glaube ich, nicht das Problem, warum Menschen ungesund werden. Das kann
man, glaube ich, durch einen Gang in den Supermarkt lösen, sondern da spielen ganz andere
Faktoren eine Rolle. Also zum einen dieses Thema, sich wohlfühlen, mit Leuten
zusammenzuarbeiten, die man mag, mit denen man sich gut versteht. Und zum anderen halt
eben auch dann eine Perspektive zu haben, einen Sinn in dem sieht, was man tut. Und auch,
dass man ja auch Zeit hat, die Dinge zu machen und nicht permanent unter Druck steht und
unter Stress steht. Und das sind eine ganze Reihe an Faktoren. Und der Obstkorb ist, glaube
ich, der, der am wenigsten Impact auf das tatsächliche Wohlbefinden oder auf die
Gesundheit hat.
00:04:50
Julia: Ja, da stelle ich mir die Bar auch ehrlich gesagt schon irgendwie wichtiger vor, weil ja,
es ist ja auch wirklich dieses Teambuilding, dieses Bonding, das man hat, wenn man
zusammenkommen nach der Arbeit. Ich meine, jeder kennt das mit Mitarbeiter oder mit
Kollegen. Einfach noch mal irgendwie auf ein Bier gehen. Und wenn man das natürlich in der
Arbeit selbst hat, das ist natürlich mega und der Chef dann auch noch mitkommt und der
auch noch nett ist. Super. Also ich glaube, das hilft schon weiter.
00:05:15
Robin Heintze: Ja, manchmal dürfen wir als Geschäftsführer auch dazu kommen, aber es ist -
ich glaube, sie finden es auch okay, wenn wir manchmal nicht dabei sind.
00:05:23
Julia: Schön, aber wenn es ja auch gut ist, wenn es auch gewünscht ist oder wenn die Leute
sich auch trotzdem wohlfühlen, wenn auch der Chef dabei ist. Das hat ja schon wirklich was.
Ich glaube, da zieht, wie du auch schon gesagt, dass das Unternehmen auch ganz viel. Was
sind denn konkret so die Vorteile für eine Firma, sich zu überlegen okay, jetzt führe ich meine
Mitarbeiter vielleicht mal in einem anderen Stil. Ich gehe mal weg von diesem Ja, ich bin der
Chef, du bist der Angestellte. Hier kommt von oben der Druck und mach mal - was konkret
hat man denn als Firma für Vorteile?
00:05:53
Robin Heintze: Ja, wir drehen einfach mal um und sagen - So was hat es eigentlich für
Nachteile, wenn man es nicht macht? Also man verliert erst mal so gar nichts dadurch. Ich
glaube, der Hauptgrund, warum zum Teil Unternehmen so geführt werden, ist die Angst vor
Autoritätsverlust, wenn man nicht autoritär ist und wenn man halt nicht so dieses von oben
herab macht. Und ich glaube, das kommt sehr stark dann daher, wenn man sich davon mal
frei macht und sagt Was habe ich eigentlich zu verlieren? Da ist nichts - so und
dementsprechend welche Vorteile sind da, wenn du dich mit den Leuten auf Augenhöhe
bewegst, dann bekommst du so viel wertvolles Feedback von den Leuten.
00:06:34
Julia: Das glaube ich.
00:06:35
Robin Heintze: Dass sie sonst, wenn sie Angst vor dir haben, wenn sie ja auch Angst haben,
Fehler zu machen, Angst haben um welche...? So - Darf ich dem das jetzt sagen? Oder was
hat das für eine Konsequenzen, wenn sie merken, das hat keine negativen Konsequenzen,
sondern eher positiv, wenn sie Sachen auch kritisieren? Also wenn du so diese nahbar keit
schaffst, dann bekommst du die Möglichkeit besser zu werden, weil du einfach auch ein
ehrliches Feedback hast. Wenn du Dinge entscheidest oder so kommunizierst, dass die Leute
sagen Was soll das denn jetzt? Und sie dir das mitteilen, dann weißt du, woran du arbeiten
kannst. Und das hilft mir. Das hilft uns als als Geschäftsführung, das hilft uns als gesamte
Führungsmannschaft unglaublich. Es führt natürlich auch dazu, dass ich manchmal mehr
denke, so auf das Feedback hätte ich jetzt aber auch selber drauf verzichten können. So im
ersten Moment, wo ich einfach auch sehr klar, sehr deutlich von Leuten kritisiert werde, wo
ich mir dann auch denke "Dürfen die das überhaupt. Würden die sich das bei anderen
Unternehmen eigentlich auch trauen? Und eigentlich ist die Frage total egal, weil es ist gut,
dass sie es machen, auch wenn es mir in dem ersten Moment irgendwie... Ich hätte es gerne
dann in dem Moment nicht gehört, aber es ist unglaublich wertvoll und diese Kultur hilft uns
permanent auch besser zu werden und auch so zu kommunizieren, dass unsere Leute
verstehen, was wir eigentlich wollen von ihnen. Und ja, das ist eine wertvolle Basis, um
permanent besser zu werden.
00:07:57
Julia: Wie gehst du denn konkret damit um, wenn dir jetzt ein Mitarbeiter so ein Feedback
gibt, das dir jetzt nicht taugt?
00:08:07
Robin Heintze: Also ich glaube, ich kann ganz gut damit umgehen. Das ist natürlich erst mal
meine subjektive Meinung, aber da die Leute das auch in Regelmäßigkeit machen, glaube
ich, dass meine Reaktion darauf auch erst mal insofern positiv ist. So im ersten Moment
ärgere ich mich dann darüber, dass ich Dinge nicht so mache, wie sie vielleicht optimal sind.
Im zweiten Moment versuche ich halt auch einfach dann die passenden Ableitungen daraus
zu treffen. Und ich bedanke mich in erster Linie dann auch immer dafür, weil ich weiß, dass
es für Leute, insbesondere wenn sie neu bei uns sind, nicht einfach ist, so einen Schritt zu
machen. Und jemand, der irgendwie dann den Titel Geschäftsführer hat, das ist eine
Autoritäts Schwelle für die Leute und die sind sie nicht gewohnt zu überschreiten. Musste ich
auch selber erst mal lernen, weil für mich war es total normal, dass Leute zu mir kommen.
Mir immer sagen "Das hast du jetzt doof gemacht." Aber für viele ist das dann doch eine
Hürde. Musste ich lernen. Und das Wichtigste aus meiner Perspektive ist, die Leute darin zu
bestärken, dass das gut war, dass sie das gemacht haben, damit sie auch anderen davon
erzählen, die sich das dann vielleicht nicht trauen und damit sie es auch wieder machen.
00:09:10
Julia: Das ist auch ein gutes Stichwort, eigentlich Motivation. Also ich meine ein Danke, ein
ganz einfaches Danke hat so viel Kraft. Und so viele Menschen, so viele Führungskräfte
wissen das leider scheinbar gar nicht und sparen oft daran. Machst du dir da auch drüber
Gedanken, warum so viele Menschen da eigentlich so wenig von Gebrauch machen? Kannst
du dir das erklären? Weil das gibt es ja ganz, ganz oft, da seid ihr ja eigentlich die Ausnahme,
eher leider noch.
00:09:37
Robin Heintze: Auch wir kriegen zum Teil das Feedback, also wir machen tertialsweise. wir
waren früher quartalsweise, jetzt sind wir auf Tertiär umgestiegen, Mitarbeiter-Umfragen,
wo wir halt eben auch uns Feedback einholen. Und da war eben auch immer so dieses
Thema. Ja, ich hätte gerne mehr Wertschätzung oder mal häufigeres Danke, wäre sehr nett.
Muss ich mich selber auch an die eigene Nase fassen. Das ist nicht alles perfekt, was wir
machen. Ich kann nur vermuten, warum es andere weniger machen. Bzw ich kann die
Situation schildern wo ich merke er hätte es mehr machen können. Oft Affekt, weil viel über
den Tisch läuft und es irgendwie dann untergeht. Das ist glaube ich so einer der der
wichtigsten Gründe. Und weil man es auch selten vorgelebt bekommt von anderen, weil es
eher ungewohnt ist und dementsprechend dann auch gar nicht so ritualisiert ist. Und woran
wir halt eben so immer wieder arbeiten, ist in jeder Situation, wo wir auch das gesamte
Team vor uns haben, in jeder Situation, wo wir die Möglichkeit haben, so Feedback zu geben,
dass wir das dann auch machen. Wir hatten auch zum Teil die Situation, dass wir gesagt
haben Ist jetzt doof, wenn wir eine einzelne Person vor allen anderen loben, weil alle
anderen machen bestimmt auch tolle Sachen jeden Tag und die werden dann nicht gelobt.
Und das kommunizieren wir dann auch halt mit und sagen Ja, jetzt eben war ja mal hier die
eine Person auf dem Podest, weil wir haben da ein Kunden Feedback gekriegt, das war
überragend. Da wollen wir euch alle mal dran teilhaben lassen, wohlwissend, dass viele von
euch genau das gleiche Feedback auch verdient hätten. So um dem ganzen Kontext zugeben
und auch dann keine Angst davor zu haben, dass andere enttäuscht sind. Oder die Person,
die man jetzt auf das Podest gehoben hat, dass die dann total abhebt. Nee, das sind tolle
Menschen, die bei uns arbeiten, da brauche ich keine Sorgen vor haben oder dass die dann
auf einmal sagen Ich will sofort mehr Gehalt haben, weil ich bin jetzt einmal gelobt worden.
Nein, das das findet so nicht statt. Also die Leute sind geerdet und ich glaube, danken ist
etwas, was man einfach für sich selber ritualisieren muss und einfach gucken, dass man es in
jedem Meeting mit drin hat, dass man es in jeder Situation, wo einem etwas positiv auffällt,
dass man auch einfach Danke dafür sagt. Man muss sich dran gewöhnen.
00:11:37
Julia: Ja, das eine ist die Wertschätzung, das andere ist die Motivation. Und das eine hängt ja
mit dem anderen auch irgendwo ein Stückweit zusammen. Wenn ich Danke sage, dann ist
der Mitarbeiter dann auch gleichzeitig wieder motiviert, weil das glaube ich, hat schon große
Auswirkungen auch darauf, wenn man überhaupt kein Danke kriegt, keine Motivation vom
Chef. Was passiert dann am Ende, wenn man auf Dauer permanent unter Druck steht und
ständig Stress von oben kriegt und unter Stress steht? Gibt es da auch noch was Konkretes,
was ihr quasi macht als Führungskräfte, abgesehen vom Feedback?
00:12:09
Robin Heintze: Also wir fragen die Leute auch ganz konkret wie sie auf so einer Motivations
Skala gerade stehen, weil es gibt ganz viele Faktoren, warum jemand gerade nicht so
Leistung abliefert, so glücklich gerade bei uns ist, sich auch so auf die Arbeit stürzt und rein
stürzt, wie wir uns das vielleicht irgendwie auch wünschen würden. Das liegt ja nicht immer
nur an uns, sondern die Menschen haben ja auch noch ein Leben außerhalb von hier. Das ist
auch gut so, das soll auch so bleiben. Aber auch wenn in dem Leben halt irgendwas passiert,
dann macht das natürlich auch was mit ihnen. Und wenn sie einfach sagen Wow, ich arbeite
unglaublich gerne bei Morefire, aber ich habe gerade den anderen Fokus, weil ich habe zu
Hause totalen Trouble oder wir haben gesundheitliche Probleme in der Familie, keine
Ahnung was. Deswegen fragen wir die Leute auch einfach ganz explizit so auf der Skala Wo
siehst du dich denn jetzt, wo stehst du jetzt gerade da? Um es zu verstehen, nicht zu sagen,
wenn dein Motivations Level zu niedrig ist, dann schubsen wir natürlich mehr nein, sondern
so können wir vielleicht Steine aus dem Weg räumen. Bist du vielleicht im falschen
Aufgabenfeld etc.? Also also das ist erstmal zu verstehen. Wo die Leute gerade sind ist super
hilfreich, weil nur dann können wir eben mit ihnen zusammen was daran machen. Weil
Motivation ist ja ein extrem individuelles Thema, so dich Julia motivieren wahrscheinlich
andere Dinge als mich und dementsprechend müssen wir uns da jeden einzelnen Mensch
anschauen. Und natürlich gibt es dann auch gewisse, sage ich mal, Frameworks, gewisse
Raster, die man anwenden kann. Wichtig ist dann eben auch, dass die Leute eine Aufgabe
haben, das auch was, was wir immer gespiegelt kriegen, wo sie merken, dass sie auf den
Gesamterfolg des Unternehmens, an den Gesamt Zielen des Unternehmens teilhaben
können. So, jetzt hatten wir das Gespräch gehabt mit einem Kollegen noch diese Woche, wo
genau das eben der Faktor war. Er wollte genau wissen Wie kann ich dafür sorgen, dass wir
erfolgreicher sind? Ich will nicht nur meinen Job machen, sondern ich will halt auch schon
sehen, dass das irgendwie so ein Impact auf das Ganze hat. Und das ist halt super gutes
Feedback, weil ich ihm dann erklären konnte, warum sein Job genau so wichtig ist und
warum er eigentlich das macht, was er macht. Also welchen Mehrwert haben wir als
Gesamtorganisation davon? Und das einmal für ihn so zu verbildlichen, damit er sich eben
auch dann auf die entscheidenden Punkte fokussieren kann? Also die Leute müssen wissen,
welchen Einfluss oder was das Ergebnis ihrer Arbeit ist. Was dann daraus resultiert, das hilft
total und dann auch, dass sie kontinuierlich gefordert werden. Also das heißt, dass die Latte
auch so ein kleines bisschen höher gesetzt wird, sodass es Themen gibt, an denen sie, wo sie
sich dran reiben können, wo Sie wissen, okay, das ist außerhalb meiner Komfortzone. Also es
ist nicht nur Routine, aber es ist nicht so weit, dass es total erschlagend ist, weil wenn du auf
einmal siehst, okay, wir setzen jetzt Ziele, die völlig absurd weit weg sind, die brutal sind,
dann ist das völlig demotivierend, wenn man weiß Okay, wir gehen Schritt für Schritt weiter,
wir machen so eine iterativen Weiterentwicklung. Und ja, ich muss mich ein bisschen
strecken, aber es ist erreichbar. Das ist motivierend. Wenn du keine Ziele hast, du das total
easy siehst, alles zu erreichen. Dann machst du Dienst nach Vorschrift und kommst nicht
weiter. Und dann wirst du träge. Und das macht keinen Spaß. Das heißt fordern, auch die
Rahmenbedingungen stellen, dass man sich weiterentwickeln kann, dass man die
Unterstützung bekommt, die man benötigt und immer ein kleines bisschen aus der
Komfortzone wieder raus sich selber schubsen muss. Das sind so Maßnahmen, wo wir
merken, dass das die Leute schon extrem motiviert.
00:15:33
Julia: Klingt nach einem guten und gesunden Konzept, muss ich sagen. Legt sich das dann
aber auch schon in Zahlen quasi aus, dass man sagen kann Ganz konkret sehen wir Unsere
Mitarbeiter sind deutlich weniger krank, zum Beispiel, weil glücklicher, gleich auch gesünder
sozusagen.
00:15:50
Robin Heintze: Also die letzten zwei Jahre haben das Bild ein bisschen verändert, die letzten
paar Monate auch, weil wir einfach wie alle anderen auch mit Corona Ausfällen natürlich zu
tun hatten. Dazu hatten wir das Thema auch psychische Belastungen im Rahmen der
diversen Lock Downs, die wir hatten, wo wir einfach gemerkt haben, dass Leute auch dann
aktiv gesagt haben So, ich komme jetzt gerade ans Limit ran, ich würde gerne ein bisschen
runterfahren, einfach weil so dieses, was uns als Unternehmen, als Agentur ausmacht, ist
halt eben auch eine sehr starke Gemeinschaft. Dieses Bier ab vier freitags nachmittags, dann
bei uns in der Büro Theke. Diese ganzen Sachen sind halt weggefallen und das macht was mit
Leuten. Und da haben wir auch gemerkt, dass dann Leute, die dann auch noch Familie
irgendwie zu Hause betreuen, Homeschooling und nebenbei noch arbeiten. Und da sind
Leute an die Grenze gekommen. Das heißt, die letzten zwei Jahre würde ich sagen, ich habe
es nicht komplett im Kopf, aber war der Krankenstand höher als sonst. Also so dieses ich
melde mich mal zwei Tage krank wegen Schnupfen oder so was. Das war bei uns nie groß der
Fall. Also klar, immer Ausfallzeiten wegen größeren Verletzungen oder Krankheiten. Ja, aber
sonst haben wir einen extrem niedrigen Krankenstand und keine extrem niedrige Fluktuation
dafür, dass wir eine Agentur sind. Das heißt, die Leute bleiben.
00:16:59
Julia: Das spricht definitiv für euch. Ja, absolut. Gerade bei den Agenturen.
00:17:04
Robin Heintze: Gut Was natürlich auch dazukommt Wir sind ein relativ junges Team. Das
kann man natürlich, wenn man das dann mit anderen Branchen vergleicht. Wenn der
Altersschnitt bei 40 plus ist, ist das was anderes als wie bei uns. Wenn wir irgendwo bei Ich
kann es gar nicht genau sagen wahrscheinlich um die Ende 20 im Durchschnitt sind, ist das
natürlich was anderes. Aber grundsätzlich längere Ausfallzeiten oder so was ist bei uns eher
Mangelware.
00:17:26
Julia: Okay, Burn out. Und so weiter und so fort. Was ja auch jetzt irgendwie mal öfter ist in
Agenturen, weil der Stress und Druck so hoch ist. Bei euch eher weniger der Fall.
00:17:35
Robin Heintze: Tatsächlich im Rahmen der Lock Downs, dass Leute psychisch einfach gesagt
haben Ich kann mich nicht mehr auf Arbeit konzentrieren. So was kam dann auch vor, war
aber weniger der Arbeitslast geschuldet. Wir haben zwar auch immer wieder Projekt -
Phasen, wo es stressig wird, wo es zur Sache geht, wo auch mal eine Stunde mehr gearbeitet
wird als eigentlich geplant. Klar, auch das gibt es bei uns, das gibt es, glaube ich, in jedem
Unternehmen. Aber es ist nicht Teil des Systems, sondern wir verplanen nur 80 % der zur
Verfügung stehenden Arbeitszeit von den Mitarbeitenden auf Projekte. 20 % sind Puffer,
Puffer für Weiterbildung, Puffer für Da läuft gerade ein Projekt nicht so wie geplant und wir
brauchen mehr Zeit. Puffer für Austausch mit Kollegen, Puffer, um einfach mal auch an
eigenen Projekten weiterzuarbeiten und dadurch diese 80 % erreichen, damit wir profitabel
arbeiten können. Und wir sagen, wir brauchen diese anderen 20 % einfach, dass die Leute
fachlich fit bleiben. Wir sind in einem Umfeld unterwegs, wo die weitere
Entwicklungsgeschwindigkeit so rasend schnell ist, dass die Leute sich weiterentwickeln
müssen, weiterbilden müssen, damit wir gut bleiben. Also das heißt, wir müssen da
permanent quasi rennen, was unseren Wissensstand angeht, um auf der Stelle zu bleiben
alleine. Und ja, deswegen ist so diese, diese Mentalität, wir verplanen nicht die volle Zeit
unserer Leute und quetschen die Lebenszeit, die sie uns zur Verfügung stellen, aus, um
wirklich jeden Cent da rauszuholen. Führt auch dazu, dass wir wenig Überlastungen haben.
Trotzdem gibt es immer wieder Spitzen, wo Leute auch sagen Jetzt bin ich auch erst mal für
diese Woche.
00:19:07
Julia: Okay, drehen wir es mal um und schauen mal auf die Führungskräfte. Wie schwer ist es
denn für Führungskräfte, mit dem ganzen Druck auch umzugehen? Und eigentlich muss die
gesunde Führung ja von ganz, ganz oben kommen, damit es nach unten auch weitergegeben
werden kann. Wie geht man da als Führungskraft mit um?
00:19:25
Robin Heintze: Die meisten unserer Führungskräfte haben sich bei uns entwickelt. Das heißt,
sie sind nicht als Führungskraft gestartet, sondern sie waren erst auf der operativen Ebene,
haben bei uns im Bereich Onlinemarketing Kunden betreut und haben sich dann sukzessive
weiterentwickelt. Und dann haben wir festgestellt okay, sie sind jetzt an einem Punkt, wo wir
sagen, könnte auch eine tolle Führungskraft werden, sodass sie im Prinzip auch beide Seiten
kennen. Dazu haben wir eine sehr gute Basis in der gesamten Führungsmannschaft, also
unsere Führungskräfte. Da sind wir als Geschäftsführer mit drin, aber dann eben auch unsere
fachlichen Leiter. Die Head offs heißen. Die bauen so einen Head of SEO, der sich dann um
diesen Fachbereich bei uns kümmert. Und dann haben wir auch noch Teamleiter, die die
disziplinarische Führung. Ich hasse das Wort, ich habe nur keine bessere Bezeichnung dafür.
Disziplinarische Führung also die sind für die persönliche Weiterentwicklung Ihres Teams
verantwortlich. Und jeder Ansprechpartner oder jeder Mitarbeitende bei uns hat sowohl
eine fachliche als auch eine dieser persönlichen Führungskraft. Und wir verstehen uns in
dieser gesamten Führungs runde auch als Team. Und das heißt, wenn die Führungskräfte zu
viel Druck haben oder merken, das ist uns zu viel, zum Beispiel mein Team ist zu groß
geworden, ich schaffe es nicht mehr, den Leuten gerecht zu werden. Ja, dann schlagen die
bei uns als Geschäftsführung auf und sagen So, wir müssen da was dran ändern. Auch da
wieder die Augenhöhe. Da kommt dann halt auch mal Feedback, was wir ungern hören, aber
was unglaublich wertvoll ist in dem Moment und wo wir dann reagieren müssen. Das heißt,
die Führungskräfte fordern uns als Geschäftsführung dann natürlich auch, damit wir für sie
die besten Rahmenbedingungen stellen können, damit sie ihre Leute optimal führen können.
Und das geht ja in jede Richtung so, also das heißt, wenn unsere Führungskräfte ausbrennen
würden, wenn wir die überfordern würden, dann würden wir eine, eine ganz, ganz wichtige
Säule, auf der unser Unternehmen steht, irgendwie absägen. Wäre jetzt nicht so super
clever, aber.
00:21:19
Julia: Ja nicht wirklich, nein. Das heißt, die Führungskräfte gehen dann auch mit einem
positiven Beispiel voran? Es gibts ja ganz oft Der Chef arbeitet rund um die uhr, macht keinen
Urlaub, raucht im Zweifel wie ein Schlot, macht keinen Sport und ernährt sich ungesund. So
ungefähr. Und da beißt sich wahrscheinlich die Katze in den Schwanz. Ihr lebt das schon auch
von oben vor?
00:21:40
Robin Heintze: Ja, also in meinem Kalender kann jeder sehen, was ich mache. Und da steht
halt mittwochs ab 12:30 steht Kinder im Kalender bis 16:00. So, und dann weiß jeder okay,
der, der Robin hat auch ein Leben außerhalb von hier - ganz offensichtlich. Und es weiß jeder.
Wir haben einmal im Monat Freitags Meeting virtuell, das ist um 16:00 und ich muss mich
um 16 45 spätestens ausklinken, weil ich um 17:00 zum Fußball muss, weil ich halt auch
Fußballtrainer bin, von der Mannschaft, von meinem Sohn, und das kriegen die Leute halt
auch live mit und das wird vorgelebt und Führungskräfte haben auch Urlaub und ich bin da
zum Beispiel von einer Teamleiterin mal darauf hingewiesen worden. Robin Ich weiß, du
arbeitest am Wochenende, aber kannst du vielleicht die Emails, die du schickst, am
Wochenende einfach auf den Montag timen, dass die nicht am Sonntag bei den Leuten
ankommen, damit sie nicht darauf antworten? Ja klar. Ne, macht total Sinn. Ich teile mir
meine Zeit halt so frei ein und muss dann mit den Leuten schimpfen, dass die aufhören, auf
meine Emails am Wochenende zu antworten. Das ist ganz klares Vorleben und das macht
jeder bei uns so in der Führungsmannschaft.
00:22:44
Julia: Gibt es denn da auch Tipps zum Thema Weiterbildung? Also fordert ihr das auch? Bzw
fördert ihr das also bei den Führungskräften, dass ihr sagt okay, Weiterbildung auch zu dem
Thema Wie führe ich Mitarbeiter, wie mache ich das?
00:22:55
Robin Heintze: Ja, definitiv. Also die haben Coaching Angebote, die kümmern sich da auch
selber drum und sagen was sie gerne hätten. Wir haben keine festen Weiterbildungs
budgets, aber wenn die Führungskräfte sagen ich würde ja gerne einen Workshop dazu
buchen oder wir würden gerne mal jemanden einladen für einen Workshop zu Themen,
dann machen die das auch einfach ohne das, dass wir da irgendwie groß drüber diskutieren.
Wir haben auch noch eine externe Coachin, eine super Dame, die uns da als
Führungsmannschaft auch an die Hand nimmt und auch so ein bisschen Sparringspartner
dann auch ist, uns hinterfragt und so ein bisschen Challenge uns als Team fordert und wo
auch dann in unterschiedlichen Gruppen dann auch an Themen gearbeitet wird. Und das
funktioniert extrem gut. Plus Was wir eben auch machen ist, dass wir den Leuten viel Zeit
einräumen, dass zum Beispiel die Teamleader untereinander sich viel austauschen können,
weil das so ein bisschen auch Richtung Selbsthilfegruppe geht. Die haben alle
unterschiedliche Backgrounds, die kommen aus verschiedensten Bereichen und bringen
dadurch unterschiedliche Erfahrungen mit und können sich dadurch gegenseitig auch
wahnsinnig gut coachen und auch einfach die Zeit dafür einräumen. Ist super wertvoll und
wir merken das daraus aus diesen Runden dann auch wieder hilfreiches Feedback in andere
Richtungen kommt, in Richtung der fachlichen Leiter, in Richtung der Geschäftsführung.
00:24:12
Julia: Für wie wichtig hältst du denn solche Weiterbildung, solche Coachings? Weil es gibt ja
Branchen, zum Beispiel die Pflegebranche. Da werden Mitarbeiter plötzlich Führungskräfte
haben keine Anleitung jemals bekommen und stehen plötzlich da und sagen Oh mein Gott,
was soll ich tun? Glaubst du, dass es ganz wichtig ist, solche Dinge zu machen? Was wäre
dein Tipp, dass man da gut durchkommt?
00:24:32
Robin Heintze: Ja, haben wir früher auch schon mal so gemacht. Einfach die fachlich fittesten
Leute, die sind dann zur Führungskraft geworden und hatten dann auf einmal Aufgaben, auf
die sie nicht vorbereitet waren. So, das waren tolle Leute, die haben sich da auch entwickelt,
die sind da dran gewachsen. Jetzt haben wir inzwischen auch gemerkt, das können wir
deutlich besser machen und bereiten die Leute darauf vor. Wir haben mal in der
Vergangenheit auch zum Beispiel, wo es darum ging, Leute, die überlegen, ob sie demnächst
Führungskraft werden wollen, weil ist ja auch nicht für jeden was. haben wir ein Bootcamp
gemacht und haben halt eben denen mal Trainings an die Hand gegeben, haben gesagt So,
das erwartet dich dann so, das wäre dann deine Aufgabe als Team oder als Head of, also als
fachlicher Leiter. Das Spannende war, die haben dann gesagt Nee, will ich doch nicht, ich will
eigentlich nur noch fachlich arbeiten, ich will keine Leute führen. Was bedeutet es eigentlich,
Führungskraft zu sein? Es muss nicht der logische nächste Karriereschritt sein. Wenn du
fachlich top bist, muss nicht der logische nächste Karriereschritt sein, dass du Führungskraft
wirst. Und diese Denkprozesse mussten wir auch erst mal unterbrechen. Und jetzt machen
wir es dann halt so, dass wenn Leute diesen Schritt gehen, wie sie darauf vorbereiten, sie
kriegen Sparringspartner an die Hand. Das ist dann zum Beispiel bei den fachlichen Leitern
bin ich das dann für einen Teil der Leute so, dass sie immer jemanden haben, den sie fragen
können. Wir haben ganz, ganz viele Prozesse, ganz viele Systematiken aufgebaut, an denen,
die sich festhalten können, dann auch, um ihnen einfach auch Strukturen und Sicherheit an
die Hand zu geben und dann sie langsam in dieses Thema reinfühlen und nicht sagen
Herzlichen Wunsch, hier ist dein Team. 20 Leute die warten auf dich und ich melde mich in
zwei Monaten wieder und guck mal, ob du noch lebst. Nee, das funktioniert nicht, sondern
wir sorgen schon dafür, dass sie auch an die Hand genommen werden und sehr strukturiert
da rein geführt werden.
00:26:16
Julia: Viele haben, glaube ich auch ein bisschen Angst, dass es gleich super viel Arbeit oder
super viel mehr Arbeit ist, jetzt eine gesunde Mitarbeiterführung zu haben, weil sie sich
mehr kümmern müssen. Glaubst du wirklich, das ist so? Ist es so viel aufwändiger? Oder
sagst du, wenn man das einmal irgendwie verinnerlicht hat, dann ist das ganz normal und ist
nicht mehr Arbeit als ohne.
00:26:36
Robin Heintze: Da wir jetzt noch keine total ungesunde Mitarbeiterführung praktiziert haben,
kann ich jetzt nicht den den AB Vergleich machen und sagen das war so! Ich wage aber mal
die These und ich glaube, da lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster, dass ich sage,
eine ungesunde Mitarbeiterführung macht unterm Strich ein Vielfaches an Arbeit, an an so
vielen Stellen. Du hast viel mehr Ausfälle. Weil die Leute einfach überlastet sind. Du hast eine
höhere Fluktuation, das heißt, du musst mehr Energie in Recruiting stecken. Ich betrachte
jetzt nicht nur die einzelne Führungskraft, sondern wirklich die Gesamtorganisation, die ja
davon profitieren sollte. Das heißt, im Bereich HR fällt wahrscheinlich deutlich mehr Arbeit
an, weil Stellen nachbesetzt werden müssen, Krankheitsfälle oder eben auch weniger
Motivation bei den Leuten. Das heißt, um den gleichen Output zu erreichen, musst du mehr
Input geben oder mehr zeitliche Ressourcen reinstecken. Du hast mehr Konflikt Gespräche,
du hast mehr Stress. Also das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Fokus zu stellen, sollte zu
weniger Arbeit führen. Ganz wichtig noch Es geht nicht darum, dass man die Leute glücklich
macht. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Leute glücklich zu machen. Können wir gar nicht.
Sondern wir stellen Rahmenbedingungen, dass sie sich toll entwickeln können, dass sie sich
wohlfühlen und einen guten Job machen. Weil deswegen sind sie da. Es ist nicht unsere
Aufgabe, den Leuten nur alles schön machen, sondern sie sollen einen guten Job bei uns
machen können. Und Voraussetzung dafür ist, dass sie sich wohlfühlen. Also so herum muss
man das betrachten. Wir machen kein Feel Good Management aus Prinzip, weil wir
irgendwie da einen altruistischen Antrieb drin hätten, sondern das ist tatsächlich auch
betriebswirtschaftlich sinnvoll für uns.
00:28:11
Julia: Sehr, sehr spannend. Abschließend die Frage Wenn du drei Punkte nennen müsstest
für eine gesunde Mitarbeiterführung, was wären das für drei Punkte? Was ist besonders
wichtig?
00:28:24
Robin Heintze: Individueller Fokus auf jede einzelne Person. Das heißt, ich muss die Person
kennen, sonst kann ich sie nicht gut führen. Das ist die Voraussetzung, weil ich mich dann
nur individuell auf diese Person einstellen kann. Zweiter Punkt ist Wertschätzung, also diese
Wertschätzung in den Fokus zu stellen. Das ist ein Mensch, mit dem ich es zu tun habe, der
das Wertvollste, was er hat, nämlich seine Lebenszeit, dem Unternehmen zur Verfügung
stellt. Und meine Aufgabe als Unternehmer, als Führungskraft ist es, mit dieser Ressource so
gut wie möglich umzugehen. Das Wertvollste, was der Mensch hat, gibt er dir. Den meisten
ist es gar nicht bewusst, dass es wirklich so ist. Aber mach das Beste daraus und geh
entsprechend achtsam und wertschätzend mit dieser Person um. Weil dann kannst du auch
den größtmöglichen Outcome aus unternehmerischer Sicht rausholen. Und beides in
Kombination sorgt dafür, dass Unternehmen gut geht. Und der dritte Punkt ist. Das Thema ja
auch wirklich Druck reduzieren, sich auf den Outcome konzentrieren und nicht immer mit
mehr Druck versuchen und noch das mehr auszupressen. Oder anders gesagt Gras wächst
nicht schneller, wenn man dran zieht. Also da einfach dem ganzen Zeit geben und den Leuten
halt eben auch die Möglichkeit geben sich zu entwickeln, damit sie aufs nächste Level
kommen. Und halt eben auch, was ich vorhin erzählt hatte, dieses Motivations Thema, dass
man sie reizt, dass man sie am Gesamterfolg teilhaben lässt und ihnen anspruchsvolle
Aufgaben gibt, an denen sie nicht kaputt gehen und auch die Zeit geben, sich eben darum zu
kümmern und nicht die Leute einfach nur die ganze Zeit vor sich her jagt. Das war jetzt ein
bisschen ein konkreter Punkt. Ich hoffe, er hilft trotzdem.
00:30:14
Julia: Ich glaube schon. Definitiv. Robin. Vielen, vielen Dank, dass du heute unser Gast warst.
Es hat Spaß gemacht. Es war sehr spannend. Wir nehmen die ganzen Eindrücke und Infos
jetzt mal mit und hoffen, dass ihr da draußen auch vieles aus diesem Podcast für euch ziehen
könnt, wenn ihr noch mehr zum Thema gesund führen wissen wollt, ob als Führungskraft
oder als Mitarbeiter. Wir haben alle näheren Infos in den Shownotes verlinkt. Wir freuen
uns, wenn ihr beim nächsten Mal wieder mit dabei seid. Und da haben wir auch wieder ein
ganz spannendes Thema für euch. Kleiner Teaser schon mal vorab Es wird sich alles um die
Kraft des positiven Denkens drehen. Abonniert einfach unseren Kanal unbedingt bei eurer
Podcast App und dann verpasst ihr auch nichts. Bis dahin bleibt gesund.
00:30:55
Robin Heintze: Tschüss.
00:30:56
Julia: Auf Wiedersehen.
Im Gespräch mit unserem Vorstand Ralf Hirmke
Er ist das neue Gesicht an der Spitze der BKK ZF & Partner. In seinem Beruf hat er seine absolute Berufung gefunden, er lässt sich nicht so schnell auf die Palme bringen und trinkt seinen Kaffee am liebsten schwarz. Wir haben mit unserem neuen Vorstand Ralf Hirmke über seine Person, seine Ziele und Visionen gesprochen.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
00:00:01
Julia Kaffka: Schön, dass ihr wieder dabei seid. Ich bin Julia Kaffka und ich bin eure Gastgeberin in eurem Gesundheits-Podcast. Hier geht es jeden Monat um ein spannendes Thema rund um die Gesundheit. Heute beschäftigen wir uns aber mal mit einem ganz anderen Thema. Er ist das neue Gesicht an der Spitze der BKK ZF & Partner. In seinem Beruf hat er seine absolute Berufung gefunden, er lässt sich nicht so schnell auf die Palme bringen und trinkt seinen Kaffee am liebsten schwarz. Ein herzliches Willkommen an unseren neuen Vorstand Ralf Hirmke. Ralf, schön, dass du dir heute die Zeit nimmst, dich unseren Hörern vorzustellen.
00:00:37
Ralf Hirmke: Hallo Julia, ich freu mich heute hier zu sein!
00:00:39
Julia Kaffka: Hallo Ralf, ich kann mir vorstellen die ersten Wochen bei der BKK ZF & Partner waren schon turbulent. Viele neue Gesichter, Namen, ein neues Umfeld - das ist sicherlich alles sehr aufregend. Aber alle Mitarbeiter hast du sicher noch nicht persönlich treffen können - so ist das hier ja wirklich eine tolle Möglichkeit hier mal ein bisschen zu zeigen, wer du eigentlich bist. Erzähl uns doch mal ein bisschen etwas über deinen Werdegang und bisherigen Weg bis hier zur BKK.
00:00:49
Ralf Hirmke: Das mache ich sehr gern. Ich bin gelernter Sozialversicherungsfachangestellter. Nach meiner Ausbildung war ich im Leistungsbereich tätig und habe ein Studium der Gesundheitsökonomie mit Schwerpunkt Krankenhaus angeschlossen. Als Diplom Betriebswirt war ich nach dem Studium im Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Wieland-Werke AG in Ulm tätig. Ab 2012 wechselte ich dann als stellvertretender Vorstand zur BKK MTU in Friedrichshafen. Verantwortlich war ich dort für die Bereiche, Finanzen, Haushaltsplanung, Versicherung und Beiträge, strategische Weiterentwicklung und das große Thema, welches uns alle stärker denn je umtreibt – die Digitalisierung.
00:01:19
Julia Kaffka: Das klingt nach vielen spannenden Stationen. Und jetzt bist du neu bei der BKK ZF & Partner. Wie sind deine ersten Eindrücke und welche Ziele möchtest du als Vorstand hier künftig verfolgen?
00:01:28
Ralf Hirmke: Zunächst einmal möchte ich die Arbeit meines Vorgängers der letzten Jahrzehnte fortführen. Ganz besonders wichtig ist mir auch, die Nähe zu unseren Trägerunternehmen zu stärken und zu intensivieren. Außerdem möchte ich die BKK als regionalen Versicherungsdienstleister mit hoher Qualität am Markt der gesetzlichen Krankenkassen weiterhin platzieren und positionieren.
00:01:56
Julia Kaffka: Und welche Themen willst du als erstes in deiner Position als Vorstandsfunktion angehen? Was brennt dir besonders auf der Seele?
00:02:19
Ralf Hirmke: Da gibt es sicherlich einige Dinge, die ich angehen möchte. Besonders am Herzen liegen mir die Verschlankung von Prozessen und die Digitalisierung. Es ist mir wichtig, die Prozesse nicht nur nach außen, also im Umgang mit unseren Versicherten zu vereinfachen, sondern auch hier hausintern in der Verwaltung selbst.
00:03:15
Julia Kaffka: Spannend. Und welche Prozesse gibt es intern bei einer Krankenkasse, die aus deiner Sicht effizienter gestaltet werden könnten?
00:03:17
Ralf Hirmke: Dazu zählen zum Beispiel digitale Unterschriften, die digitale Personalakte oder auch eine bessere interne digitale Kommunikation unter den Kollegen und Kolleginnen.
00:04:15
Julia Kaffka: Okay, das klingt nach digitaler Vernetzung. Jetzt haben wir schon einiges über deine Visionen, Themen und Ziele gehört, die du anstrebst. Bei einem Führungswechsel gibt es aber natürlich auch intern immer ein bisschen Unruhe und das Thema an der Kaffeemaschine ist ganz sicher auch, was sich durch den neuen Chef verändern wird. ;) Erzähl uns doch mal, was du dir für die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen in der BKK ZF & Partner wünscht.
00:04:23
Ralf Hirmke: Da hast du Recht Julia. Zunächst einmal freue ich mich in der nächsten Zeit die Kollegen und Kolleginnen vor Ort kennenzulernen (– gerne auch auf einen Espresso bei der Kaffeemaschine). Durch unsere dezentrale Aufstellung werde ich in den nächsten Monaten auch unsere Kollegen in den Geschäftsstellen besuchen - quasi eine kleine Deutschland-Reise. Ansonsten wünsche ich mir einen offenen und ehrlichen Austausch untereinander und auf allen Ebenen. Eine funktionierende Feedback-Kultur ist mir sehr wichtig, auch in Bezug auf meine Person. Feedback ist mir generell sehr wichtig und wesentlicher Bestandteil von meinem Verständnis von guter und gesunder Führung.
00:04:52
Julia Kaffka: Du sprichst das Thema Führung schon direkt an. Wie wichtig ist aus deiner Sicht dann auch eine starke Arbeitgebermarke um die qualifizierten Fachkräfte von Morgen für die BKK ZF & Partner zu gewinnen?
00:05:04
Ralf Hirmke: Das ist aus meiner Sicht extrem wichtig! Bereits heute beobachten wir, dass wir nicht mehr für jede Stelle einen passenden Bewerber oder eine passende Bewerberin finden. Dies wird auch zentraler Bestandteil meiner Aufgabe sein.
00:05:28
Julia Kaffka: Und an welche Maßnahmen denkst du, wenn ich dich jetzt frage wie du die BKK künftig als attraktiven Arbeitgeber in der Kassenlandschaft positionieren möchtest?
00:05:42
Ralf Hirmke: Liebe Julia, dabei ist es mir besonders wichtig zu betonen, dass die BKK ZF & Partner bereits heute ein attraktiver Arbeitgeber ist. Ich denke wir stehen hier vielmehr vor der Herausforderung, wie viele andere Unternehmen aus allen Branchen auch, Personal zu finden. Der Fachkräfte-Mangel betrifft auch uns im Gesundheitswesen und wir müssen alles daransetzen, um in Zukunft genügend Personal zu haben. Ich denke es sind nicht einzelne Maßnahmen, die uns als Arbeitgeber attraktiv machen – vielmehr muss das Gesamtpaket stimmen. Mir ist auch noch wichtig zu sagen, dass es nicht nur um das Recruiting von neuem Personal geht, sondern es auch wichtig ist die Fluktuation bei unseren bestehenden Mitarbeitern so gering wie möglich zu halten. Hier hab ich schon einige Ideen - Lasst Euch einfach überraschen.
00:06:22
Julia Kaffka: Man sagt ja auch „was von innen strahlt, strahlt auch nach außen“ - das passt da ja ganz gut. Welchen Zusammenhang siehst du für euch als Krankenkasse zwischen Mitarbeitermotivation und Kundenzufriedenheit?
00:06:22
Ralf Hirmke: Für mich steht beides in unmittelbarem Verhältnis. Nur wenn ich mich als Mitarbeiter wohlfühle, mich mit meiner BKK als Arbeitgeber identifiziere, kann ich dieses Gefühl auch an unsere Kunden weitervermitteln. Das ist gerade in schwierigen Gesprächen besonders wichtig um die täglichen Situationen im Umgang mit unseren Kunden zu meistern.
00:06:31
Julia Kaffka: Ich sehe schon, du hast einiges vor - aber jetzt hab ich auch noch was mit dir vor! Lass uns eine kurze Runde „10 Fragen 10 Antworten“ spielen, damit dich unsere Hörerinnen und Hörer auch mal von einer anderen Seite kennenlernen.
00:07:00
Ralf Hirmke: Na dann los geht´s! Ich bin gespannt.
00:07:51
Julia Kaffka: Bist du lieber dafür oder dagegen?
00:07:58
Ralf Hirmke: Dafür.
00:08:05
Julia Kaffka: Hältst du dich für einen guten Freund?
00:08:06
Ralf Hirmke: Das musst du meine Freunde fragen, aber ich würde sagen – definitiv!
00:08:07
Julia Kaffka: Was ist für dich das größte Unglück?
00:08:22
Ralf Hirmke: Auf mich bezogen sind das Krankheiten in der Familie. Und wenn ich das auf unsere Gesellschaft beziehe, dann auf jeden Fall der Umgang mit unserer Umwelt!
00:09:41
Julia Kaffka: Wofür bist du dankbar?
00:09:55
Ralf Hirmke: Ich glaube, dass ich nicht nur einen „Job“ ausüben darf, sondern dass ich in meiner Arbeit wirklich meine Berufung gefunden haben!
00:09:56
Julia Kaffka: Der wichtigste Tag im Leben?
00:12:34
Ralf Hirmke: Die Geburt der eigenen Kinder miterleben zu dürfen
00:12:49
Julia Kaffka: Das schönste Reiseland?
00:12:54
Ralf Hirmke: Ich bin ein absoluter Griechenland-Fan.
00:13:56
Julia Kaffka: Kaffee – Schwarz oder mit Milch?
00:13:59
Ralf Hirmke: Schwarz
00:14:07
Julia Kaffka: Fahrrad oder Auto?
00:14:10
Ralf Hirmke: Beides!
00:15:33
Julia Kaffka: Berge oder Meer?
00:15:36
Ralf Hirmke: Im Winter die Berge, im Sommer das Meer!
00:17:05
Julia Kaffka: Vielen Dank Ralf! Ich möchte jetzt zu einem Thema übergehen, dass bestimmt auch ganz viele unserer Zuhörer beschäftigt - unsere Gesundheitspolitik in Deutschland. Mich würde interessieren, was du in Angriff nehmen würdest, wenn du Morgen die Chance hättest und Gesundheitsminister zu werden?
00:17:16
Ralf Hirmke: Oh welch interessante Vorstellung! Das ist tatsächlich eine schwierige Frage. Sicherlich ist das eine Frage, die sich nicht in ein paar Sätzen beantworten lässt. Sonst hätten Herr Spahn und Herr Lauterbach das wohl schon längst getan. ich bin der Meinung, dass es schnellstmöglich gelingen muss, Ineffizienzen in allen Bereichen des Gesundheitswesens zu reduzieren, mehrfache Leistungsabrechnungen zu minimieren und damit das vorhandene Budget von fast 300 Milliarden Euro jährlich besser zu nutzen. Hierzu brauchen wir dringend mehr Datentransparenz, eine funktionierende Telematik und aufgeklärte Bundesbürger!
00:18:10
Julia Kaffka: Du hast ihn schon angesprochen, Karl Lauterbach, unseren derzeitigen Gesundheitsminister. Ich möchte ihn gern zitieren. Denn erst vor kurzen sagte er: „Wer gesetzlich krankenversichert ist, muss ab nächstem Jahr höhere Beiträge zahlen.“ Zur Begründung verwies er auf das Rekorddefizit der Krankenversicherung von 17 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag soll dabei um 0,3 Prozentpunkte steigen und dies bringe dann bis zu 5 Milliarden Euro ein. Was sagst du dazu?
00:18:25
Ralf Hirmke: Aktuell sind die bekannten Punkte noch in einem Stadium, dass es selbst Experten schwierig macht, abzuschätzen ob diese so dann auch durch das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren laufen werden. Allerdings ist jetzt schon festzustellen, dass dieser Entwurf weder nachhaltig noch ausgewogen ist.
00:19:36
Julia Kaffka: Hm. Ich es bleibt also abzuwarten, welche Entscheidungen in Berlin in den nächsten Monaten getroffen werden. Ein anderes brisantes Thema im Moment sind die Folgen des Ukraine-Konflikts. Nicht nur in Deutschland - weltweit spüren wir die Auswirkungen. Wie bewertest du diese momentane Situation und welche Folgen könnten für gesetzliche Krankenkasse entstehen?
Ralf Hirmke: Der Krieg mitten in Europa ist eine Katastrophe – und wir sollten alles unternehmen, diesen so schnell wie möglich zu beenden. Leider sieht es danach aktuell nicht aus. Kurz- und mittelfristig sind die Folgen für die gesetzlichen Krankenkassen vergleichbar mit denen, die alle anderen Unternehmen und privaten Haushalte zu tragen haben: Gestiegene Kosten bei maximal gleichbleibenden Einnahmen. Wenn wir das allerdings längerfristig betrachten, dann könnten sich deutlich gravierendere Folgen einstellen. Wenn nämlich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu deutlich weniger Beschäftigung führen, würde dies auf lange Sicht auch erhebliche Mindereinnahmen für unseren Gesundheitsfond bedeuten. Wir hätten dann nämlich weniger Beitragszahler die in den Fond einbezahlen. Das wiederum könnte die angespannte Finanzsituation, die ich dir vorhin erklärt hab, nochmals zusätzlich schwer belasten.
Julia Kaffka: Da bleibt uns nur zu hoffen, dass der Krieg bald ein Ende hat - auch wenn es aktuell nicht danach aussieht… Aber lass uns nochmal zu schöneren Themen kommen - wir möchten den Podcast ja nutzen, um dich kennenzulernen. Also lass uns doch noch ein bisschen persönlicher werden. Dazu hat man im Arbeitsalltag ja kaum Gelegenheiten. :) Verrate uns - Welche Eigenschaften zeichnen dich aus?
00:19:36
Ralf Hirmke: Das möchte ich mit drei Eigenschaften beantworten: Verlässlich, Anspruchsvoll und Zielstrebig.
00:19:59
Julia Kaffka: Und was bringt dich auf die Palme?
00:20:39
Ralf Hirmke: Wir haben ihn vorhin schon angesprochen. Ganz klar unser Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. ☺ Ich muss aber schon sagen, generell braucht es relativ viel bis man mich auf die Palme bringt. Grundsätzlich versuche ich erstmal aus jeder Situation das Beste zu machen, was mir oftmals auch gelingt. Handeln ist mir lieber als zu lamentieren!
00:20:41
Julia Kaffka: Verrätst du unseren Hörern noch ein paar persönliche Dinge über dich?
00:20:44
Ralf Hirmke: Na klar! Ich bin 43 Jahre, Schwabe und glücklich verheiratet. Ich Papa von zwei Kindern in einem spannenden Alter, wobei das bei Kindern ja eigentlich immer spannend ist. Meine große Tochter ist 10 und mein Junior 6 Jahre alt. Wir wohnen in Blitzreute nähe Ravensburg.
00:20:46
Julia Kaffka: Da ist zu Hause bestimmt einiges los. Wie verbringst du am liebsten deine Freizeit?
00:21:15
Ralf Hirmke: Ich kümmere mich gern um unseren Garten. Seit einigen Jahren gehe ich so oft wie möglich zum Laufen. Mittlerweile bin ich da richtig ambitioniert, besser zu werden! Mein Mountainbike, das ich nicht nur durch Muskelkraft betreibe, freut sich auch auf den ein oder anderen Berg. Und generell bin ich ein absoluter Genussmensch. Ich koche und grille sehr gern und backe meine eigene Pizza. Ich treffe mich gern mit unseren Freunden und lass es mir gut gehen. Und wer mehr erfahren möchte, denn lade ich gern auf einen Espresso in mein Büro ein! Es gibt fast gar keine Frage die ich nicht beantworte.
00:21:37
Julia Kaffka: Oh das klingt gut! Ich glaub da schau ich auch mal bei dir vorbei, falls ich mal am schönen Bodensee zu Besuch bin.
00:23:10
Julia Kaffka: Ralf zum Schluss habe ich noch eine abschließende Frage an dich: bestimmt kennst du diese Art Frage noch aus der Zeit, in der du auf dem Bewerberstuhl gesessen bist - Wo siehst du die BKK ZF & Partner in 5 Jahren.
00:23:12
Ralf Hirmke: Ich möchte mit der BKK ZF & Partner auch in 5 Jahren eigenständig, hochwertige Versicherungsdienstleistungen anbieten können. Wichtig ist mir hierbei der starke regionale Bezug an den jeweiligen Standorten. Außerdem möchte ich an allen Standorten unserer Trägerunternehmen DER Partner in Bezug auf Gesundheits- und Präventionsfragen sein.
00:23:12
Julia Kaffka: Klingt als hättest du jede Menge mit der BKK ZF & Partner vor. Ich bin mir sicher, dass unsere Zuhörerinnen und Zuhörer heute einen tollen Einblick bekommen haben und wir dürfen alle gespannt sein, was du bei der BKK in den nächsten Jahren bewegst. Ich möchte mich jedenfalls ganz herzlich bei dir für deine Zeit bedanken und das du heute mein Gast hier im BKK Gesundheitspodcast warst! Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Gelingen.
00:23:13
Ralf Hirmke: Vielen Dank auch an dich Julia!
00:23:13
Julia Kaffka: Und an alle unsere Hörerinnen und Hörer da draußen, wir freuen uns, wenn ihr beim nächsten Mal auch wieder mit dabei seid. Da wird es um ein Thema gehen, mit dem wir alle jeden Tag zu tun haben. Es wird um das Thema „Schlaf“ gehen. Letzte spontane Frage Ralf - wie schläfst du und wie viel schläfst du? :)
Ob das genug ist und wie wir unseren Schlaf alle verbessern können, hört ihr in der nächsten Folge. Abonniert unseren Kanal also unbedingt in eurer Podcast App, dann verpasst ihr auch garantiert nichts. Bis dahin bleibt gesund.
Musical - eine andere Form der Bewegung
Diese Podcast-Episode lädt Sie ein, in die Welt der Musicals einzutauchen. Wir haben unseren jungen Versicherten Fabio Kopf interviewt. Er ist angehender Musical-Darsteller und hat uns von seiner großen Leidenschaft berichtet. Auf die Bühne, fertig, los!
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
Wir stellen Ihnen heute unseren jungen Versicherten, Fabio Kopf, angehender Musicaldarsteller, vor. Beim Musical gibt es die Besonderheit, dass sich die Bewegung des Körpers mit der Stimme vereint.
Stell dich kurz vor!
Fabio Kopf
Geboren: Immenstaad
Wohnort: derzeit wegen des Studiums Berlin (Zweitwohnsitz)
Studium: Musical/Show an der Universität der Künste Berlin
Berufswunsch: Musicaldarsteller/, „freier Künstler“
Hobby: Jugendarbeit im CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen), sehr viel Musik (Geige/Klavier/Gesang) unter anderem Jazzimprovisation.
Generell habe ich ja mein Hobby als Berufswunsch gewählt. Dementsprechend singe tanze und spiele ich ja außerhalb der Uni auch noch leidenschaftlich gerne Spikeball.
Mit welchen 3 Worten würdest du dich beschreiben?
„Spontan, kreativ, kokolores."
Bist du auf etwas besonders stolz an dir?
„Ich bin stolz auf meine Herkunft. Auf meine Heimat, wo ich aufwachsen konnte. Über die Werte, die ich dort vermittelt bekommen habe. Das hat mir immer Halt gegeben."
Wie bist du zum Musical gekommen? Gab oder gibt es ein spezielles Vorbild für dich?
„Ich wollte als Jugendlicher eigentlich nur Breakdance machen. Da die Tanzschulen im Bodenseekreis aber überschaubar sind, bin ich in der MusicalSchule Bodensee gelandet, und wurde dort von der derzeitigen Leitung Jeannette Munière gesichtet. Die Begeisterung für Musical habe ich von meiner Mutter schon in jungen Jahren erfahren, und somit war mein Schicksal dann mit dem beginnenden Tanz- und Gesangunterricht besiegelt“.
Wo siehst du dich in 5 Jahren?
„Ich sehe mich immer noch in Berlin. Mein Studium ist dann vorbei, und hoffentlich lässt Corona bis dahin wieder mehr zu, sodass ich in verschieden Engagements Erfahrungen sammeln kann."
Gibt es noch andere Sportarten, mit denen du dich neben dem Musical fit hältst?
„Spikeball (ein Spiel für 4, bei dem man einen Ball in zwei Teams durch ein kleines Trampolin hin und her spielt)."
Für welche kommenden Herausforderungen können wir dir die Daumen drücken?
„Also jetzt im kommenden zweiten Jahr meines Studiums werden wir ein größeres Projekt machen. Bei dem wir als Jahrgang zusammen eine Show auf unserer Uni Bühne samt Choreographen und Regisseur auf die Beine stellen. Ansonsten kann man mir sehr gerne die Daumen drücken für alle kleinen Möglichkeiten die sich ergeben könnten. Für kleinere Jobs als Statist oder Darsteller."
Wie sehen bei dir die letzten Minuten hinter der Bühne aus, bevor sich der Vorhang öffnet? Hast du ein festes Ritual oder ähnliches?
„Meine letzten Minuten vor dem Aufgang auf die Bühne sind von sehr viel Unruhe ummantelt von Ruhe geprägt. Der Körper fährt in den absoluten Leistungsmodus, und ich versuche bewusst ruhig zu atmen, die Augen zu schließen, ein kurzes Gebet zu sprechen, auszublenden, dass man immer vor einem Auftritt seinen Text vergisst und aufs Klo muss, und dann kurz vor dem Aufgang auf die Bühne meinen letzten Schluck sehr starken Ingwertee trinke."
Schlaf
Heute haben wir uns ein Thema herausgepickt, das wirklich jeden von uns betrifft und zwar das Thema Schlaf. Wir werden erfahren, warum es nicht so schlimm ist, nachts auch mal aufzuwachen und wir wollen darüber sprechen, dass wir alle besser schlafen können. Denn eine YouGov Umfrage hat ergeben, dass 40 % der Deutschen schlecht oder sogar sehr schlecht schlafen. Höchste Zeit, um das zu ändern. Deshalb haben wir für diese Episode Christoph von der Malsburg eingeladen. Er ist Schlaf Experte und hilft sogar Profisportler beim Einschlafen.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
00:00:00
Julia Kaffka: Hallo zusammen, schön, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid. Ich bin Julia Kafka und ich führe euch jeden Monat durch euren Gesundheits Podcast. Heute haben wir uns ein Thema herausgepickt, das wirklich jeden von uns betrifft und zwar das Thema Schlaf. Wir werden erfahren, warum es nicht so schlimm ist, nachts auch mal aufzuwachen und wir wollen darüber sprechen, dass wir alle besser schlafen können. Denn eine YouGov Umfrage hat ergeben, dass 40 % der Deutschen schlecht oder sogar sehr schlecht schlafen. Höchste Zeit, um das zu ändern. Deshalb haben wir heute Christoph von der Malsburg eingeladen. Er ist Schlaf Experte und hilft sogar Profisportler beim Einschlafen. Herzlich willkommen Christoph, schön, dass du heute da bist und dir Zeit nimmst. Unter deinen aktuellen Umständen wissen wir das noch mehr zu schätzen, denn es könnte auch sein, dass du jeden Moment weg musst.
00:00:46
Christoph Malsburg: Ja, ja, ja, weiß ich nicht. Vielleicht. Aber erst mal Dankeschön für die Einladung. Schön, dass ich hier sein kann und über dieses wunderbare Thema sprechen. Ja, in der Tat. Ich habe mein Telefon neben mir liegen, weil ich jeden Moment Vater werden kann. Von daher kann sein, dass ich raus muss. Aber noch ist alles ruhig.
00:01:02
Julia Kaffka: Sehr schön. Okay, unter den Umständen habe ich auch noch nie einen Podcast aufgezeichnet. Aber das ist ja auf jeden Fall die beste Entschuldigung.
00:01:09
Christoph Malsburg: Wenn du keine einzige Frau.
00:01:10
Julia Kaffka: Die einzige ja stimmt, dann wollen wir keine Zeit verlieren und die Zeit, die du uns schenkst, nutzen und uns mit dem spannenden Thema Schlaf beschäftigen. Erst mal habe ich mir die Frage gestellt Wie kommt man dann eigentlich dazu, sich beruflich mit dem Thema Schlaf zu beschäftigen?
00:01:27
Christoph Malsburg: Man kommt dazu, indem man ja, wenn man auf der Suche ist nach Themen, die einen beschäftigen und mit dem man sich gerne auseinandersetzen möchte, auch beruflich. Und das ist oft natürlich eine Mischung aus Was, was bewegt einen, was, was interessiert. Ein Was ist auch auch eine große Aufgabe, weil dieses Thema ja noch längst nicht da ist, wo es hingehört. Und dass das natürlich auch so ein Auftrag ist, den ich mir dann selber auch setze. Also von daher ist es so eine Mischung aus verschiedenen Themen. Ich habe selber auch eine eigene persönliche Psychotherapie gemacht. Die endete dann in einer therapeutischen Ausbildung, psychotherapeutischen Ausbildung, die ich durchlaufen bin. Ich bin aber prinzipiell eigentlich kommt aus Management, das heißt, ich habe in dem Startup nicht engagiert und investiert, das Technologien entwickelt, über Ton, Frequenz, Stimulation erzeugt und wo ich auch noch heute noch drin bin, und da bin ich eingestiegen und dann habe ich, bin ich in das Coaching gerutscht, in Speaker Tätigkeit übernommen, habe Profi Sportlerinnen kennengelernt, mit denen ich dann gearbeitet habe und so bin ich immer mehr und mehr mehr mehr reingerutscht. Und ja, habe mich so ein bisschen auch verliebt in das Thema, weil es eine Mischung ist aus ja riesengroßes Thema, wichtiges Thema, ein sehr beeinflusste Thema, ein sehr menschliches Thema, ein sehr emotionales Thema.
00:02:45
Julia Kaffka: Das wirklich auch jeden betrifft. Ja, ja, tatsächlich. Genau. Wie muss ich mir das denn vorstellen? Was macht denn ein Coach eigentlich genau?
00:02:53
Christoph Malsburg: Er coacht Menschen zum Thema Schlaf, also wie viele Dinge auch. Es ist ja immer so, bei allen anderen Themen ja auch. Du guckst, was da ist zu einem bestimmten Thema, machst eine Art von Ausgangssituation, Analyse und wie du den Menschen dann helfen kannst, auf dem Weg dahin irgendwann besser zu schlafen. Das ist wie beim Sport und bei der Ernährung auch das ist kein Ich mach jetzt das und dann läuft, sondern jeder muss einen Weg finden und jeder hat seine Themen, jeder hat seine Problemchen und ich helfe den Menschen im Prinzip auf dem Weg dahin immer eins zu eins. Aber auch im Großen. Wenn ich Vorträge halte, versuche ich natürlich auch, Menschen zu beeinflussen, auf den Weg zu bringen. Das ist für mich auch ein Coaching, weil ich Impulse setze, weil ich versuche, Akzente reinzubringen. Dass die Leute nicht nur darauf kommen, dass sie ein Sixpack haben oder jetzt alle wirklich vegan essen. Also nichts gegen Sixpacks und vegan essen natürlich. Es ist nämlich auch vegan. Aber es ist ja nicht alles.
00:03:44
Julia Kaffka: Absolut. Fangen wir mal an der Basis an für viele. Man muss ja auch erst mal verstehen, wie funktioniert denn Schlaf eigentlich? Denn da spielen ja auch eine ganze Menge Botenstoffe zum Beispiel auch eine Rolle beim Thema Schlaf. Wie funktioniert das?
00:03:58
Christoph Malsburg: Ja, Botenstoffe. Ja, ich lass die mal ein bisschen außen vor, weil da gehen wir schon sehr tief rein. Das ist ja, es gibt Botenstoffe, Botenstoffe gibt es den ganzen Tag, die gibt es verschiedene Themen, die gibt es auch in der Nacht. Also natürlich gibt es dezidierte Stoffe, die das unterstützen. Prinzipiell muss man erst mal verstehen, dass Schlafen Zustand ist, der bedeutet, dass wir von der Natur ganz bewusst in einen Zustand versetzt werden, der so aufgesetzt ist, dass der Körper das tun kann, was er nämlich tun möchte, nämlich das Regenerieren. Unsere Regeneration findet im Prinzip hauptsächlich oder fast nur in der Nacht statt. Wir können tagsüber nicht regenerieren. Wenn ich jetzt mit dir rede, kann ich nicht regenerieren. Wenn ich irgendwas tue, wenn ich nicht regulieren, auch wenn ich am Schreibtisch sitze und arbeite, kann ich nicht regenerieren. Das heißt, wir reden erst mal von einem Zustand. Dieser Zustand ist von außen her sehr passiv, wie wir alle wissen. Er ist aber ein sehr aktiver Zustand. Das heißt, es passieren unheimlich viele Dinge, die wir mitbekommen, weil. Der die Natur uns, wie gesagt, in den Zustand der Ruhe und des Schlafes, also des Weg Seins, des im Tunnel Seins, des Passiv Seins bringt, damit Abläufe ablaufen, die halt ganz bewusst nur dann funktionieren, wenn wir in im Zustand sind. Das heißt es passieren Abläufe, die in uns drin ablaufen, wie Hormon Ausschüttung in Wachstumshormone, Regeneration von Haut, von Muskeln, von Knochen. Gehirn wird wird im Prinzip gereinigt, Informationen werden verarbeitet. Das passiert unheimlich viele Prozesse in uns drin, die sehr sehr aktiv sind, die aber dadurch das wir im Schlafzustand sind nicht sichtbar sind, aber ganz bewusst natürlich nur dann ablaufen, wenn der Körper in einem Ruhezustand ist. Das heißt, es ist ein äußerlich passiver Zustand, der aber sehr aktiv ist und der ganz, ganz bestimmte Aufgaben hat, die dazu führen, dass das, was wir am Tag davor erlebt haben, in der Nacht so verarbeiten, dass wir am nächsten Tag von neuem starten und die Energie haben, auch genauso intensiv den Tag wieder zu erleben.
00:05:59
Julia Kaffka: Das bringt die Wichtigkeit dieses Themas eigentlich schon ziemlich auf den Punkt, denn Schlaf ziehe ich jetzt mal aus. Dieser Antwort ist für die Gesundheit extrem wichtig, oder?
00:06:08
Christoph Malsburg: Ja, so ist es. Klar muss man sich ernähren und klar sollten wir uns bewegen. Ich finde den Schlaf nicht nur weil ich mich mit dem Thema beschäftige, eigentlich am wichtigsten von den dreien. Zumindest im Moment. Aber weil der Schlaf auch nicht die gleiche Aufmerksamkeit bekommt und weil der Schlaf sehr zeitgemäß ist. Weil du kannst Schlaf nicht mit Druck machen, du kannst essen, kannst du planen, du kannst dir gewisse Dinge hinlegen. Dann ist mit ein bisschen Disziplin, du kannst schlafen gehen. Du kannst aktiv das gestalten, dass du Dinge tust, die dann wiederum im Sinne der Ernährung und der Bewegung für dich dann sozusagen positiv wirken. Im Schlaf ist es so Je mehr Druck du drauf bringst, umso schlimmer wird es, umso mehr du versuchst, es richtig zu tun und zu schlechter wird es. Das heißt, dieses Umgehen mit Schlaf ist zeitgemäß, weil wir uns nicht nur ne Pille schlucken können oder nicht sagen können okay, super, ich mache das jetzt ganz diszipliniert, jetzt das Fitnessstudio und ich esse vegan, sondern es geht ums Loslassen. Wir müssen gehen lassen, wir müssen abgeben, wir müssen Verantwortung abgeben. Wir müssen mit uns selbst uns beschäftigen. Wir müssen nach innen gehen. Das sind Themen, die sehr zeitgemäß sind. Deswegen finde ich den Schlaf sehr, sehr wichtig. Und zweitens Du kannst noch so viel trainieren, du kannst noch so viel essen, wenn du nicht schläfst. Bringt beides nichts. Du kannst. Du kannst dich anders ernähren. Du kannst dich ein bisschen weniger. Nein, du kannst mehr oder weniger Bewegung machen. Egal. Das kriegst du irgendwie hin. Aber ohne Schlaf. Auch mit zu wenig Schlafenszeit wird es nichts.
00:07:39
Julia Kaffka: Okay. Ja, da sind wir eigentlich schon. Quasi an der Wurzel. Wie bringe ich mich denn dazu, loszulassen? Ich kenne das selbst. Ich habe öfter auch mal Frühschicht beim Radio und ich gehe normalerweise um elf ins Bett zwischen elf und zwölf. Und dann muss ich plötzlich um neun im Bett liegen und schlafen. Und dann passiert nämlich genau das, dieses Gedankenkarussell. Man liegt da und denkt So, jetzt musst du schlafen, du hörst die Glocke um 21:15, dann die um 21:30 und das geht so bis um zehn und dann stresst man sich noch mehr wie wie komme ich denn da hin, dass ich wirklich in diese Ruhe auch reinkomme?
00:08:14
Christoph Malsburg: Also wenn ich mit dem Thema Schlaf arbeite, rede ich meistens nicht über die Nacht, sondern vielleicht über den Tag. Also eigentlich beschäftige ich mich nicht mit der Nacht in dem Sinne, weil die Nacht ist. Der Schlaf ist im Prinzip etwas, das ist schön, aber du musst nichts tun. Nein, eigentlich der Schlaf total einfach. Ich muss ihn in Ruhe lassen.
00:08:33
Julia Kaffka: Ja.
00:08:34
Christoph Malsburg: Der Schlaf im Prinzip braucht dich nicht. Der braucht deine Gedanken nicht. Der braucht nichts von dir. Der will nur, dass wir in Ruhe lässt wird, der kann, dass Schlaf ist sehr intelligent. Also das ist der Prozess des Schlafs. Das heißt, alles, was wir tun können, um Schlaf zu verbessern, können wir eigentlich in einem bewussten Zustand steuern, so dass du abends nicht runter kommst, um zu schlafen. Es ist kein Schlafprobleme. Sondern es ist ein Problem, dass du nicht runter kommst. Also. Hm. Na so, das heißt, du bringst deinen Tag nicht so zu Ende, dass du ihn so verarbeitet, dass du abends in Ruhe entspannt. Sonntag losgelöst, alles verarbeitet hast, in Ruhe spät ist und schlafen kannst du kannst nicht loslassen du bist engagiert sein sorgen, dass themen du bist beschäftigt und das hält dich davon ab, einen zu schlafen, wenn du dann schläfst. Schläfst du erst mal? Es gibt natürlich gestörte Schlaf und es gibt auch verschiedene Kraft. Und es gibt auch nachts verschiedene Schlafstörungen. Okay, aber bis du die Augen zu machst und schläfst. Ist es dein Problem, dass du es nicht schaffst, dein Tag so zu organisieren, dass du abends in Ruhe ins Bett gehst? Das würde ich erst mal nicht zurückspielen.
00:09:47
Julia Kaffka: Oder kurz sagen. Das heißt im Umkehrschluss quasi. Mein Tag muss besser laufen. Ich muss meinen Tag irgendwie besser managen. Dass ich nachts auch besser schlafen kann. Genau.
00:09:59
Christoph Malsburg: Oder?
00:09:59
Julia Kaffka: Ja. Okay.
00:10:00
Christoph Malsburg: Das kannst du nicht. Es gibt ja so Leute, die dann sagen. Also ich habe das öfter mal, dass Leute zu mir kommen. Und wenn ich dann im Bett liegen, dann kommen so Gedanken. Dann wird der Tag entkoppelt. Dann sage ich Wir sind jetzt auf den Gedanken gekommen, so kommt das. Von überall kommen diese Gedanken. Mensch, was sind das denn von überall so Gedanken? Das klingt ganz mysteriös. So, das sind die, wenn die Leute das erste Mal im Bett liegen und zur Ruhe kommen wollen. Geht es los und kommen die Emotionen hoch und die Gedanken, Emotionen und Gedanken. Zulassen solltest du den ganzen Tag. Also sollten wir alle sowieso nachmittags abends anfangen. Das heißt, wir verdrängen den Tag und verdrängen Emotionen und verdrängen Gefühle. Kommen die abends oder in der Nacht im Traum so? Das ist aber vom Schlaf entkoppelt. Das heißt, wir leben nicht so den Tag, dass wir abends zufrieden und irgendwie entlastet ins Bett gehen.
00:10:53
Julia Kaffka: Okay, das heißt, ich muss den Tag irgendwie ändern und muss wahrscheinlich auch irgendwie so ein Puffer irgendwie dazwischen zubringen zwischen diesem ganzen Stress, weil ich meine, den Alltag können wir nicht weniger stressig machen, an manchen Stellen wahrscheinlich. Wir sind in unserem Job und müssen da auch funktionieren.
00:11:08
Christoph Malsburg: Absolut, absolut. Ich würde niemand vorwerfen, irgendwie stelle ich mich so an oder kriegt es schon hin oder so natürlich. Das ist eine Riesenaufgabe, gerade wenn man Kinder hat zum Beispiel. Die sind nun mal um 6:30, keine Ahnung, wann immer am Sonntag morgens da und wollen Spaß haben und man liest oder das ist dann so, aber nicht. Nichtsdestotrotz, es ist, es ist unsere ureigenste Aufgabe. Du hast nur dich. Du kannst dich nur um dich kümmern. Niemand wird dir sagen Julia, nimm dir doch Zeit. Erst mal vor dem Zubettgehen. Schatz, brauchst du noch was, damit du runterkommen kannst? Sondern Nein, du musst dich darum kümmern. Das heißt, was brauchst du? Fort. Ins Bett gehst. Was dazu führt, dass du. Zufrieden und beruhigt in Belgien kannst. Die Frage stelle ich dir im Coaching.
00:11:52
Julia Kaffka: Okay. Gibt es denn da auch irgendwelche Dinge, die so bei jedem funktionieren? Oder wo du sagen würdest, das ist jetzt mal so ein Ansatzpunkt für Leute, die da irgendwie Probleme mit haben? Also es gibt ja ganz oft liest man mit Tee oder vielleicht Meditation oder was auch immer, da gibt es ja scheinbar viel um diese, ich sag mal Schlaf Hygiene irgendwie zu pushen.
00:12:18
Christoph Malsburg: Also ich bin kein Fan. Also ich werde dir nicht sagen, was bei allen funktioniert, aber ich kann bei dem einen sagen, wenn ich jetzt sage, zum Beispiel draußen, also ich werfe jetzt hier meine Runde, macht alle Meditation, gibt es eine Meditation. Das funktioniert bei mir nicht über Tee trinken, ich trinke abends mein Rotwein. Also es geht nicht darum, dass du von mir ein Tipp bekommst. Es geht darum, dass ich dich dazu bringe, dass du verstehst, warum du den Schlaf brauchst und Wasserläufe tun muss, damit du gut schlafen kannst. So kann ich dir gewisse Dinge in die Hand geben. Also ich würde dir jetzt zum Beispiel wenn ich mit dir arbeiten würde, müsste ich mehr verstehen. Und könnt ihr dann sagen wir es mal damit so, aber prinzipiell was. Mal ganz gut funktioniert. Für Menschen, die es nicht schaffen, abends so runterzukommen, ist mal zu sagen Wenn ich. Ungefähr um elf ins Bett gehe. Dann stelle ich mir mein Wecker und mein Handy Wecker auf 09:30. Abends erklingt er um 09:30 wieder. Dann weiß ich, in anderthalb Stunden will ich daliegen und schlafen. Also einschlafen, nicht im Bett liegen und so, sondern da nicht schlafen. Und was mache ich bis dahin? Ganz ehrlich? Was mache ich dann? Was dazu führt, dass ich dann ruhig im Bett liegen kann. Wenn jeder ganz ehrlich zu sich ist. Dann wird es einiges verändern. Oft schon. Einfach mal nicht Fernsehen gucken, weil jeder weiß, wenn ich Fernsehen gucke. Natürlich schlafe ich ein beim Fernseher. Entweder bin ich zu spät, weil ich muss im Bett liegen. Eigentlich jetzt. Es gibt ja auch immer das Argument, ich schlafe beim Fernseher so gut ein. Natürlich schläfst du sowieso ein, schläfst um die uhrzeit, also ganz egal. Im Fernsehen guckst du dann nicht, du schläfst allein. Und wenn die schläfst, nur ein, ob der Fernseher läuft oder nicht. Das hat im Fernseher nichts zu tun. Also, wir müssen es schaffen, ehrlich zu uns zu sein. Was brauchen wir, um abends. Zu uns zu finden. Wir finden nicht zu uns. Leute stehen auf. Der Wecker klingelt. Und schlafe im Hörspiel ein. Die haben keine einzige Sekunde Ruhe. Die Menschen halten die Ruhe nicht aus. Weil die so viel beschäftigt, dass sie verdrängen. Fernsehen gucken ist Verdrängen. Fernsehgucken ist Drogen.
00:14:23
Julia Kaffka: Berieseln.
00:14:24
Christoph Malsburg: So sagt man nicht mehr Fernsehgucken. Man übrigens, das hat man jetzt alles über Amazon. Ich gucke kein Fernsehen. Netflix. Oh, okay. Sie flitzen. Okay, dann.
00:14:34
Julia Kaffka: Ganz was.
00:14:34
Christoph Malsburg: Anderes, das ich. Super rein, damit Sie Netflix gucken. So ruhig. Vier Stunden Film, dann ist ja alles okay. Also, das ist so wir finden immer Ausreden. Das meine ich im mit dem Teetrinken, mit der Meditation. Wir finden immer Ausreden. Ja, das ist für mich Fasten. Ich glaube nicht an Meditation. Dann kriege ich diese Argumente. Wichtig ist. Was mache ich die letzten anderthalb Stunden, bevor ich zu Bett ging? Was brauche ich heute Morgen?
00:14:57
Julia Kaffka: Das kann man so mal als Richtlinie sehen, dass man sagt Also anderthalb Stunden sind ganz gut vorher, ja, dass man runterkommt. Aber ich kann aus meinem.
00:15:06
Christoph Malsburg: Weg genau stricken und bügeln. Ich schreibe manchmal noch Emails, weil ich weiß, wenn ich die mit ins Bett nehme, dann schreibe ich noch zwei Emails. Weil ich weiß, wie die raus sind, fühle ich mich gut. To Do Listen, etwas to do Liste schreiben, eine warme Dusche nehmen, mit einem Partner quatschen, noch ein Freund anrufen, um irgendwas zu erzählen, damit es raus ist. Spazieren gehen und aus dem Fenster gucken. Es ist 1000 Sachen. Also es gibt so viele Sachen außerhalb Fernsehen gucken und Elend Smartphone runterladen, weil das ablenkt.
00:15:38
Julia Kaffka: Vielleicht kann man es, wenn man keine allgemeinen Tipps geben kann, weil es einfach nicht bei jedem gleich funktioniert. Kann man wahrscheinlich aber im Umkehrschluss sagen, was die Leute tatsächlich abhält, davon zur Ruhe zu kommen. Das sind so Sachen wie Fernseher, das ist wahrscheinlich auch noch im Bett liegen Ewigkeiten und am Handy herum daddeln. Vermutlich Instagram. Und wie es nicht heißt. Genau. Alles ist ziemlich aufregend. Da hilft wahrscheinlich auch nicht, dass ich bei mir um 22:00 der Bildschirm etwas abdunkeln. Und das.
00:16:05
Christoph Malsburg: Das ist es natürlich dann auch, aber es wird nicht die Lösung sein. Es gibt da Leute. Das sind genau diese Themen. Ja, super, jetzt mache ich einen Bildschirm und da macht dann so ein Blaulicht Filter rein und dann schlafe ich besser. Das ist natürlich blöd. Also eh klar hilft das. Es gibt viele Bausteine. Man kann auch gewisse Dinge weglassen, kleinere Sachen. Man kann es essen, zu einem anderen Zeitpunkt legen etc. Das hat alles so seinen Einfluss, dass jeder musste so sein Setting zusammensuchen. Was ist für mich gut? Jeder hat sein Setting. Ja, ich kenne. Es gibt so viele Geschichten rund um den Schlaf, wie Leute hier ihren Schlaf leben und ihren perfekten Weg gefunden haben. Das würde ich niemandem aufdrücken wollen. Das wäre Schwachsinn.
00:16:47
Julia Kaffka: Okay. Gibt es denn aber grundsätzlich eine Zahl, die man nennen kann, die jedem gut tut an Schlaf? Da gibt es ja auch immer wieder diverse Studien und so sind es acht Stunden sind sechs Stunden, sind sieben. Andere erzählen dann Ich brauche nur vier oder fünf und bin topfit. Gibt es da irgendwas, das man sagen kann? Okay, jetzt hier. Der Experte sagt mir Bitte versuche acht Stunden zu schlafen. Wahrscheinlich nicht, oder?
00:17:13
Christoph Malsburg: Ist auch Ich bin kein Experte, um Wissenschaft zu zitieren oder im Prinzip die Sachen zu wiederholen, was die Wissenschaft sagt. Also die Wissenschaft gibt dir eine Zahl. Und bringt gar nichts. Es gibt Durchschnittswerte Wie viel schlafen Menschen im Schnitt so? Aber dann gibt es den Faktor, wie gesagt, dass es Leute gibt es. Ich komme mit vier aus. Das machst du vielleicht zehn Jahre. Und dann fällst du um oder nicht?
00:17:41
Julia Kaffka: Ist es nicht gesund, oder?
00:17:42
Christoph Malsburg: Es gibt Menschen. Es gibt sehr wenige Menschen, die kommen mit vier Stunden aus. Ja.
00:17:47
Julia Kaffka: Ich.
00:17:48
Christoph Malsburg: Ich kann doch auch wenn ich jetzt sage, wir sollten ungefähr im Schnitt und es sagt man, wenn du jetzt unbedingt geteilt werden möchtest, zwischen siebeneinhalb, acht Stunden schlafen. So, das würde ich aber niemandem empfehlen, der genauso gut mit fünf Stunden auskommt. Also es wäre Blödsinn, weil dann so unsere Schlafrhythmus, unsere chronologischen Themen sind genetisch veranlagt. Es gab 2017 einen Nobelpreis dazu, der herausgefunden hat, wo unsere Chronobiologie verankert ist. Das sind ungefähr 20 bis 22 Gene. Fünf davon kann man mittlerweile detektieren und kann rausfinden, wo der chronologische Rhythmus ist. Der ist genetisch festgelegt. Den kannst du nichts tun, der ist, wie er ist. Wenn da jemand kommt, vier Stunden aus. Das sind so Sprüche in dem Sinne Also ich will niemandem was, aber das ist so, das redet man sich ein. Nein, es ist faktisch festgelegt, wie dein chronologischer Rhythmus ist. Entweder akzeptierst ihn, lebst danach, dann bist du in deinem Flow, wenn es einen möchtest, oder du ignorierst ihn und. Na, irgendwann fliegt sie um die Ohren.
00:18:49
Julia Kaffka: Wie finde ich denn raus, was mein. Ich kriege das Wort nicht zusammen. Chrono biologischer Rhythmus. Habe ich das richtig verstanden?
00:18:55
Christoph Malsburg: Chronobiologie ist das, was ich bin.
00:18:57
Julia Kaffka: Raus.
00:18:58
Christoph Malsburg: Das ist das was? Was unsere und unsere innere uhr, unseren Takt vorgibt. Das kriegst du raus. Und verschiedene Methoden. Entweder wenn in Urlaub fährst, gehst du mal nicht nach Wecker ins Bett, sondern du gehst nach. Ich bin jetzt müde. Geh jetzt ins Bett und ich steh auf, wenn ich aufwache. So, du sagst nicht bis Sonntag 8:00. Ich will weiter pennen und versucht zwei Stunden noch weiter zu Schnaps. Geht aber nicht. Weil es einfach nicht in dem Rhythmus ist. Und wenn du dann das nach einer Zeit irgendwie merkst. Dann wiederholt sich. Dann merkst du mit der Zeit auch Ich bin immer um 10:00 müde. Dann sagt man ungefähr, man hat dann 20 Minuten Zeit, um dann auch zu schlafen, weil dann kommst du wieder in einen Rhythmus, der dich wieder wacher macht. Das sind diese Zyklen, da kann man vielleicht noch mal gleich drauf kommen. Jedenfalls mach das mal und du wachst morgens einfach ohne Wecker dann immer zur gleichen Zeit auf. Das ist dein Rhythmus und der ist in dir. Den brauchst du nicht zu steuern, mein Wecker, sondern der steuert dich, wenn du ihn gehen lässt. So, da gibt es Fragebögen, also kann man auch mal googlen oder mich mal anschreiben. Es gibt Fragebögen oder es gibt jetzt einen Test. Habe ich auch bei mir auf der Seite verlinkt. Das ist ein Gentest, den kann man machen von der Charite, auch ausgegliedert in Berlin, dessen Firma, die das macht. Dann kriegst du einen Bonus und so ein Bogen. Und da steht dann drin, ist ein hartes Prinzip. Und da wird dann festgestellt, was genau dein chronologischer Zeitpunkt ist, wann du was tun solltest.
00:20:20
Julia Kaffka: Okay, spannend. Es kommt aber wahrscheinlich aber dann auch darauf an, wann ich ins Bett gehe. Oder wenn ich nachts um zwei im Bett gehe und normalerweise irgendwie um 7:30 aufwache. Dann werde ich wahrscheinlich später dann auch aufwachen. Also da geht es ja wahrscheinlich darum, dass mein Körper sich dann die Stunden nimmt, die er braucht, oder?
00:20:38
Christoph Malsburg: Also mein Körper oder unser Körper nimmt sich die Stunden, die er braucht, weil er in seinem System verankert, welchen Schutz Schlaf verbraucht und zu welchem Zeitpunkt er die bekommt. Also es gibt Leute, die gehen um zwei ins Bett und stehen um zehn auf. Die können sich vielleicht noch leisten, aber zumindest das ihr Rhythmus so also unser Problem unserer Gesellschaft ist, dass wir diese Gleichförmigkeit so schön lieben und dass wir sie brauchen, um Produktivität zu erzeugen. Anscheinend, dass wir glauben, dass wenn Kinder morgens um acht da sind, sind sie fleißig. Wenn wir alle morgens um acht am Bürotisch sitzen, sind wir fleißig. Dann ist der Chef glücklich und der Chef kommt um 5:08, damit auch alle mitkriegt, dass alle schön brav da sind. Ich sage das bewusst so zynisch, weil es halt totaler Blödsinn ist. Ich hab so viele Leute. Welche Frage war ein bisschen schon um 8:00 berührt? Woran es bei uns so warum, weiß ich war schon immer so? Was, wenn du nicht um acht kommst? Wir gucken alle doof. Ja, das ist totaler Schwachsinn. Genauso wie mit den Kindern. Das ist totaler Schwachsinn. Das Zwick immer glauben, dass wir nur fleißig sind, wenn gut sind wir. Wenn wir pro Einheit Arbeit Maximum Ergebnisse erzeugen. Wann? Das ist völlig egal. So, das heißt, wir haben alle unterschiedliche Rhythmen und die müssen wir hier akzeptieren und nicht uns in unseren Schema pressen. Das ist unser großes Problem.
00:21:52
Julia Kaffka: Es ist ein gesellschaftliches Problem, aber grundsätzlich total. Also viel Schlaf, schlechtes Image. Man ist unproduktiv, wenn man länger schläft. Und schlafen kannst du, wenn du tot bist. So ungefähr. Diese Sprüche kennt man ja.
00:22:04
Christoph Malsburg: Es ist wissenschaftlich so eindeutig, dass man zum Beispiel im Mittagsschlaf, das heißt so Produktivität fördernd ist. Und darum geht es ja. Wenn der Müller aus der Buchhaltung in seinem Glas Büro, in dem er sitzt, mit dem Kopf auf dem Tisch, eine halbe Stunde schläft, ist er eigentlich wissenschaftlich gesehen ganz weit vorne. Gesellschaftlich der Looser.
00:22:27
Julia Kaffka: Ja.
00:22:28
Christoph Malsburg: Das ist totaler.
00:22:29
Julia Kaffka: Schwachsinn. Teilweise schon ein bisschen. Wenn man so in die USA teilweise guckt. Da gibt es ja dann auch schon langsam so paar Konzepte und Unternehmen, die dann so Räume für die Mitarbeiter, aber da ist noch super viel Luft nach oben, habe ich auch den Eindruck, weil es ist, man muss funktionieren und es ist egal, ob man gerade in seiner Hochphase ist oder nicht. Es gibt ja Leute, die sind morgens wahnsinnig produktiv und dann gibt es welche, die abends völlig eskalieren und super Arbeit abliefern. Genau. Wenn sie dann gelassen werden, ja, quasi.
00:22:57
Christoph Malsburg: Beim Essen und beim Sport ist es etwas anderes, wenn einer sagt Ich geh jetzt mit der Sport, was muss Sport? Du bist ja auch nicht ein Loser.
00:23:05
Julia Kaffka: Oder im Gegenteil, oder.
00:23:06
Christoph Malsburg: Ich esse jetzt mal nix oder so oder so, dann ist mir das okay. Echt so krass und so beim Schlafzimmer. Du schläfst. P So, also das ist dann auch in den Workshops immer so Gekicher, wenn der Student sagt Ach ja, höre die die Studenten, die dann wie Praktikum machen, so, ich komme werden spät, dann ist es Silvia, die Studenten und die kommen auch noch dazu, die irgendwann sind ja auch auf Spur, so die Jungs. Die Jungen haben so gekichert. Aber im Prinzip muss man die Untertöne immer heraushören. Was das ist, warum wir so denken, sind und darum geht es beim Schlaf halt oft, also wirklich nicht den Leuten zu sagen Mach jetzt das und mach das und mach das und schläfst. Sondern zu sagen Ey, denk mal nach, guck mal auf dich, guck mal auf uns. Was heißt denn runterkommen? Was heißt Schlaf? Was heißt dich auszuklinken? Was heißt Schlaf auch auf Zeit zu denken? Also ein Sixpack bringt dir nix, wenn du 15 Jahre nicht gut schläfst, weil dann kriegst du nämlich Sachen wie Und dann geht es nämlich los, Herz, Kreislauf. Da kriegst du einmal diabetischen Probleme. Man weiß, dass Diabetes Typ zwei hauptsächlich durch Schlafprobleme erzeugt wird. Alles was mit Demenz und der ganzen Zeit weiß man auch, dass ich das mit Schlaf problem. Also viele Effekte, die hinten raus problematisch werden, sind aufgrund von schlechtem Schlaf entstanden. Nur es wird dem Schlaf nicht mehr zugeordnet. Und das ist das Problem. Wir glauben er hat schon in den Griff. Mein Schlaf ist wieder gut, ne? Schließt du nicht.
00:24:34
Julia Kaffka: Man muss aktiv auch was dafür tun. Also, es wird uns wahrscheinlich nicht zufallen. Klar, man auf der einen Seite die Biologie und wenn wir uns dagegenstellen, ist es wahrscheinlich eher schwierig. Genau aus welchen Gründen auch immer. Du hast vorhin auch schon angesprochen, dass wir in Phasen schlafen. Meinst du da diese REM Phasen, von denen man ja immer wieder mal hört?
00:24:54
Christoph Malsburg: Ich mein Phasen Schlafphasen. Okay, die schlafen sich in verschiedene Phasen, auch die Phase. Also es gibt die Tiefschlafphase, es gibt die REM Phase, es gibt leicht zwischen Phasen, also das sind anderthalb Stunden Zyklen, die haben wir auch tagsüber, wir haben, wir bewegen uns auch in Anzahl Stunden Zyklen. Tagsüber und in der Nacht ist es halt sehr ausgeprägt, weil wir nachts in den Phasen schlafen, von Tiefschlaf in REM Phasen leicht Schlaf wieder runter, rauf und runter und in diesen Phasen passieren einfach unterschiedliche Dinge und in der Tiefschlafphase bist du viel. Also da ist der Körper normaler Zustand, weil Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Wir lernen anders und dekoratives Lernen funktioniert, zum Beispiel Tiefschlaf. Die Regeneration ist intensiviert, die körperliche Regeneration ist intensiviert eher im Tiefschlaf. Wenn Phase ist eher der unruhigen Schlaf, Träume, Gedanken etc., die uns auch mal aus dem Schlaf rauswerfen, was mal sein kann. Man kriegt mehr mit, man isst, wird schnell auch mal geweckt. Also im Tiefschlaf ist sehr oft so, da kannst du mit dem Staubsauger vorbeiziehen, man wacht nicht auf. Ja, das ist ganz bewusst okay. Man muss auch ganz bewusst am Anfang des Schlafs und die ersten vier, fünf Stunden des Schlafes mehr Tiefschlaf, weil hintenraus wirst du immer mehr geweckt. Das heißt, wir haben am Ende des Schlafes die letzten Stunden nicht mehr so viel Tiefschlaf, weil wir schon langsam in einen schleichenden Wachzustand kommen. Das ist alles festgelegt, dargelegt und hat alles seine Aufgabe. Und weil du am Anfang davon gesprochen hast, werden auch in verschiedene Phasen unterschiedlich Hormone ausgeschüttet, die dann zu bestimmten Effekten führen. Also die ganz Hormon Steuerung ist jetzt auch dann ein Bereich des Schlafes.
00:26:36
Julia Kaffka: Das heißt die Tiefschlafphase, wenn ich das richtig verstehe, ist schon wichtig. Also man sollte schon auch eine ganze Weile in dieser Tiefschlafphase verbringen, weil man da am meisten regeneriert.
00:26:46
Christoph Malsburg: Ja, die Tiefschlafphase ist sehr wichtig.
00:26:48
Julia Kaffka: Es gibt haben ja nicht alle so eine. Also mal wieder machen, checken das mit der uhr und sehen dann Oh, Tiefschlaf war jetzt irgendwie nur heute Nacht, keine Ahnung. Eine Stunde.
00:26:56
Christoph Malsburg: Ja, das sollten wir gleich auch noch mal drauf kommen. Auf diese Ohren. Aber ne, der Tiefschlaf ist schon wichtig. Die Leute sagen, das ist der wichtigste Schlaf und die wichtigste Zeit des Schlafs. Ja, es kommt immer drauf an, auch was, was, wie man konstituiert ist und was gerade passiert. Und manche Leute haben intensiveren Tiefschlaf auch als andere und so, das muss man immer so ein bisschen einschränken. Aber ja, der ist schon sehr, sehr wichtig. Das stimmt.
00:27:18
Julia Kaffka: Okay, du hast die uhren gerade angesprochen. Ich höre da raus. Das klang, als wärst du nicht so der große Fan von solchen uhren.
00:27:25
Christoph Malsburg: Doch, ich.
00:27:25
Julia Kaffka: Bin. Also, ich habe keine Ahnung.
00:27:27
Christoph Malsburg: Okay.
00:27:29
Julia Kaffka: Ich wollte es immer mal ausprobieren, aber habe es noch nicht gemacht.
00:27:32
Christoph Malsburg: Ich bin ein Fan von Technologie, wenn man sie richtig anwendet als Technologie. Gut, ich finde es auch im Schlaf gut und eigentlich, wie gesagt, habe ich auch in Unternehmen investiert, dass das Technologie, also Technologie nutzt, um Schlaf zu fördern. Von daher. Nur, es ist immer die Frage, kann die Technologie wirklich nachweislich was also können diese uhren, diese Tracker überhaupt messen? Das Spektrum des Schlafs gibt nicht fünf, sechs verschiedene Aspekte, die man messen muss. Das können diese uhren oft gar nicht. Also Sauerstoffsättigung zum Beispiel wie zum Paar Meter die Temperatur, Puls, Sauerstoffsättigung etc. Das sind so verschiedene Dinge und es können nicht alle uhren so, das heißt, die uhren können das gar nicht den Schlaf richtig bewerten. Und dann ist die Frage Was mache ich dann? Dass die Leute zu mir sagen Also ich hab noch 10 % Tiefschlaf, ich werde so 15 kommen, es mache ich. Zuletzt habe ich es dann fast schon gesagt. Ich muss auch grinsen. Es ist so Ja, was heißt denn das jetzt? Das heißt, woher wissen Sie, ob die Chemie stimmt?
00:28:30
Julia Kaffka: Anfangen? Ja.
00:28:31
Christoph Malsburg: Die kann nicht für den Anfang ein, zwei Gegenfragen und des Themas vom Tisch.
00:28:35
Julia Kaffka: Also das macht man sich wahrscheinlich nur noch mehr verrückt.
00:28:38
Christoph Malsburg: Genau nach dem. Verrückt. Dieses steuern von. Das ist akkurat steuern bevor. Ich habe meinen 50 % Tiefschlaf 25 rem aber ich bin perfekt in Timing so irgendetwas passiert. Zack bin ich raus. Ich bin nur noch auf 12 % und das ist die Hölle. Das Wichtigste ist, dass wir Gefühl von zu schlafen.
00:28:57
Julia Kaffka: Und das braucht Raum und am besten vor dem Schlafen.
00:29:00
Christoph Malsburg: Genau Aufmerksamkeit und Gefühl dafür. Auch dieses Weg auf den Wecker gucken in der Nacht, wenn ich nachts aufwache. Ich weiß nicht, ob ich noch weiterschlafen will oder ob ich nur auf Toilette muss und ich auf Toilette und schlaf weiter, weil ich merke, ich bin noch so weg. Ich bin doch gar nicht wach. Wenn ich morgens aufwache, merke ich schon okay, ich penne jetzt auch nicht mehr weiter, weil ich bin jetzt irgendwie wach geworden und so, egal. Wenn der Wecker klingelt, ist jetzt morgen und ich habe die uhr, dann sind es meistens nur noch fünf zehn Minuten. Bis zum Wecker gehen kann ich auch aufstehen? Darum geht's nicht um Perfektionismus.
00:29:35
Julia Kaffka: Okay, das klappt bei dir persönlich. Du müsstest ja einen perfekten Schlaf haben. Hoffentlich.
00:29:41
Christoph Malsburg: Nein, habe ich nicht.
00:29:42
Julia Kaffka: Meistens.
00:29:42
Christoph Malsburg: Ich bin ja auch nur ein Mensch.
00:29:43
Julia Kaffka: Also Gott sei.
00:29:46
Christoph Malsburg: Dank ist ja die Regel. Es gibt ja auch so die Ärzte, die immer sagen Ja, sie brauchen offen gesehen ins Zimmer quarzen erst mal zwei. Aber das gibt es ja auch oft. Also ich rauche nicht und das ist ich, habe ich auch meine Themen und meine, meine, meine Sachen. Und ich bin auch nicht perfekt in dem allen, aber ich, ich kann es einschätzen und ich mache mir keinen Stress.
00:30:08
Julia Kaffka: Na dann. Ich vermute mal, dass es menschlich, dass wir alle auch Phasen haben, wo man einfach mal nicht so wahnsinnig gut schläft und wo man es vielleicht nicht so super gut im Griff hat. Aber was ist denn, wenn ich mit all dem nicht zurande komme? Also wenn ich das jetzt alles, wenn ich meinen Weg finde und versuche runterzukommen und habe immer noch Schlafprobleme, was, was ist dann die Option? Gehe ich dann zum Arzt, brauche ich Schlaftabletten oder wie geht man.
00:30:33
Christoph Malsburg: Also am.
00:30:34
Julia Kaffka: Besten mit oder.
00:30:34
Christoph Malsburg: Intensiv Schlafprobleme hat sollte sowieso mal, also erst mal checken. Also erst mal vom Arzt Check up machen lassen und sagen okay, ich möchte gerne mal die paar Meter, die mein Schlaf beeinflussenden Hormone und blutender Kreislauf und sowas alles mal checken lassen, um zu sagen Ah, okay, da ist ein Thema. Also es gibt auch oft Schlafprobleme, Schlaf, Themen, die sind einfach, einfach rein biologischer Natur. Das heißt, Prozesse in der Nacht sind gestört. Also wenn ich, wenn ich Probleme habe, gewisse Prozesse durchlaufen zu lassen. In der Nacht wird mein Schlaf natürlich gestört, weil der Schlafrhythmus gestört wird, logischerweise. Also das würde ich auf alle Fälle dann mal machen. Ich würde mal meinen. Mein. Mein ganzes schlaf umfeld. Mein bett. Nein. Wie schlafe ich? Was habe ich im Schlafzimmer? Wie verhalte ich mich vor dem Schlaf? Wie gesagt, wie halte ich mich nach dem Schlaf morgens? Was tue ich nachts, wenn ich aufwache? Das mal angucken, Matratze checken, mal im Körper Scanning machen. Habe ich überhaupt die richtige? Das richtige? Schlaf System? Matratze, Decke, Kopfkissen, Matratze. Dieses System? Passt das für mich überhaupt? So, wenn das alles mal überprüft ist, kann man dann immer noch sagen okay, ich mach mal so einen mobilen Schlaflabor Test für zu Hause, die es mittlerweile gibt. Kann man dazu sagen, Neurologen gehen so auf Monologe, ist ein Yogi, ist ja Schlafforscher und Sonnenblume ist dann der jenige der entschlafen Mediziner ist. Das heißt der ist nicht Psychologe, sondern der arbeitet mit Schlaf und Körper und so und guckt sich dann an das Gesamtsystem im Sinne des Schlafs.
00:32:07
Julia Kaffka: Okay, aber ich ich muss nicht in Panik verfallen, wenn ich jetzt mal ein bisschen durch meine Historie gehe und denk ich wach nachts ab und zu dann schon mal irgendwie auf und so und bin mal kurz wach, da erinnere ich mich dran. Ich habe gelesen, dass es auch normal oder? Also da brauche ich mir jetzt noch keine Gedanken machen, dass ich jetzt Schlafstörungen habe, wenn ich nachts ab und zu mal aufwache, wenn ich mich umdrehe.
00:32:27
Christoph Malsburg: Also wenn es gibt Phasen in der Nacht. Die sind, wenn wir das erkennt, dass sich diese Fotos, wenn man mal so ein Gehirn fotografiert mit Wärme messern als mit rote Flecken und so es gibt so Aktivität im Moment von unserem Gehirn, die sind in der Nacht quasi wach. Also gemessen sind wir quasi wach. Das ist nicht natürlich eine Tiefschlafphase und in der Phase, das heißt, wir haben eine sehr hohe Aktivität auch im Gehirn, die auch mal dazu führen kann, dass wir wach werden. Das heißt, wir haben auch viel zwischen Phasen, also zwischen gleich Schlafphasen und Wach Phase ist kein großer Unterschied oft. Das heißt, es kann immer mal Themen geben, entweder körperlicher oder irgendwas drückt oder irgendwas bewegt ein oder man freut sich auf irgendwas am nächsten Tag. Aber es weckt einen einfach. Das passiert, das ist menschlich. Das ist nicht schlimm, das ist völlig normal. Außerdem, wenn wir wach werden, sind wir meistens schon wach gemessen. Also es macht mir. Mach nur die Augen auf und unser Zustand ist genauso der wie vor einer Minute. Wir machen dem momentan ja auch so! Die Frage ist, was passiert dann? Ja, das ist die Frage. Nicht, dass du aufwachst, sondern was dann passiert, wenn du sagst Oh, ich bin wach. Okay. Sie aufs Klo. Okay. Könnt ihr weiterschlafen oder was? Oh, Scheiße. Besser spucken. Ich kann nicht. Nein. Oh Gott. Ich habe noch zwei Stunden. Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Ich bin.
00:33:51
Julia Kaffka: Wach. Habe ich alles zu tun?
00:33:53
Christoph Malsburg: Oh Gott. Ich bin wach. Ich kann nicht schlafen. Ich habe Schlaf. Oh Gott. Jetzt geht das wieder los. Und so! Die Frau am Anfang gesagt Der Schlaf braucht das alles nicht, der will nur in Ruhe gelassen werden. Das heißt, wenn du dann nicht schlafen kannst. Hier gibt es auch viele Möglichkeiten. Hans Meditieren, kannst Atemübungen machen, du kannst progressive Muskelentspannung machen. Du kannst, wenn du gar nicht schlafen kannst, mal aufstehen. Ich kenne eine Frau, die haben wir dazu gebracht, dass sie immer die ist immer um 3:00, oft um 4:00 aufgewacht. Da haben wir sie dazu gebracht, dass sie gesagt hat Okay, ich kann sowieso nicht schlafen und stickig. Und die ganze Strecke kommt nur tagsüber nicht dazu, weil sie viel zu tun hat. Dann strickt sie zwischen vier und fünf und schläft nochmal zwei Stunden. Ach was und fühlt sich wunderbar und sagt Es ist schön, es ist ruhig, keiner nervt das und stricken endlich wieder und fühle mich ausgeschlafen. Außerdem ist es nachts ruhig. Es ist eigentlich keine schlechte Zeit. Mal, wenn man es mal so nimmt und ruhig ist, ist es auch schön und man kann mal raus. Es ist eine ganz schöne Zeit. So, wir machen nur nix draus.
00:35:01
Julia Kaffka: Eine Frage zum Ende habe ich noch. Es wird ja immer wieder viel drüber diskutiert Kann ich Schlaf nachholen oder kann ich auch vor schlafen? Also gerade wenn man in Schichten arbeitet und nachts noch nicht so lange schlafen kann. Mittags hinlegen. Ich persönlich brauche es, weil ich denke, sonst packe ich es gar nicht, weil ich es eben nicht schaffe, um 9:00 abends einzuschlafen und lege mich dann mittags ein, zwei Stunden hin. Gut oder eher schlecht?
00:35:27
Christoph Malsburg: Man sollte es trennen. Also prinzipiell kann man Schlaf nicht nachholen. Man kann auch nicht vorschlagen, man kann keinen Schlaf speichern, so wichtig ist, dass man seinen Rhythmus hat, indem man schläft. Aber Rhythmus ist sehr, sehr wichtig beim Schlaf. Das Wochenende ist ein Jetlag. Das Wochenende ist. Wenn ich feiere, bin ich im Jetlag, weil ich nicht in meinem Rhythmus bin. Und da mache ich zwei Nächte, dann bin ich zwei Nächte im Jetlag. So, dann bin ich beim Tatort ein und am Montag morgen ist scheiße. So Na ja, der Montag ist aber nicht das Problem. Wenn ich nicht gern zur Arbeit gehe, habe ich ein anderes Problem. Wenn ich morgens jeden Montagmorgen müde bin, ist das Wochenende das Problem. Nicht der Montag.
00:36:10
Julia Kaffka: Nicht der Montag, Montag.
00:36:11
Christoph Malsburg: Nicht das Problem, sondern das Wochenende, weil ich mich halt aus dem Rhythmus haue. Kann ich aber nicht, wenn ich mich dann das Beste ist, was ich dann tun kann, es wieder an meinen Rhythmus zu kommen. Also möglichst Donnerstag abends wieder im normalen Rythmus ins Bett zu gehen und zu akzeptieren, dass der Montag nicht so toll wird. So man kann.
00:36:30
Julia Kaffka: Bleibt ja auch nicht aus. Man kann ja nicht das ganze Wochenende dann, da ist ja mal eine Feier oder.
00:36:35
Christoph Malsburg: Erst mal was ich feiere gehört.
00:36:36
Julia Kaffka: Auch dazu.
00:36:37
Christoph Malsburg: Natürlich nur ich mach mir halt keinen Stress, dass ich sonntags halt. Ja, dann ist der Unterhalt unabhängig vom Kater. Eventuell ist der halt mal nicht so toll wie er sonst ist. Also man ist nicht so fit und so, aber dann muss man sich jetzt sagen okay, gestern schön gefeiert, dann muss ich heute noch mal da mit auf See joggen und erwarten, dass ich Bestzeit laufe. So, das ist dann einfach so, wie es ist. Das wissen wir ja auch so, daher ist es im Schlaf genauso und so Schlaf kann man wissenschaftlich statistisch gesehen ungefähr drei Stunden für eine Stunde nachholen am nächsten Tag. So okay war ich auch. Da tue ich mich immer schwer das auszusprechen, weil er viele Leute sofort natürlich auch ohje, super. Also es ist wie so ein Freifahrtschein. Das möchte ich noch nicht zugeben. Und auch tagsüber brauchen wir nicht zwingend den Schlaf. Wir sind gemacht um 25 Kilometer zu gehen am Tag, anatomisch gesehen und vom Körper. Das machen wir halt nicht mehr. Das heißt eigentlich, wenn.
00:37:31
Julia Kaffka: Wir 25 Kilometer.
00:37:32
Christoph Malsburg: Ja, wir sind so körperlich, so aufgebaut, dass wir am Tag 24 Kilometer gehen können. Evolutionär gesehen ist es ja auch so Früher ist man halt so, macht nur halt keiner mehr. Wir haben aber den Körper noch dafür teilweise so, das heißt, wir brauchen es tagsüber nicht. Aber wenn es mal so sein sollte, dass man in der Nacht nicht gut geschlafen hat oder der Abend wird noch nochmal intensiv oder so, dann kann man Schlaf auch. Da kann man sagen okay, ich mach ein Power NAP tagsüber, das ist sehr hilfreich und das kann ich auch nur jedem empfehlen. Nicht länger als 25 Minuten bitte und möglichst vor drei A, dann ist es super.
00:38:09
Julia Kaffka: Ich habe ja nie gehört. Möglichst vor drei.
00:38:11
Christoph Malsburg: Ja, weil es sonst eventuell wieder einen Einfluss auf deinen Abend Schlaf hat.
00:38:15
Julia Kaffka: Ah okay.
00:38:16
Christoph Malsburg: Deswegen. Also bei manchen geht es dann auch noch. Aber wenn ihr mal einen Schnitt haben wollt, würde es nach drei nicht unbedingt nach.
00:38:23
Julia Kaffka: Hey, okay.
00:38:25
Christoph Malsburg: Super, super spannendes Thema. Ich glaube wir könnten noch Stunden weiter drüber reden. Jetzt habe ich zum Schluss noch eine Frage, um das vielleicht noch mal kurz und knapp für die Zuhörerinnen und Zuhörer auf den Punkt zu bringen Kannst du irgendwie für dich die drei wichtigsten Tipps oder Faktoren noch mal zusammenfassen, was wichtig ist für einen guten Schlaf? Was sollte man beachten und für sich rausfinden?
00:38:48
Julia Kaffka: Die eigene Chronobiologie, das heißt den eigenen Rhythmus? Eule oder Lerche? Wann gehe ich ins Bett? Wann ist meine Zeit, die zu kennen? Man schafft es nicht jeden Abend, sich danach auszurichten, aber man sollte es auf alle Fälle kennen und versuchen, sich danach auszurichten. Dann Rhythmus ist sehr wichtig. Also nicht mehr immer um zehn mal um zwölf ist man eins mal wieder neun, sondern wirklich versuchen stetig in dem Rhythmus zu bleiben. Das hilft unheimlich viel für Schlafqualität. Und das dritte sind Rituale. Also für mich Holt euch Rituale, die euch dabei helfen, gewisse Anker zu setzen, ob es abends, nachts oder morgens ist. Rituale, die euch helfen, an denen wir festhalten können, die ihr nutzen könnt. Man kann sagen okay, was tut mir abends gut, was brauche ich heute? Also ich mache es so, dass ich abends mal WLAN ausschalte für mich ausschalten vom WLAN. Also den Stromkreis mache ich dann aus, sozusagen ist für mich das von ihr okay, ich mach jetzt aus, ich bin jetzt raus hier und ich leg den Schalter um. Da ist für mich auch nichts mehr. Da geht auch nichts mehr oder nicht raus. Und das ist für mich so ein Wir Macht was ihr wollt, ich bin weg. Das sind eure Probleme. Es ist nicht mein Problem. Ich kann es nicht mehr ändern. Ins hier raus. Das ist für mich so ein Ritual. So und es nimmt der Körper auch wahr, der Körper und der nimmt so was mit. Das ist so das dann wie so einer wieso Gefühl und wie so was man rein gibt und der Körper richtet sich danach aus und das kann auch wiederum alles sein. Ja, das sind so die drei für mich drei einflussreichsten Tipps und vielleicht noch mal zu gucken, ob es im Schlafzimmer alles passt.
00:40:26
Christoph Malsburg: Super! Das waren auf jeden Fall gute Tipps und eine sehr, sehr spannende Zeit hier im Podcast, finde ich. Ich sage auf jeden Fall vielen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und all dein Wissen hier mit uns geteilt hast. Zum Thema Schlaf Ich vermute mal, dein Schlaf wird sich jetzt in den nächsten Monaten auch ein bisschen ändern. Vermutlich mit Baby. Dann aber schön, dass du auf jeden Fall hier warst. Ein Podcast und nicht weg musstest.
00:40:49
Julia Kaffka: Sehr gerne. Ja, es ist auch noch nichts reingekommen.
00:40:51
Christoph Malsburg: Parallel sehr gut. Perfekt. Dann hat jetzt alles gut in den Zeitplan gepasst. Quasi. Ich habe auf jeden Fall einiges gelernt und werde das heute Abend gleich mal versuchen. Anzuwenden. Und ich hoffe auch, dass alle Zuhörerinnen und Zuhörer heute gut zugehört haben und ab heute richtig gut schlafen. Oder auf jeden Fall ein bisschen besser schlafen nach dem Podcast. Und dass wir euer Leben wieder ein bisschen gesünder machen konnten. Auch unser nächstes Thema wird euch bestimmt gut tun. Es geht um den inneren Schweinehund. Wir kennen ihn alle. Wir haben ihn alle. Und für einige von uns ist er auch ein ganz schön großes Thema. Und so wollen wir versuchen, den inneren Schweinehund einzufangen oder ihn zumindest vielleicht ein bisschen zu bändigen. Abonniert also unbedingt unseren Kanal in eurer Podcast App, dann verpasst ja auch garantiert nichts und bis dahin bleibt gesund.
Progessive Muskelentspannung
Herzlich Willkommen zu einer kurzen Einheit der progressiven Muskelentspannung. Schön, dass Sie sich Zeit für sich und Ihre innere Balance nehmen. Stress und Angst verursachen häufig eine Anspannung der Muskulatur. Andersrum kann die Lockerung der Muskulatur die allgemeine innere Ruhe und Entspannung fördern. Mit diesem Podcast lernen Sie Schritt für Schritt Ihren Körper und Geist zu entspannen.
Abonnieren Sie den Podcast auf:
Transkript
Herzlich Willkommen zu unserer kurzen Einheit der progressiven Muskelentspannung. Schön, dass du dir Zeit für dich selbst und somit Zeit für deine innere Balance nimmst.
Stress und Angst verursachen häufig eine Anspannung der Muskulatur. Andersrum kann die Lockerung der Muskulatur die allgemeine innere Ruhe und Entspannung fördern. Mit der folgenden Übung kannst du dir Schritt für Schritt zu einem entspannten Körper und einem entspannten Geist verhelfen.
Komme in eine sitzende Position, die sich für dich angenehm anfühlt. Die Arme sind locker neben dem Körper oder auf den Oberschenkeln abgelegt. Wenn du im Liegen besser entspannst, kannst du die Übung natürlich auch in dieser Position durchführen. Die Beine sind ausgestreckt oder stehen locker auf dem Boden. Die Zehenspitzen kannst du leicht nach außen fallen lassen.
Schaue dich noch einmal im Raum um und nehme die Umgebung, in der du dich befindest für einen Augenblick wahr... Dann schließe deine Augen und lass Geräusche in den Hintergrund treten. Deine Gedanken kommen und gehen, du lässt sie ziehen . Nehme nun einige tiefe Atemzüge und komme in der Entspannung an.. Atme durch die Nase ein. Atme durch den Mund aus. Versuche jeden Atemzug ganz bewusst mitzuverfolgen und wahrzunehmen. Diese gleichmäßige und ruhige Atmung versuchst du über die ganze Übung hinweg aufrecht zu erhalten. Die Luft nicht anhalten, sondern kontinuierlich weiteratmen.
In den kommenden Minuten spannst du einzelne Muskel gezielt an und nimmst bewusst den Wechsel von Spannung und Entspannung im Körper wahr. Dabei geht es nicht darum wie fest du deine Muskeln anspannst ist. Es reicht, wenn du den Unterschied leicht spüren kannst. Auch eine ruhige Atmung über die Übung hinweg ist sehr wichtig. Verspürst du Beschwerden bei einem bestimmten Körperteil oder einer Muskelpartie, lass diese einfach weg. Nach jeder Anspannung gebe ich dir kurz Zeit um in den betreffenden Körperteil nachzuspüren.
Du wanderst mit deiner Aufmerksamkeit zu deiner linken Hand, die ganz entspannt da liegt. Dann ballst du deine Hand zu einer Faust… Lasse langsam wieder locker… Spüre den Unterschied. Die Abwesenheit von Spannung. Atmung…
Linker Arm
Hand li
Arm re
OS Li
OS Re
Gesicht: Stirn in Falten legen, Augen nach oben ziehen
Bringe deine Aufmerksamkeit nochmal auf die Atmung. Lasse die Übung nochmal Revue passieren. Wie geht es dir jetzt? Wie fühlst du dich im Vergleich zu vorher? Hat sich deine innere Wahrnehmung verändert? Dann kannst du deine Gedanken nochmal frei schweifen lassen. Stelle dich darauf ein die Übung zu beenden. Füße und Arme langsam bewegen. Augen öffnen… Das Gefühl der Lockerheit und Entspannung kannst du jederzeit in deinem Alltag wieder nachempfinden.